Kapitel 27

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Friedlich trottete Panamera mit Manu durch das Mondlicht. Manu hatte sich irgendwann nach vorne fallen lassen und umarmte den kräftigen Hals des Fuchses.
In der Ferne heulten Shakale oder Kojoten, aber diese waren zu weit weg, um ihm gefährlich zu werden, und auch Panamera verschwendete keinen Blick, nicht mal ein Ohrenzucken in die Richtung, und dass beruhigte Manu noch mal zusätzlich.
,,Hm, Panamera. Was machen wir jetzt? Einfach ein bisschen hin und her reiten, bevor es morgen los geht? Bin ich froh, dass ich Cheri dann nicht mehr sehen muss. Weißt du, sie traut sich zwar nicht mehr, was zu sagen, aber sie schaut mich immer so dumm an. Ich mag sie nicht. Und auch die Show, die sie da abgezogen hat war völlig übertrieben. Soll sie Patrick doch haben, mich interessiert das nicht!" Doch er wusste, dass das nicht stimmte. Es war ihm alles andere als egal, mit wem Patrick schlief oder mit wem er zusammen war. Manu verstand sich selber nicht mehr.
,,Ach, verdammt noch mal, ich hasse es! Ich verstehe mich selbst nicht mehr! Warum interessiert es mich, mit wem Patrick es treibt? Ich bin doch nicht schwul! Und ich stehe auch nicht auf Patrick! Was macht er mit mir? Und warum, verdammt noch mal, warum kann ich nicht aufhören an ihn zu denken?! Warum muss er auch so gut aussehen? Und warum fühle ich mich bei ihm so gut und sicher?" Frustrierte stöhnte er auf und wendete Panamera.
,,Komm, dicker. Da lang geht's. Ich weiß, dass du wieder zu deinen Ladies willst, aber du musst erst mal mit mir auskommen." Brav wendete der Hengst und Manu lies sich erneut auf seinen Hals sinken und probierte seine Gedanken einfach treiben zu lassen. Doch diese kreisten nur um Patrick.

Die Shakale heulten erneut, doch dieses mal deutlich näher an Manu.
,,Komm, Panamera. Lass uns umdrehen, das wird mir zu unheimlich. Bitte"  Doch Panamera blieb stehen, die Ohren gespitzt und in die Dunkelheit lauschend.
,,Panamera! Komm jetzt!" Manu erkannte einige Schatten auf sich zu schleichen.
,,Panamera! Jetzt mach endlich! Los!" Hektisch presste Manu seine Beine in Panameras Bauch und klopfte mit seinen Hacken einmal kräftig dagegen, ob wohl er wusste, dass man so definitiv keine Hilfen gab.
,,Panamera! Du dummer, dummer sturer Esel! Wir werden beide drauf gehen!" Manu spürte das zittern des Pferdes unter sich und merkte, dass er die Situation für den vor Angst gelähmten Hengst nicht besser machte. Panik durch fuhr ihn. Er konnte nichts tun!
Dann ging ein Ruck durch den Körper Panameras und das Pferd warf sich herum und galoppierte endlich los. Schnell krallte Manu sich in seine Mähne,
Hinter und neben sich konnte er die schemenhaften Gestalten der Shakale erkennen, die nun auch anfingen zu rennen.
Manu spürte das Zittern des Hengstes, fühlte Panameras Panik. Der Hengst wurde schneller und schneller, doch die Shakale waren ausdauernd zäh und gaben nicht auf.
Seit wann jagten Shakale Pferde? Schoss es Manu durch den Kopf, doch im nächsten Moment konzentrierte er sich wieder auf die Situation.
Plötzlich hörte er noch ein anders Hufgeklapper, dass nicht von Panamera stammte, vielleicht bildete er es sich auch nur ein, aber er glaubte die Präsenz eines anderen Pferdes zu spüren, und Panamera scheinbar auch, so wie er plötzlich eine scharfe Kurve schlug und Manu damit fast von seinem Breiten Rücken warf.

Es platschte einmal laut, dann noch ein weiteres mal, und als das Wasser an Manus nackte Unterschenkel spritzte, wusste er, dass Panamera durch einen kleinen Bachlauf gerannt war. Und er wusste, dass er nicht alleine war. Kurz dachte er, es wäre Patrick auf Flaming Star, doch er verwarf den Gedanken schnell wieder.
Er merkte nicht, dass Panamera wieder abbog, merkte nur irgendwann, dass er steil hoch ging, und Panamera langsamer wurde.
Die Shakale waren nicht mehr in der Nähe und in der Ferne ging die Sonne auf.
Manu begann sich zu entspannen, als er erkannte, dass er auf Patricks Felsen war.
Dann hörte er wieder Hufgeklapper auf Felsen, und er wusste, dass das andere Pferd den Felsen wieder verlassen hatte. Schnell rutschte, beziehungsweise fiel er von Panameras Rücken und kroch zum Rand um einen letzten Blick auf das Tier zu werfen, doch seine Glieder gehorchten im nicht. Als er endlich an der Kante ankam und in die Dämmerung spähte, sah er nirgendwo ein Pferd. Er kroch zurück zu Panamera, dessen Flanken sich hektisch hoben und senkten,der ansonsten aber unverletzt wirkte und friedlich graste.














Das Leben ist kein Ponyhof ~ KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt