Kapitel 10

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Natürlich hatte auch Patrick den aufziehenden Sturm bemerkt. Er war etwa dann von den Felsen aufgebrochen, als die Cowboys sich auf die Suche nach ihm gemacht hatten, da er noch einen anderen Ort besuchen wollte.
Und so kam er etwa eine halbe Stunde bevor das Unwetter los ging auf der Ranch an. In einem der Roundpens sah er zwei scheinbar fremde Pferde, bevor er sie beim näherkommen erkannte. Leicht musste er lächeln, er hatte sich schon gefragt, wann die beiden kommen würden.
Lächelnd stieg er ab, sattelte Flaming Star ab und kratzte ihm die Hufe aus, bevor er ihm etwas Wasser brachte und ihn zu den anderen beiden Pferden lies.

Genervt verdrehte Patrick die Augen. Er war von sämtlichen Cowboys, die nach und nach eingetrudelt waren, angemeckert worden. Sie hätten sich Sorgen gemacht, und der ganze andere Scheiß. Genervt starrte er aus dem Fenster. Die einzigen, die noch fehlten waren Russ und Manuel. In der Ferne konnte er sehen, wie ein Pferd sich näherte. Dass mussten Russ und Manu sein. Er stand auf, straffte die Schultern und lief die Treppe runter ins Esszimmer, um sich dort von Russ anmeckern zu lassen.
Ein triefender Russ schob sich zur Tür rein.
,,Sauwetter!" Mürrisch vor sich hinmurmelnd zog er sich aus, um die nassen Sachen die die Wäsche zu bringen.
Sein Blick fiel auf Patrick.
,,Wo warst du?" Fuhr er ihn an. ,,Wir haben uns Sorgen gemacht!" Er wollte vermutlich noch weiter reden doch Patrick unterbrach ihn, indem er die Hand hob.
,,Das hab ich jetzt schon oft genug gehört. Wo ist-" Manu wollte er fragen, doch er wurde ruckartig von einem Pferd unterbrochen, welches mit hängenden Zügeln auf den Vorplatz stürmte.
,,Misty Mountain!" Erkannten sie gleichzeitig. Da hörten sie auch schon Hank die Treppen aus dem 2. Stock herunter poltern. Wie eine Kugel schoss er raus und fing das verstörte Pferd ein, um es in den Stall zu den anderen zu bringen, abzutrocknen und zu beruhigen.
Patrick sprang auf, packte Russ an den Schultern und schüttelte ihn.
,,WO IST MANU? DU SOLLTEST AUF IHN AUF PASSEN! WO IST ER?" Von dem Lärm angelockt kam auch der Rest der Cowboys aus dem 2. Stock herunter.
Russ stieß Patrick von sich.
,,Ich weiß es nicht, ok? Wir haben uns getrennt, und ich dachte, er sein schon hier her gekommen! Verstanden?"
,,WIR MÜSSEN IHN SUCHEN GEHEN!" Tobte Patrick weiter.
,,BEI DEM UNWETTER? BIST DU WAHNSINNIG?" Alec starrte ihn an, als wäre er von allen guten Geistern verlassen.
Er sprang auf, wollte raus stürmen, doch Russ sprang ihm von Hinten auf den Rücken, rang ihn zu Boden und wartete, bis Frank und Alec ihn an den Oberarmen packten, hoch hoben und zurück in den Sessel bugsierten. Dort saß er nun beleidigt und verschränkte die Arme.
,,Wir müssen ihn suchen gehen!" Beharrte er auf seinen Standpunkt.
,,Wir können bei dem Unwetter nicht da raus!" Hielt Alec dickköpfig dagegen.
,,Von mir aus" brummte Patrick. Erleichtert und verwundert zugleich, dass er so schnell eingewilligt hatte, schlug Sascha vor:,,Wir können ihn suchen gehen,wenn der Regen etwas nachlässt, und es nicht mehr Gewittert." Die Sorgen standen auch ihm ins Gesicht geschrieben.
,,Der Boss darf das nicht erfahren. Der rastet aus!" Alle stimmten Guss zu.
,,Wenn es doch zumindest nicht heute wäre..." warf Frank ein. Zustimmendes Gemurmel,
Patrick erhob sich. Sofort schoss Alec wieder auf ihn zu.
,,Ruhig großer. Ich gehe mir nur was zu trinken holen!" Die Cowboys lachten angespannt. Patrick lief in die Küche,holte sich ein Glas Wasser und stellte sich an das Fenster. Beiläufig öffnete er es einen Spalt breit. Dies wurde von allen registriert, doch niemand beschwerte sich, außer Russ.
,,Mach es zu, es zieht!"
,,Geh dir was abziehen!" Meckerte Patrick zurück, bevor er das Fenster ganz auf riss, einen Arm aufstützte und sich mit beiden Beinen aus dem Fenster schwang und auf die Stallungen zu rannte.
Die Cowboys fluchten und rannten ihm durch die Türe hinterher.
Doch Patrick war schon an Flaming Stars Box angekommen, schwang sich auf das ungesattelte Pferde und ritt in halsbrecherischem Galopp an dem verdutzten Hank vorbei.
Er wusste, wo er hin wollte, und ignorierte die wütenden Cowboys, die sich ihm in den Weg warfen.

