Kapitel 23, Ich Schaffe Es (Teil 2)

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Er nahm sie bei der Hand und es ging los...
Alton war über Nacht bei seinem Bruder, Clara musste sich also nicht darum sorgen dass er sie aufhalten könnte. Im nächsten Moment saß sie auf der Couch in einem schwach beleuchteten Zimmer, in der Hand ein Bier, neben ihr kiffte jemand, alle lachten und redeten, im Hintergrund entspannter Rap. Clara machte bei allem mit. Sie hatte das Gefühl als sei sie leer. Nicht auf die schlechte Art und Weise, einfach als hätte sie alles was in ihr drin war ausgegossen, als wäre sie ein leeres Gefäß das versuchte mit irgendetwas gefüllt zu werden. Alles ging so schnell und so langsam. Sie tanzte. Lachte. Plötzlich war ein Joint in ihrer Hand. Wieder lachen. Trinken. Alles um sie verwischte, sie konnte nur noch lichter und Figuren sehen. Bewegungen und Berührungen spüren. Die Gruppe war draußen, am tanzen, am singen, es war toll. Plötzlich war Claire in einem anderen Zimmer. Jemand berührte sie, von hinten, von vorne, sie lachte. Das Bett unter ihr fühlte sich besonders weich an. Das Gesicht von Kay war direkt vor ihr, er umarmte sie, und küsste sie. Claire dachte an nichts. Es fühlte sich einfach gut an, ihr Kopf war ausgeschaltet. Er ist so nah, ihre Gefühle dämpfen sich. Er ist immer näher. Sie spürt seine Haut auf ihrer. Er hält ihre Hände fest. "Du willst das oder?" sie hörte diese Worte wie aus der Ferne, irgendwo weit weg, da wo ihr Verstand nicht war. Sie lachte. Umarmte ihn. Und es passierte. Kaum merklich, unfassbar. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch sobald es zu Ende war fühlte es sich an als wäre es nur eine Sekunde gewesen. Er küsste sie noch. Sie merkte nicht wie sie sich wieder anzog, wieder tanzte und wieder lachte...

"HEY wach mal auf kleine!", jemand rüttelte Clara wach. Sie lag auf dem Sessel. Da ist sie wohl eingeschlafen. "Willst frühstücken oder was?" lachte der lockige Typ. "j-ja...", ihre Stimme war überraschend trocken. Plötzlich brummte ihr Kopf los und ein Schmerz als hätte jemand durch ihren Schädel gestochen erschütterte sie. "Hier trink ma Wasser und Ibu. Macht den Kater besser."- "Kater?", fragte das Mädchen verwirrt. "Oooohhh Kay die weiß gar nix mehr man hahahaha!", rief der Lockige hinter seine Schulter, "Hast du das erste Mal so getrunken oder was?", wendete er sich wieder an Clara. "mmhh...", gab sie nur von sich. Einige Zeit später saß Kalodius neben ihr. "erinnerst du dich echt... An nichts?" - "Eh? Hab ich was schlechtes gemacht?" - "haha nein hast du nicht..." sie sah den traurigen und verwirrten Ausdruck auf seinem Gesicht. Bestimmt bilde ich mir das nur ein...

Die Arbeitswoche verging simpel, Clara erwartete das Wochenende an dem sie wieder mit Kay's Freunden verabredet war. "Hast du Lust am Samstag etwas schönes zu machen?", fragte Alton am Freitag. "Ich hab etwas mit den Kollegen vor. Übernachte da auch wahrscheinlich oder komme spät Heim.", antwortete Clara so gelassen wie möglich. "Du willst dich nicht betrinken, oder?"- "Nein, nein. Da wird vielleicht Alkohol sein aber ich nehme das nicht zu mir. Du brauchst dir keine Sorgen machen, da werden die Mädels aus dem Café sein.", beruhigte sie ihn.

Die Atmosphäre im Partyzimmer fühlte sich befreiend an. "Hey, lass das.", wollte Kay das Mädchen vor dem nächsten shot schützen. Aber sie ließ sich nicht aufhalten. Sie wollte frei sein. Es fühlte sich gut an. Eines nach dem anderen folgte. Jemand schob ihr eine Tablette unter. Es war so lustig. Es machte so viel Spaß... Im nächsten Augenblick lagen grobe Männerhände auf ihr. Das fühlte sich nicht gut an... Clara wollte sich wehren. Er ließ sie nicht los. "Was, gefällt dir das nicht?", hauchte ihr eine verrauchte Stimme ins Ohr. Der Lockenkopf. Clara hatte keine Ahnung wie er heißt. Seine Hände begrabschten sie. Es war so ekelhaft. Allmählich kam ihr Verstand zurück. Aber ihr Körper fühlte sich taub an. Das leere Schlafzimmer wirkte beängstigend. Alles um sie schien zu zittern. Er schmiss sie aufs Bett. Sie wollte sich wehren aber sie war zu schwach. Clara wollte weinen, schreien, aber selbst das konnte sie nicht. Er hielt ihren Mund zu. "Mit Kay willst du also ficken aber ich bin dir zu schlecht? Ich zeig es dir noch du kleine Hure." Er drehte sie grob auf den Bauch. Der Rest ging langsam und schmerzhaft. Es war so viel Schmerz. Sie fühlte sich erniedrigt. Benutzt. Ekelhaft. Tränen flossen über ihr Gesicht. Er fauchte nur sie solle nicht heulen. Nach einer halben Ewigkeit war er fertig mit ihr und ging stolz aus dem Zimmer. Clara versuchte sich hochzustützen aber ihr fehlte die Kraft. Sie konnte sich nur ihre Hose hochziehen und in Tränen einschlafen.

Es dauerte nur einige Momente als die Tür aufgeschmissen wurde und Clara auf den Boden fiel. "Verpiss dich du Hure!", schrie Kalodius betrunken. In seiner Hand glänzte bedrohlich die  Vodkaflasche. "Ich... Ich... Dachte du bist nicht so aber aber... Du fick st rum! HUREEE!", er schniefte, "Lässt dich ficken von allen! Hääätte ich wissen müssen... Scheiß HURE VERPISS DICH?!!!" Clara rappelte sich in Angst auf und stolperte aus dem Zimmer. Alles war so laut. Sie konnte kaum etwas sehen. Ihr schrien Leute hinterher. Lachen, brüllen... Es war so schrecklich. Sie ging, und ging, und ging... Es war dunkel. Es war kalt. Aber sue schwitzte. Auf einer Bank sank sie zusammen und schlief ein. Alles tat weh. Aber insbesondere ihr Herz.

Im HimmelWhere stories live. Discover now