Das Leben ist kein Ponyhof ~ Kürbistumor

Kapitel 28

Irgendwann hatten Manus Beine aufgehört zu zittern und er hatte es gewagt, von einem großen Stein auf Panameras Rücken zu steigen. Langsam waren sie den steilen Pfad herab geritten, doch anstatt zu der Ranch zu reiten, war er noch einmal zu dem kleinen Bach geritten und war da abgesessen. In dem getrockneten Schlamm waren viele verschiedene Hufabdrücke, doch diese interessierten Manu nicht.
Gemeinsam mit Panamera war er ein Stückchen an dem Bach entlang gewandert, bis er einige Hundeähnliche Pfotenabdrücke in dem noch feuchten Schlamm fand. Etwa einen halben Meter weiter entdeckte er einige Hufabdrücke in dem Schlamm, und nach dem er Panamera erneut durch den Schlamm hatte laufen lassen, gab es keinen Zweifel mehr. Dies waren Panameras Hufabdrücke der letzten Nacht. Nun begann Manu gezielt den Schlamm abzusuchen, und entdeckte auch nach kurzer Zeit eine weitere Hufspur. Die Hufabdrücke waren kleiner als die Panameras und das Pferd war deutlich weniger tief eingesunken. Das konnte zwar zum einen daran liegen, dass Manu auf Panamera gesessen hatte, aber das andere Pferd war definitiv leichter als der stämmige Hengst gewesen. Außerdem waren die Abdrücke unregelmäßig, das Pferd lahmte. Da die Spur noch nicht getrocknet war, musste das Pferd da letzte Nacht entlang gelaufen sein, schlussfolgerte Manu.

Seufzend saß er wieder auf und trottete im Licht der aufgehenden Sonne endlich zurück zu der Ranch, um sich nochmal zu Patrick zu kuscheln, bevor er aufstehen musste.

Auf der Ranch angekommen tränkte er zuerst Panamera, bevor er ihn zu den Pferden der Cowboys stellte, dann betrat er leise das Haus und schlich die Treppe hoch. Er sammelte sich nochmal kurz, bevor er die Klinke runter drückte und leise die Tür aufstieß.
Patrick lag in seinem Bett, Oberkörperfrei, den Rücken zu Manu. Die Kratzer heilten gut, die Schwellungen und Rötungen waren weggegangen.
Patrick schmatzte leise im Schlaf und zauberte damit Manu ein Lächeln auf die Lippen. Leise,um ihn nicht aufzuwecken schlich er in das Zimmer und erstarrte. Patrick lag nicht alleine im Bett!
Lautlos ging Manu weiter, und sein Verdacht bestätigte sich, als er an seiner Betthälfte ankam. Neben dem komplett entkleideten Patrick lag eine genauso nackte Cheri, Patricks muskulöse Brust komplett mit lilablauen Knutschflecken übersät.
Tränen schossen ihm in die Augen, er stürzte aus dem Zimmer, jetzt nicht mehr darauf bedacht, besonders leise zu sein.
,,Manu?" Hörte er Hinter sich noch Patricks verschlafene, tiefe Morgenstimme, bevor die Tür in das Schloss knallte.
Er rannte geradewegs einem Verwirrten Frank gegen die Brust.
,,Manu? Was ist los?" Manu probierte noch ein Lächeln zustande zu bringen.
,,Nichts?" Doch ihm brach die Stimme ab, seine Unterlippe zitterte und er brach in Tränen aus. In dem Zimmer hinter sich hörte er Patricks Schritte und er rannte so wie er war, immer noch in dem T-Shirt von Patrick und seiner Boxershort, an dem verdutzten Frank vorbei, raus, auf das Gatter, und warf sich dort wieder Panamera an den Hals, der Sanft begann, an Manus Schultern zu knabbern.
Doch auch diese liebevolle Geste konnte die Tränen nicht stoppen.

Eine warme Hand legte sich ihm auf die Schulter.
,,Willst du reden?" Manu drehte sich um und fiel dem verdutzten Frank in die Arme.
,,Ich war die Nacht mit Panamera draußen, und Patrick hat mit dieser Tusse gevögelt, obwohl er gesagt hatte, dass er froh wäre, dass ich bei ihm schlafen würde, damit er nicht mit ihr vögeln muss! Und ich verstehe nicht, warum mich das verletzt! Ich bin nicht Schwul! Verdammt Frank, ich verstehe mich selbst nicht mehr! Und Panamera muss sterben! Das ist so ungerecht, er ist so ein tolles Pferd!" Manu hätte seine Schimpftirade noch ewig weiter geführt, doch ihm brach schon wieder die Stimme weg und er konnte nicht weiter reden. Frank kraulte ihm beruhigend den Rücken.
,,Schnapp dir Panamera und reite ein Stückchen. Ich halte Patrick auf und sage ihm das du nicht mit ihm reden willst, ok?" Manu nickte und lies sich von Frank eine Räuberleiter machen.