Kapitel 25 - Tyler

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Als ich am Abend hinter dem Tresen des Fort Hamilton's stand, hatten wir glücklicherweise die Probleme des Tages klären können. Mindy, diesem kleinen Miststück, hatten wir ein paar Scheine zukommen lassen, woraufhin sie dann plötzlich doch Zeit für uns in ihrem Terminkalender gefunden hatte. In diesem Augenblick besuchte sie zusammen mit Hunter die Halloween Party der Turner's. Wir konnten nur hoffen, dass die Beiden mit guten Neuigkeiten zurückkamen.
Was ich heute allerdings mehr geklärt hatte, war die Frage, warum zum Teufel ich mich Jess gegenüber wie das letzte Arschloch verhalten hatte. Selbst Hunter war es aufgefallen.
Ich ließ unser Gespräch, das wir im Auto geführten, nachdem wir Jess abgesetzt hatten, Revue passieren:

„Alter, kannst du mir mal sagen, was das war?" Hunter sah mich ziemlich fassungslos an.
Ich war selber nicht begeistert über mein Verhalten, doch das würde ich vor ihm nie zugeben. Ich kurbelte, wie immer, das Fenster der Beifahrerseite runter und steckte mir eine Zigarette zur Beruhigung an.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was du meinst."
„Du hast sie gevögelt, hab' ich recht?"
In meinem Kopf erschienen die Bilder der letzten Nacht und ich biss die Zähne zusammen.
„Ja."
„Und wo ist dann das Problem?"
Ich schaute zu Hunter rüber, gab ihm jedoch keine Antwort auf seine Frage.
„Hast du dich in sie verliebt?" fragte er schließlich.
Ich schnaubte verächtlich. „Nein, habe ich nicht. Ich bin lediglich genervt von unseren Problemen und dass sie sich dann auch noch einmischt, bringt das Fass fast zum überlaufen."
Ich war mir nicht sicher, ob diese Aussage glaubwürdig war, denn selbst ich zweifelte an ihr.
„Wenn du mich fragst, wolltest du nicht, dass sie sich einmischt, weil du nicht willst, dass ihr etwas passiert.
„Dich fragt aber niemand", spie ich Hunter an.
Er warf mir einen dunklen Blick zu. „Dir ist echt nicht mehr zu helfen."

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ein Kunde ein Bier bei mir bestellte. Ich war heilfroh, dass Daxton von diesem ganzen Halloween Schwachsinn nichts hielt und es in unserer Bar ein ganz normaler Samstagabend war.
Ein ganz normaler Samstagabend hieß typischerweise für uns, keinen Feierabend vor 3:00 a.m. Was heute wiederum gut war, denn ich war noch da, als Hunter von seinem kleinen Ausflug wieder kam und mich angrinste. Er setzte sich auf einen der Barhocker an der Theke und ich goss ihm ein Glas Whisky ein.
Er berichtete mir über die Gegebenheiten. Das Schloss der Eingangstür, war veraltet und konnte mit dem richtigen Werkzeug binnen Sekunden geknackt werden. Die Tür zur angrenzenden Garage war mit einem billigen Alarmsystem ausgestattet, das Hunter lahm gelegt hatte, in dem er einfach ein Kabel an der Sicherung durchgetrennt hatte. Einem Einbruch stand also nichts mehr in Wege. Es wäre am sinnvollsten gewesen, den Bruch direkt am nächsten Tag zu begehen, jedoch war morgen Sonntag und wir wussten nicht, wann oder ob sie überhaupt das Haus verlassen würden. Zudem musste ich noch Rodriguez anrufen, der uns einen
Platz auf einem der Containerschiffe buchen musste. Somit würde das Ding am Montag steigen.

Am nächsten Tag telefonierte ich mit Rodriguez und wies an, das Schiff für Montagabend zu buchen. Er berichtete mir, dass John McKinnon, unser Mann beim Zoll, auf ihn zu gekommen war und ihn nach mehr Geld gefragte hatte. Mein Blut begann zu brodeln. Zum einen, gab es das Geld, was vereinbart gewesen war, nicht mehr und auch nicht weniger und zum anderen, war die einzige Person, mit der er über sowas zu sprechen hatte. Ich und niemand sonst. Genau das erklärte ich Rodriguez und legte dann auf.
Nachdem ich Rücksprache mit Gage gehalten hatte, der mir bestätigte, dass Monica Turner jeden Montagnachmittag zum Buchclub Treffen ging und ihr Mann währenddessen daheim seinen späten Mittagsschlaf unter Einnahme mittelstarker bis starker Schlaftabletten machte, rief ich Joshua an.
Ich berichtete ihm wann und wo es morgen losgehen würde. Ganz nebenbei erkundigte ich mich nach seiner Schwester, die meine Anrufe letzten Anrufe nicht entgegen genommen und auch nicht zurückgerufen hatte. Er erzählte mir, dass alles gut sei, sie nur viel im Café zu tun hatte, da Elena krank geworden war.

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