Das Leben ist kein Ponyhof ~ Kürbistumor

Kapitel 49

Schweigend saßen sie dicht nebeneinander auf dem Gatter und beobachteten den Mustang. Es war kein unangenehmes Schweigen, weil keiner wusste, was er sagen sollte, ganz im Gegenteil; Manu hatte Patrick so viel zu erzählen, hatte so viele Fragen an ihn, und Patrick ging es vermutlich genauso, aber keiner von ihnen wollte den Moment zerstören.
Manu wusste nicht, woher das Bedürfnis kam, deshalb griff er einfach nach Patricks Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Er spürte trotz der Dunkelheit, dass Patrick ihn ansah. Eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen, und mit einem mal war er dankbar dafür, dass es schon so dunkel war, und da machte es ihm fast schon nichts mehr aus, das Abendessen verpasst zu haben.

Er wusste nicht, wie lange sie dort schon so saßen, doch er begann zu frösteln.
Er rieb sich über die nackten Oberarme, was Patrick dazu veranlasste, ihn anzusehen.
,,Ist dir kalt?" Durchbrach er zum ersten mal seit Stunden die Stille. Manu nickte, bevor ihm auffiel, dass Patrick das gar nicht sehen konnte. Dieser schien trotzdem zu wissen, was Manu meinte, und kurze Zeit später fühlte Manu, wie ihm ein warmes Stück Stoff über die Schultern gelegt wurde, was er nach kurzer Zeit als Patricks Hemd identifizieren konnte.
Dieser zog Manu sanft an sich und legte ihm einen Arm um die Schultern. Manu atmete tief Patricks würzigen Geruch ein, und legte seinen Kopf auf dessen nackte Brust. Mit seinen Fingern begann er, die Konturen Patricks Sixpack nach zufahren, was diesen nicht zu stören schien. Manu genoss einen der wenigen Momente, in denen sie alleine und ungestört waren. Es war schön, Patrick so nahe zu sein, ohne das jemand einen dummen Spruch machte. Unter seinem Kopf konnte er Patricks Herz schlagen hören und fühlen, seiner Meinung nach schlug es schneller als es normal war, aber es gab für ihn auch keinen sichtlichen Grund, warum es schneller schlagen sollte.

Erschrocken sog er scharf die Luft ein, als Patrick seine Hand unter sein T-Shirt schob. Sofort zog Patrick seine Hand wieder zurück. Dankbar schloss er die Augen und kuschelte sich noch etwas enger zu Patrick, um wieder ein zu dösen.
,,Wollen wir ne Runde reiten?" Lies Patrick Manu wieder hoch schrecken.
,,Was?" Manu löste sich wieder etwas von Patrick und sah dort hin, wo er Patrick verschwommene Konturen erkennen konnte.
,,Du hast mich schon richtig verstanden. Was hälst du davon? Nur du, Ich Flaming Star und Phantom."
,,Aber... ich bin noch nie auf Phantom geritten!" Widersprach Manu sofort.
,,Na und? Irgendwann ist immer das erste mal." Hielt Patrick völlig unbeeindruckt dagegen.
,,Komm." Er sprang auf und riss den verdutzten Manu damit auch vom Gatter.
,,Ich helfe dir rauf, komm schon." Doch Manu war nicht ganz so euphorisch. Patrick stand schon neben Phantom.
,,Mann oder Memme?" Fragte er dann scherzhaft.
,,Memme!" Nuschelte Manu leise, zu leise für Patrick, setzte sich aber trotzdem in Bewegung.
,,Ich mach dir ne Räuberleiter." Unsicher lies Manu sich von Patrick in die gewünschte Position dirigieren.
,,Drei" Manu krallte sich in Phantoms Mähne.
,,zwei" er schloss die Augen und spannte seine Muskeln an.
,,eins" Patrick hob ihn hoch, und wie aus Reflex schob Manu dem Hengst ein Bein über den Rücken. Dieser riss den Kopf hoch und schnaubte unruhig.
,,Pscht, alles ist gut, Ich bin's doch nur." Begann Manu leise auf den unruhigen Hengst einzureden,bevor es sich vorsichtig hoch zog und sich aufrichtete. Patrick hatte dem Hengst in das Halfter gegriffen und klopfte ihm den Hals.
,,Können wir?"
,,Was?"
,,Festhalten!" Patrick begann, den Hengst im Kreis herum zu führen. Anfangs bewegte sich das unruhige Tier langsam und vorsichtig, wurde aber nach kurzer Zeit sicherer  und lies den Kopf sinken.
,,Gut,ich lass euch mal alleine und hole mir Flaming Star." Mit diesen Worten entfernte sich Patrick und lies Manu mit einem unbeschreiblichen Gefühl im Bauch zurück.

Ich habe es tatsächlich geschafft, mich dank @D1|511 zu einem neuen Kapitel aufzuraffen. Also freut euch alle und genießt den Tag