Verdrückte Tränen

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„Morgen Rose, du musst aufstehe", das Licht geht an und ich rolle mich auf die Seite. Jetzt hatte ich gerade von diesem Fremden geträumt. Dann fällt mir ein das wir heute Skifahren gehen! Skifahren mit Ricky und vielleicht mit Mirco, dass wird der Hammer. „Ich komme gleich", murmle ich verschlafe und dann löscht mein Dad das grelle Licht in meinem Zimmer an und ich stöhne verzweifelt auf. Es ist sechs Uhr früh Morgens.
Ich gähne müde und torkle noch in Halbschlaf zum Kleiderschrank, wo ich schliesslich meine weisse Lieblingsjogginghose hervoziehe und dazu ein eng anliegendes, schwarzes Tanktop. Müde aber mit vor Aufregung klopfendem Herzen ziehe ich eine graue Trainerjacke an. Dann musste ich lachen, vor etwa einem Jahr habe ich diese Jacke nur gekauft, da Mirco die Selbe besitzt.

Nur fünfzehn Minuten später sitze ich im Auto, hinten, gequetscht zwischen meiner Schwester und den Skiern. „Wie lange geht es", nörgelt Mirella und ich verdrehe die Augen. Um das ganze nicht mitzubekommen, stöpsle ich mir meine Kopfhörer ein. Lesen kann ich im Auto nicht, sonst wird mir kotzübel. Das erste Lied ist ein trauriges Liebeslied und ich lehne meinen Kopf an die kalte Fensterscheibe. Ich schliesse erschöpft die Augen und in dem Moment, als ich sie geschlossen habe, bin ich nicht mehr alleine. Die Vorstellung von ihm, seine Hand um meine. Ich sollte wirklich damit aufhören, da ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen werde, wird es mich nur verletzten. Ich realisiere gar nicht, dass ich ihn nie wieder sehen werde, wenn ich daran denke, sticht es mir in der Brust und meinen Hals fühlt sich zu eng um zu atmen an.
Während ich krampfhaft versuche diesen Fremden aus meinen Erinnerungen zu verdrängen, wird mir mehr und mehr bewusst wie dumm das alles ist. Ich kenne noch nicht mal seinen Namen, nichts weiss ich. Nur das mein Herz schneller schlägt wenn ich an ihn denke. Und jetzt kommen mir die Tränen. „Mama, kannst du mir meine Sonnenbrille geben, sie ist vorne im Handschuhfach." Ich versuche mit möglichst starker Stimme zu sprechen. „Warte, da", sie drückt mir die gespiegelte Sonnenbrille in die Hand und och setze sie auf. Ich blinzle und die Tränen rollen unter dem Rand der Sonnenbrille durch und versinken in meinem Schal.
Was würde ich geben wenn er jetzt bei mir wäre.
Wenn er mich umarmen würde.
Ich auf seiner Brust liegen dürfte???

Warum muss liebe so verdammt schmerzen??

The highlight of my lowlifeWhere stories live. Discover now