Kantinenfutter

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Nachdem wir das "Training" beendet hatten, was zum Wohle aller Geschehen ist, weil der Platz glatt wie Eis war, versammelten wir uns in der Mensa, da Mittagszeit war.

Wir hatten sicher alle Hunger, da wir uns nur so auf das Essen stürzten. Es war sicher schon ein wenig lustig mitanzusehen.

Als ich es also geschafft hatte und auch etwas vom Essen abbekam, setzte ich mich an den Tisch, der schon mit Fiete, Christoph Kramer und Timo Werner bestückt war.

"Moinsen." Murmelte ich nur, schob mein Tablett zu ihnen und begann zu Essen. Im Block beobachtete ich Mats, der ehrlich gesagt gar nicht gut aussah, aber wer würde das auch, wenn man an Mats' Stelle wäre.

"Heute Nacht werden Minus drei Grad." Monoton setzte sich Bastian zu uns und sah uns alle lächelnd an.

"Ach du Kacke." Grummelte Kramer nur. "Wieso lächelst du denn so?"

"Eigentlich bin ich hier, um auf euch aufzupassen, aber wenn ich das tun würde, wäre ich nicht Basti." Er zuckte mit den Schultern und kletterte über den Tisch, etwas näher an uns heran.

"Das bedeutet?" Fragte ich nun nach, weil ich mir beim besten Willen keinen Reim darauf Reimen konnte.

"Wir gehen heute Nacht Eishockey spielen!" Sagte er dann euphorisch, zwar nicht zu laut, damit es nicht jeder hörte, vor allem nicht die Trainerschaft, aber laut genug, damit wir seine Freude raushörten.

Wir sahen ihn alle ungefähr gleich verwirrt an, also rollte er nur mit den Augen und zuckte dann mit den Schultern. "Seid einfach um Null Uhr auf dem Platz." Und damit verschwand er auch schon wieder.

Wir warfen uns Alle ungefähr den selben, misstrauischen Blick zu, ehe wir laut anfingen zu lachen. "Was war das denn?" Fragte nun Christoph amüsiert.

Wir Alle zuckten nur mit den Schultern und als Mats Hummels zu uns kam, sich neben Fiete setzte und anfing genüsslich zu essen, kehrte auf einmal Ruhe ein.

Wir Alle musterten den Verteidiger scharf, wussten nicht so genau damit umzugehen, also begannen wir einfach auch zu essen.

Ich fand Mats Verhalten derartig seltsam, dass ich aufstand, zu Bastian und Lukas rüberging, die ebenfalls genüsslich an ihrem Schnitzel rumknabberten und mich neben ihnen niederließ. "Also", begann ich, sah erst zu Lukas und dann zu Basti, " Was ist mit euch los?" Fragte ich sie argwöhnisch und musterte beide gleichzeitig.

Die Zwei sahen sich nur verwirrt an, warfen mir dann komische Blicke zu und Basti begann sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen.

"Entschuldige, aber verwechselst du nicht jemanden?" Fragte dann der Mittelfeldspieler und musterte mich argwöhnisch.

"Sicher, dass ihr mich nicht verwechselt habt?" Stellte ich eine Gegenfrage, aber erwartete auch keine Antwort, denn die Zwei warfen sich wieder nur merkwürdige Blicke zu.

"Ihr wisst, was ich meine." Erklärte ich nur und ging dann. Natürlich wussten sie, dass ich wissen wollte, wieso gerade ich auf Mats' Zimmer war, aber die Antwort konnten wir uns alle sicherlich denken, schließlich hatten Mats und ich noch Einiges zu klären.

Ich stand also wieder auf, ging an den Tisch, an dem Marc und Toni saßen und setzte mich, ohne etwas zu sagen, ohne etwas zu wollen und das einfach, weil ich bei den Spaniern ich sein konnte.

"Alles gut, Kleine?" Fragte nun Marc, der ebenso wenig sauer auf mich war, wie Toni. Er sah mich ein wenig besorgt an, doch als ich nickte, lächelte er und nickte ebenfalls verstanden.

"Gibt's Ärger mit ihm?" Fragte diesmal Toni, der sicherlich wusste, dass Mädchen gern einmal logen, nickte dann rüber zu Mats, der gerade aufgestanden war und musterte mich dann.

Wieder nickte ich, zuckte mit den Schultern und stämmte meinen schweren Kopf auf meine Hände, welcher Ellenbogen ich zuvor auf dem Tisch abgelegt hatte.

"Das wird schon, irgendwie..."

•••

Hey, Fußballfreunde! Alles fit bei euch?

Ich glaube, ich muss nun das erste Mal eine Pause ankündigen... die Letzten Wochen waren der Horror, weshalb so wenig kam.

Ich musste gestern einen treuen Freund hinter die Regenbogenbrücke schicken, einen Freund, der mich seit dreizehn Jahren begleitet hat und den ich kenne, seitdem ich denken kann. Er war immer an meiner Seite, ebenso schmerzerfüllt und leer fühle ich mich seitdem er gegangen ist.

Ich weiß momentan echt nichts mit mir anzufangen, weshalb ich mich überall ein wenig zurückziehen und meinen neuen Tagesrhythmus planen.

Wir sehen uns!

Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE.Where stories live. Discover now