Moralpredigt

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"Rose", meine Mutter schaut mich ernst an, viel zu ernst. Besorgt. "Ich möchte nicht, dass du mit Mirco zusammen bist." Ich schaue sie entgeistert an: "Spinnst du, er ist ein guter Freund, aber wir sind nicht zusammen und ich liebe ihn auf eine freundschaftliche Weise. Er ist für mich unendlich wichtig und du kannst nicht ahnen, wie sehr er mir geholfen hat." Sie schaut mich an. Blinzelt zwei Mal und spricht dann: "Hör zu, das was der heute gemacht hat, kann ich nicht als Umgang mit meiner Tochter durchgehen lassen." "Mama", jetzt werde ich langsam wütend und ich werde selten wütend: "Er hat mir geholfen." Sie unterbricht mich: "Rose er hat einen Jungen verprügelt. Mit solchen Aggressionen sind nicht zu spassen. Ich will nicht, dass du ihm nahestehst, du hast ja gesehen, was das für Auswirkungen haben kann." Ich verdrehe die Augen, dass kann doch wohl nicht wahr sein: "Mama, Mirco ist ein guter Freund von mir. Er hat mir heute geholfen und ich weiss, dass mit dem Schlag war nicht gut, aber er hat weder Aggressionen noch einen schlechten Einfluss auf mich. Bitte glaube mir das." 

"Ab morgen ziehst du in unser Zimmer, ich möchte nicht dass du mit diesem Jungen in einer Wohnung schläfst." "Aber Mama", wiederspreche ich obwohl ich momentan keine Kraft zum streiten habe. Ich denke wieder an das Blut, er hat es für mich getan und ich will keine Distanz zu ihm. "Das ist mein letztes Wort Rose. Wir treffen uns morgen um neun Uhr zum Frühstück." Dann geht sie einfach! Ohne mich ausreden zu lassen. 

Ich stehe komplet verwirrt auf und will gerade auf die Jungsseite gehen, als die Verbindungstür aufgeschlagen wird und Ricky erscheint: "Was ist los?" "Ich muss morgen Umziehen, schlechter Einfluss und so..." 

Dann hörte sie mir einfach zu, eine halbe Ewigkeit, sie war einfach da und das tut so unfassbar gut.

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