Kapitel 11

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Als Manu aufwachte erinnerte er sich zunächst an nichts. Dann, nach und nach kamen Teile seiner Erinnerung zurück.
Sein Kopf brummte.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo Misty Mountain durchgegangen war, wusste er noch alles.
Misty Mountain...
Wo war sie? Ächzend probierte er sich auf zusetzen und die Augen zu öffnen. Mit einem Stöhnen sank er zurück in die Kissen.
Kissen? Wo war er? Erneut probierte er die Augen zu öffnen und erkannte erleichtert die dunklen Holzwände seines Zimmers. Langsam lies er seinen Blick schweifen. In dem Halbdunkel konnte er kaum etwas erkennen. Durch den Rollladen fielen einige Lichtstrahlen hinein.
Seine Finger ertasteten etwas weiches, flauschiges. Mit größtem Kraftaufwand drehte er seinen Kopf. Neben seinem Bett stand ein Korbstuhl. In diesem Stuhl saß eine Person. Der Oberkörper dieser Person lag auf seinem Bett und es waren auch seine Haare, welche Manu nun kitzelten.
Er wollte etwas sagen, doch er brachte nur ein trockenes Krächzen zustande.
Fast sofort schoss der Kopf der Person in die Höhe, welche sich als Patrick entpuppte, um Manu fast sofort fest an sich zudrücken.
,,Ich bin so froh, dass du wieder wach bist." Im selben Moment schien er zu realisieren, was er gesagt hatte, und er sprang auf.
,,Ich... ähm... ich bin dann mal weg..." Hastig wich er zurück, stolperte gegen den Türrahmen, bevor er verschwand.

Kurze Zeit später kam Guss rein. Und gab Manu was zu trinken.
,,Wie geht's dir?"
,,Ganz ok. Mir tut der Kopf weh, und ich kann mich kaum bewegen. Wie lange habe ich geschlafen?"
,,Nicht lange. Den gesamten Nachmittag. Patrick macht sich riesige Vorwürfe, auch wenn er behauptet, es wäre ihm scheiße egal. Was ist eigentlich passiert?"
,,Ich weiß es nicht genau. Es hat angefangen zu gewittern und Misty Mountain ist durchgegangen. Wo ist sie überhaupt?"
,,Alles in Ordnung, sie steht im Stall. Was ist dann passiert?"
,,irgendwann bin ich runter gefallen. Ich habe mir den Kopf gestoßen und wurde Ohnmächtig. Glaub ich zumindest. Als ich wieder wach wurde, hat mich jemand gerufen. Ich weiß noch, dass ich keine Luft gekriegt habe. Dann ist da ein riesiges schwarzes Loch. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich ne richtig heftige Ohrfeige gekriegt habe. Ab da eigentlich fast nichts mehr..."
Angestrengt probierte er, sich zu erinnern. Da war ein schaukeln, möglicherweise ein Galoppierendes Pferd. Jemand hatte ihn fest gehalten. Und er hatte gut gerochen. Manu spürte die Röte in sein Gesicht schießen.
,,Ich glaube, ich bin geritten. Ich bin mir aber nicht sicher. Jemand hat mich fest gehalten. Ich glaube, es war ein Mann... was ist denn passiert?"
,Das musst du Patrick fragen. Er hat dich gesucht, gefunden und hergebracht."
,,Und was ist los? Was hab ich?"
,,Ne leichte Gehirnerschütterung, nichts wildes. Einige Tage Bettruhe, dann ist auch der Sturm vorbei."

__________________3 Tage später__________________

,,Komm Manu. Wir gehen die Pferde füttern." Gut gelaunt zog Frank Manu mit in den Stall.
Schnaufend wuchteten sie Heu in die Boxen der trächtigen Stuten.
,,Müssen wir auch misten?"
,,Nein, die andern beiden misten nachher."
Manu wollte fragen, wer die beiden anderen waren, doch Frank war schon weiter gegangen.

,,Kommst du, Manu?"
,,Wohin?" Manu wischte sich den Schweiß von der Stirn.
,,Die anderen wollen auch noch gefüttert werden."
Frank stapelte einige Gabeln Heu in eine der Schubkarren und wies Manu an, das selbe zu tun.
,,Zu erst gehen wir zu Dutchman und Jonnys Trio. Dann zu unseren Pferden und hinterher zu Hunter und Hell Yeah."
,,Dutchman? Flying Dutchman? Das Pferd, von meinem Vater?" Aufgeregt wippte Manu auf und ab.
,,Genau der." Lachend lief Frank los, Manu folgte ihm einfach.

Flying Dutchman stand nicht alleine in der Box mit Paddock. Neben ihm stand eine zierliche Palomino Stute.
,,Warum steht er nicht auch in einem der Roundpens? Und wer ist die Stute?"
Verwirrt legte Manu den Kopf schief.
,,Er wird seltener geritten. Deshalb macht es keinen Sinn, ihn bei unseren Pferden stehen zu haben. Und er soll bei Pineapple stehen. Deswegen stehen sie nicht in den Boxen, wo unsere Pferde bei Unwetter stehen."
Frank begann, die beiden Pferde zu füttern, während Manu sie nur angaffen konnte. Sie waren wundervoll.
,,Mund zu, es zieht." Erschrocken zuckte Manu zusammen, erkannte dann aber Franks dröhnendes lachen.
,,Komm, es geht zu Jonnys Trio." Stumm trottete Manu Frank hinterher.
,,Weißt du was? Hier, nimm du die leere Schubkarre, zu neues Heu rein und bei schon mal Starlight und den Rest anglotzen, ich komme gleich nach."
Etwas beschämt nickte Manu und zog von dannen.

Das Leben ist kein Ponyhof ~ Kürbistumorحيث تعيش القصص. اكتشف الآن