waiting for whatever

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Ich wusste nicht worauf ich wartete. Vielleicht auf das Spielergebnis. Darauf, dass sie mir sagen, ob unsere Jungs den Klassenerhalt schafften. Vielleicht wartete ich aber auch auf die Ergebnisse von Max. Darauf, was er hatte und darauf, wie es ihm ging. Vielleicht wartete ich auch einfach auf die Jungs, die mir gleich Gesellschaft leisten würden, oder darauf, Max zu sehen. Vielleicht wartete ich aber auch auf die nächste, schlechte Nachricht. Oder ich wartete darauf, dass mein Körper aufhörte zu Schmerzen und ich wieder besser Luft bekam, nach der ich die ganze Zeit schnappte.

Das Wartezimmer war leer und jede Sekunde verstrich wie eine Stunde. Ein Schauer lief mir den Rücken runter und ich versuchte, meinen Sauerstoffpegel auf den Normalwert zubringen.

"Frau van Basten?" Der deutschsprechende, merkwürdige Arzt, den ich noch von meinem Besuch kannte, lächelte mich an und kam auf mich zu.

"Sie schon wieder." Grummelte ich und setzte ebenfalls ein Lächeln auf, gab ihm höflich die rechte Hand und sah den Arzt dann ehrlich an. "Und?" Hakte ich nach.

"Er hat ein Hämatom am rechten Thorax. Es gab eine Absplitterung des vierten Os costale. Die kleine Abspitterung konnten wir in einer kleinen Operation beheben und der rechten Lungenflügel kam nicht zu Schaden. Das war aber trotzdem der Grund, weshalb er keine Luft bekam." Erklärte der Arzt und ich legte mir verwirrt den Kopf schief.

"Geht das auch auf deutsch?" Fragte ich zickig und ungeduldig, weil ich endlich zu Max wollte.

"Er hat eine Absplitterung des vierten Rippenknochens erlitten. Das ist nicht so schlimm, wie eine Fraktur. Ein kleiner Teil ist am rechten Lungenflügel gelandet und hat ihm dort das Atmen etwas erschwert. Wir konnten aber alles in einer kleinen Operation beheben und er wird keine bleibenden Schäden-"

"Kann ich zu ihm?" Ich hörte dem Arzt gar nicht mehr zu, weil er einen auf extrem Kompetent machte, was mich an Menschen einfach nur nervte. Nachdem der Arzt nickte, stand ich direkt auf und ließ ihn stehen.

"Wissen Sie denn wo er liegt?"

Ich drehte mich um und sah den Arzt fragend und ungeduldig an. "Sagen Sie es mir auch, oder nicht?" Fragte ich dann wieder, weil der Arzt nur hämisch grinste.

"Zimmer dreihundertachtundfünfzig." Murmelte der Arzt und ich nickte, drehte mich und lief schnellen Schrittes zum Fahrstuhl, fand das Zimmer auch ziehmlich schnell und trat ein.

Max lag schlafend im Bett und war an allen möglichen Dingen angeschlossen. "Hey..." murmelte ich leise als ich bemerkte, dass Max doch gar nicht schlief, sondern nur aus dem Fenster starrte. Der Blonde drehte sich langsam, lächelte schwach und sah mich dann leer an. "Wie geht's dir?" Hakte ich nach, stellte mich ans Bett und lächelte zumutend.

"Haben wir gewonnen?" Fragte er mit rauer und kratziger Stimme, weil er sicherlich noch ziehmlich schwach war. Ich zuckte nur mit den Schultern und legte den Kopf schief. Der Blonde hatte diesen hässlichen Krankenhauskittel an, weshalb ich loslachte.

"Weißt du wie Scheiße du aussiehst, Schalker?" Grummelte ich dann und auch der Mittelfelder musste Grinsen.

"Jaja... lach nicht, das tut noch weh." Murmelte er und zeigte auf seine Rechte Seite.

"Oh, tschuldige..." murmelte ich beschämt, und stellte seinen Rucksack aufs Bett, den ich mitgeschleppt hatte, weil darin seine Sachen waren. "Was ist passiert, Max?" Fragte ich ihn dann, in der Hoffnung, wir konnten einen Finnen mit Rot sperren lassen. Doch der Blonde zuckte nur mit den Schultern und setzte sich vorsichtig und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.

"Keine Ahnung." Murmelte er heiser und sah mich an. "Bin hoch gesprungen und dann boom..." grummelte er wieder nur und öffnete dann den Rucksack. "Weißt du wie lang ich's hier aushalten muss?" Fragte er dann genervt und ließ den Schalker komplett raushängen.

"Keine Ahnung." War ich es diesmal, die heiser murmelte und zuckte wieder mit den Schultern. Dann sah ich ihn fragend an, weil er mich schockiert ansah. "Was?"

"Alter, ich muss so pissen..."

•••

Immerhin verliert der Schalker nicht den Humor. So schlecht kann es ihm also nicht gehen.

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Where stories live. Discover now