Kleinmädchentraum

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Wir sind eher am Rand der tanzenden. Er legt seine Hände beide um meine Taille und ich lege meine um seinen Hals. Zum Glück ist Mirco nicht so gross. Zu einem Liebeslied bewegen wir uns zur Musik. "Schliesse die Augen", meint Mirco ein wenig zu nahe an meinem Ohr. Ich tue was er sagt und schliesse meine Augenlieder. Plötzlich ist bei mir nicht mehr Mirco, sondern dieser Fremde. Plötzlich sind wir nicht mehr in einer Menge sondern alleine. Ich, dieser Fremde und ei Musik. Ich lasse mich fallen, in die Vorstellung und in die Geborgenheit, welche daraufhin in mir aufkommt. Mein Herzschlag schlägt zu dem Rythmus der Musik und ab sofort mache ich mir keine Gedanken mehr, wie ich mich bewegen sollte. Ich bin einfach ich. Ich lasse mich fallen. Ich lasse mich führen. Von ihm und von der Musik. Entspannt lege ich den Kopf in den Nacken und lächle zaghaft und scheu.

Tanzen ist gar nicht so schwer. Mit seinen Händen und dem Druck zeigt er, wohin ich gehen muss und die Melodie erledigt den Rest. Mit einem Mal fallen mir all diese Romane in den Sinn, in welchen dies genau so dargestellt wurde. Und dann ist da wieder das Bild von dem Jungen im Bus. Wie er meine Wange berührt hat, wie er gelächelt hat. Meine Hand in seiner, die Wärme und diese Selbstverständlichkeit welche er ausgestrahlt hat. Ich drehe mich um die eigene Achse und meine Haare wehen. Dann fangen mich diese starken Hände auf und ich fühle die Wärme erneut. Die Töne werden langsamer und das Tempo ruhiger. Ich fühle wie mein Kopf auf seiner Brust liegt, auf dem sich regelmässig hebenden und senkenden Brustkorb. Dann ist es für etwa fünf Sekunden ganz ruhig, so dass ich sein Herzschlag spüren kann. Vorsichtig löse ich mich daraufhin von ihm und schaue ihm in die Augen.
Mirco, nicht meinen Fremden...
Ja klar auch nicht schlecht, aber meine Fantasie war auch zu schön um wahr zu sein.

The highlight of my lowlifeWhere stories live. Discover now