Kapitel 16, wo wohne ich? (Teil 1)

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Als die drei bei Sarah ankamen nahm White eine dusche und legte sich sofort schlafen. Ihr stand noch viel stress bevor...

White wachte auf. Auf der Digitaluhr neben dem Gäste-Schlafsofa wurde 7:46 angezeigt. Sie setzte sich auf. Ihr Kopf brummte. Langsam stand das Mädchen auf. Sie ging in die Küche wo auf dem Tisch aus Buchenholz ein Teller mit Spiegelei, gebratenem Brot und etwas Obst und Gemüse stand. Sarahs Mutter lächelte Clara zu und fragte: "Na, hast du dich auch gut erholt?"- "Ja, vielen Dank."- "Setz dich, das ist dein Frühstück. Sarah ist schon zur Schule. Wenn sie wiederkommt entscheiden wir zusammen wie es weiter laufen wird... aber darum mach dir mal keine sorgen, wir kümmern uns um dich!"- "Danke.", White fing an zu essen. Die vielen schweren Gedanken die in ihrem Kopf waren belegten ihren Körper wie steine. Nachdem sie zu ende gegessen hatte sagte die Frau nur kurz bescheid dass sie zur Arbeit musste und verschwand dann auch. White legte ihren Kopf auf die Tischplatte. Sie war kalt. Das Mädchen war einfach nur Müde. Aus ihrem emotionslosen, leeren Augen, die einst einen ganzen glühenden Sternhimmel in sich hatten, rollten klare Tränen. Über ihr entspanntes, von Stress leicht graues Gesicht auf den kalten Tisch. Sie war schon oft an diesem Punkt. An dem sie kurz davor war, die Klippe runter zu fallen. In die Dunkelheit. Allein, einsam. Die Luft, scharf wie Messer, rast an ihrer Haut vorbei, und sie fällt und fällt tiefer. Ihr ganzer Körper zerkratzt, zerschnitten. Mehr! Mehr Schmerz! Es ist nicht aufzuhalten. Mehr Schmerz, bis plötzlich... BAM!!! Man prallt auf den Boden. Zerbricht in tausende Scherben. Man kann dich danach nicht mehr zusammenkleben. Du bist verschwunden für immer. Hätte White gewusst dass das schon unausweichlich ist...

Clara saß auf dem selben Stuhl wie vorher. Sarah und ihre Mutter waren schon zu Hause und blickten sie von der gegenüberliegenden Seite des Tisches an. "Clara... du weißt wir kommen nicht weiter wenn du nichts sagst.", Sarah seufzte, "Ich würde dich am liebsten für immer hier behalten, aber du kannst nicht ständig auf dem Sofa im Gästezimmer schlafen... und wir sind auch nicht die reichsten, wie gesagt, da müssten du und ich das mit den Jobs besser organisieren. Willst du überhaupt noch weitermachen?"-"...", White schwieg. "Okay, weißt du was, wir besprechen das später. Jetzt rufe ich erstmal die anderen Girls an, Kay, und dann gehen wir was essen und chillen oder so. Du brauchst Ablenkung."-"NEIN!"-"Was?"-"Nicht... nicht Kay..."-"oh ähm... Warum nicht? Ist was passiert bei euch?"-"..."-"Gut, dann... Ohne Kay. Irgendwann erfahre ich eh was bei euch falsch läuft, pfft...", dann kicherte sie und ging hoch in ihr Zimmer um ihr handy zu holen und die anderen zwei Freundinnen anzuschreiben. Nach kurzer Zeit kamen beide auch schon an. Alle stürmten zu Clara und nahmen sie so fest in den Arm, dass sie kaum Atmen konnte. Später waren auch Naga und Alex beteiligt an dem Gespräch um Claras Wohnung. "Was wenn wir ihr ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machen und ihr eine Wohnung kaufen?"- "Naga, das ist viel zu teuer.", entgegnete Sarah. "Und was ist mit dem Ferienhaus am Meer?"- "Ich muss noch Arbeiten...", Clara seufzte. "Okay, also arbeitest du weiter. Das heißt, du bekommst auch Geld?", erkundigte sich Sarah, "Ja, aber nicht immer gleich viel, es... ändert sich halt."- "Dann erstmal so. Du musst ja überhaupt mal auf die Beine kommen, schau dich an, siehst aus wie ein Geist."

Den rest des Tages gingen die Mädels spazieren und in ein Café. Aber Clara wirkte halbtot, auch nach drei Caramel-Lattes. "Komm Clara, lächele mal. Mit deinem Wohnort klären wir das noch!", Sarah klopfte ihr auf die Schulter. Plötzlich räusperte sich jemand hinter ihnen. "Dürfte ich wissen was das bedeutet?", es war eine tiefe männliche Stimme. die Mädchen drehten sich um. Hinter ihnen stand, die Hände in seiner Jogginghose, in seiner vollen Pracht...

Im HimmelWhere stories live. Discover now