Er duckte sich tief über den Hals des Mustangs und über ließ es ihm, den Richtigen Weg zu finden.

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-Achtung-Warning-Attention! Der Teil des Kapitels ist wieder aus Manus Sicht geschrieben-

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Leises Hufgetrappel...
Eine Stimme...
Leises Rufen...
,,Manu? Manuuuuu?"
Hier, hier bin ich!
Wollte er rufen, doch er brachte nur ein trockenes Krächzen zustande.
Kopfschmerzen...
Er konnte den Kopf nicht heben, sich nicht bewegen...
Ihm war kalt, irgendwas drückte ihm auf die Brust, machte ihm das Atmen schwer...
Er konnte die verklebten Augen kaum öffnen.
Erneut probierte er die Augen zu öffnen...
Brechreiz überkam ihn, doch er konnte sich nicht bewegen. Die Panik überkam ihn. War er gelähmt?
Die nächste Ohnmacht empfing ihn mit offenen Armen.

Als er das nächste mal etwas war nahm, spürte er eine leichte Berührung auf der Stirn. Eine sanfte Stimme formte für ihn unverständliche Wörter. Raue Finger strichen ihm übers Gesicht, entfernten die verklebte Masse-war es Sand?- von seinen Augen.
Der andere Mensch entfernte sich von ihm. Lautes keuchen. Der Druck auf seiner Brust verschwand. Doch er konnte sich immer noch nicht bewegen.
Die andere Person kam wieder, sank neben ihn und rüttelte vorsichtig an ihm.
Stechende Kopfschmerzen...
Ein Kopf, der sich auf seine Brust legte, nach seinem Herzschlag horchte.
Und dann, der wiederkehrenden Druck auf seiner Brust, die kommende Schwärze und das Wissen, dass es vorbei war...




































Hände, die sich rhythmisch auf seine Brust pressten.
Eine Person, die von Wiederbelebung offensichtlich keine Ahnung hatte.
Weiche Lippen, die sich auf seine pressten.
Eine heftige Ohrfeige.
Schluchzen.
Das Gefühl, wieder atmen zu können.
Ein Körper, der sich auf ihn warf und fest umarmte.
Unsinnige Worte verließen seine Lippen, bevor die Schwärze ihn wieder zurück riss.

Tadaaa, er lebt noch.
Ich wurde heute gefragt, ob ich einen an der Waffel hab. Was habe ich wohl geantwortet?

A: Nicht das ich wüsste...
B: Bitch?
C: Joa...
D: Einen? Mindestens 50!

Bis irgendwann

Das Leben ist kein Ponyhof ~ KürbistumorWhere stories live. Discover now