Kapitel 50

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Manu richtete sich leicht im Sattel auf und streckte die Linke weiter über Phantoms Hals. Der Mustang beschleunigte noch mehr und schoss in flachen, großen Sprüngen über den roten Staub. Hinter sich konnte er die trommelnden Hufe Flaming Stars hören, und unbewusst trieb er den Mustang noch mehr. Patrick tat es ihm gleich, und so zog Flaming Star neben sie. Patrick sah Manu an und lachte unbefangen. Manu stieg in das lachen mit ein und ging automatisch in den leichten Sitz, als die beiden Mustangs synchron über einen umgestürzten Baum setzten. Vor ihnen konnte Manu die Ranch erkennen, und so probierte er, das letzte aus Phantom heraus zu holen. Mit donnernden Hufen zogen sie wieder an Patrick vorbei, welcher immer weiter hinter ihnen zurück fiel.
Mit einem perfekten Sliding Stopp hielt Phantom direkt vor dem Roundpen, in dem die Pferde der Cowboys standen, und in dem mittlerweile auch er beheimatet war.
Sein Vater, welcher grade in das große Haus treten wollte, drehte sich um und applaudierte, während er auf Manu zu kam. Mittlerweile war auch Patrick angekommen und saß von seinem Mustang ab.
,,Gut gemacht! Du hast ihn wirklich gut hingekriegt!" Stellte Frank fest und tätschelte Phantom den Hals.
,,Stark. Ich hab dir doch gesagt, dass ihr das macht." Merkte auch Patrick an.
,,Aber nur, weil du mich gewinnen lassen hast." Sagte Manu lachend.
,,Stimmt nicht!" Entrüstet verschränkte Patrick seine Arme vor der Brust.
,,Laber nicht, ich hab doch gesehen, wie du Flaming Star zurück gehalten hast. Ihr wärt unschlagbar gewesen!" Grinste Manu und saß auch endlich ab.
,,Pff" Manu lachte. Er wusste, dass Patrick ihn gewinnen lassen hatte, und das machte ihn glücklich.
,,Hattest du mir nicht was versprochen?" Fragte er Patrick stattdessen.
,,Vielleicht..." meinte dieser und grinste Manu breit an. ,,Fang mich!" Er rannte los und sofort folgte Manu ihm. Seinen verdutzten Vater lies er bei den beiden Pferden stehen.

Mit einem Aufschrei stürzte Manu sich auf Patrick und riss ihn dabei zu Boden.
,,Sag! Oder ich kitzel dich solange, bis du um Gnade winselst!" Patrick schnappte lachend nach Luft.
,,Bitte... bitte, ich ergebe mich ja schon!" Manu grinste ihn an und gab ihn wieder frei. Überraschend warf Patrick ihn wieder zu Boden und pinnte seine Handgelenke an den Boden. Patrick grinste hinterhältig und kam Manus Gesicht mit seinem sehr nahe.
,,Weist du was?" Hauchte er gegen Manus Lippen. Dieser sah wie paralysiert zwischen Patricks Augen und Lippen hin und her.
,,Morgen wird Dixit verkauft. Und weißt du, was das heißt?" Zaghaft schüttelte Manu den Kopf.
,,Das wir keine Jährlinge mehr hier haben. Und weißt du, was das bedeutet?" Wieder konnte Manu nur den Kopf schütteln.
,,Das bedeutet, dass wir Cheri nicht mehr brauchen. Und deswegen reist sie heute ab!" Manu konnte sein Glück kaum fassen. Patricks Lippen näherten sich den Manus, und er schloss die Augen.
,,Patrick!" Alecs Stimme lies sie auseinander zucken, und frustriert stöhnten sie beide auf.
Patrick stand auf und reichte Manu seine Hand.
,,Komm, wir sollten wohl gucken gehen, was er will." Manu klopfte sich den Dreck von der Hose und folgte Patrick frustriert. Er wusste nicht, was genau er gewollt hatte, aber er wusste, dass es nicht passiert war.

,,Cheri fährt jetzt jeden Moment, und wir dachten, dass du dich vielleicht verabschieden willst." Alec lächelte entschuldigend und Patrick seufzte genervt auf. In dem Moment schwang die Türe auf und Cheri trat in das grelle Sonnenlicht.
,,Ich lasse euch dann mal alleine." Mit diesen Worten lief Alec davon, vermutlich wieder zu Sascha. Cheri lief auf sie zu und schwenkte dabei ihre Hüften hin und her. Unbewusst griff Manu nach Patricks Hand- dass passierte in letzter Zeit immer öfter- und Patrick zog Manu näher an sich.
,,Paddy, willst du dich nicht von mir verabschieden?" Flötete sie mit ihrer viel zu hohen Stimme.
,,Nein, eigentlich nicht!" Gab Patrick ganz cool zurück. Cheris Augen verengten sich.
,,Patrick! Sofort hier her! Du weißt, was sonst passiert!" Zischte sie.
,,Ach, weiß ich das? Ich glaube nicht. Und jetzt verzieh dich endlich und komm nie wieder hier her!" Patrick zerquetschte Manus Hand, doch diesen störte es kaum.
,,Du weißt was passiert! Ich zu ihm weh! Ich tu Manuel so lange weh, bis er sich umbringt!" Erschrocken sogen Manu und Patrick die Luft ein, Manu zitterte, doch Patrick hatte sich nach kurzer Zeit wieder gefasst.
,,Wie willst du das machen? Manu wird, wenn du das nächste mal kommst, schon gar nicht mehr hier, sondern wieder in Deutschland bei seinen Freunden sein." Manu klappte die Kinnlade runter.
,,Wie bitte?! Ich erzähle ihm dein Geheimnis!" Tobte Cheri weiter.
Patrick sah entschuldigend zu Manu, bevor er seine Hand von Manus löste. Manu dachte, Patrick würde nun doch zu Cheri gehen, doch er drehte sich zu Manu und küsste ihn sanft. Perplex lies Manu es über sich ergehen, und viel zu schnell löste Patrick sich wieder von ihm.
,,Siehst du? Er weiß es schon. Was willst du jetzt machen?" Cheri bebte, schnappte nach Luft, blieb aber still.
,,Siehst du?" Fragte Patrick fast schon sanft. ,,Und jetzt verpiss dich endlich!" Mit diesen Worten lies er den erstarrten Manu stehen, lief zu Flaming Star, stieg auf und ritt weg.
Erst als Cheri zu Phantom lief und aufsteigen wollte, löste Manu sich aus seiner Schockstarre. Schnell rannte er los, stieß Cheri zur Seite und saß auf, um Patrick zu folgen.

Pünktlich zu Kapitel 50 kommt dann auch der lang ersehnte Kuss. Ich denke nicht, dass es jemandem nicht auf gefallen ist, aber zur Sicherheit: es sind in der Story mittlerweile einige Monate vergangen. Wir sehen uns

Das Leben ist kein Ponyhof ~ KürbistumorМесто, где живут истории. Откройте их для себя