Erinnerungen und Ausblicke

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„Hier", Mirco streckt mir seine Jacke hin, ich würde sie ja ablehnen, wenn sie nicht so gut riechen würde. Also nehme ich sie und irgendwie muss ich noch einen lockeren Kommentar anhängen also versuche ich es mit: „Seit wann so einen Gentleman?" „Seit ich dich frieren sah." Schlagfertig ist er, dieser Mirco. Und ich bin definitiv angetrunken, mein Gehirn fühlt sich nicht leistungsfähig an. „Fährst du eigentlich Ski oder Snowboard", fragt er mich mitten in die Stille hinein. „Ski", antworte ich: „Warum fragst du?" Er grinst mich an, irgendwie wirkt es belustigt und vorwurfsvoll. „Hast du es in deinem Schwips vergessen? Wir gehen in zwei Tagen in die Skiferien. Ich fahre auch Ski, wir können also gemeinsam auf den Lift, da Ricky Snowboard fährt." Ich blinzle ein paar Mal. Skiferien? Ach ja mit Ricky zusammen, aber nur vier Tage. STOP. „Du kommst mit in die Skiferien", frage ich aufgebracht und dabei finde ich es lustig wie meine Zunge öfters gegen meinen Gaumen stösst und mich nuscheln lässt. „Klar", meint er und lehnt sich cool an das Geländer. Das ist gerade ein bisschen zu viel. Ich lehne mich an die Banklehne und kuschle mich in seine Jacke. Sie riecht gut, frisch, nach einem richtigem sexy Deo. „Du riechst gut", hauche ich und dabei steigt so eine lustige Wolke in die Luft, als würde ich rauchen. „Aber der Fremde riecht besser", labere ich weiter wobei ich gar nicht nachkomme was ich sage und was ich denke. Stumm füge ich ein: ‚Der Fremde riecht nach Meer und Sommer', dazu. „Danke", lacht Mirco doch ich weiss nicht einmal mehr für was. „Aber du wohnst nicht bei uns in den Ferien?", hacke ich noch einmal nach. „Nein, du und Ricky ihr habt ein Zimmer. Deine Eltern eines genau so wie die von Ricky. Ich und mein Bruder und meine Eltern wohnen in dieser Zeit in einem kleinen Appartement." Ich reibe mir die Augen und Mirco setzt sich neben mich auf die Bank. „Darf ich mich anlehnen", flüstere ich leise. „Klar, mach nur", bietet er an und ich bette meinen Kopf auf sein T-Shirt. „Du hast bestimmt kalt", stelle ich lispelnd fest, während ich in die funkelnden Sterne schaue. „Alles gut!" Mein er mit seiner schönen Stimme.
Aber die Stimme vom Fremden ist besser... ach mein Kopf.

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