Kapitel 20, du bist wundervoll (Teil 2)

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Sie gingen Hand in Hand aus dem Krankenhaus. Alton passte auf jeden Schritt den das Mädchen machte auf. Beiden gingen verschiedene Gedanken durch den Kopf, sie redeten nicht. Die ganze Autofahrt wurde von einer drückenden Stille begleitet. Sie kamen in die Wohnung, Claire marschierte sofort in die Küche und bereitete zwei Tassen Tee vor. Clara war angespannt, und das übertrug sich auf den Lehrer. Plötzlich stellte sie Geräuschvoll ihre Tasse auf den Tisch, atmete tief ein und sagte laut: "Ich will arbeiten!"- "O-okay", antwortete Alton der sich fast verschluckt hatte wegen ihrer unerwarteten Initiative. Claire atmete tief durch. "Ich weiß, die letzten Tage habe ich mich so viel von dir weggeschlossen und dir nur Probleme gemacht. Das möchte ich nicht mehr. Es ist nicht okay dir auf dem Hals zu sitzen und deine Nettheit auszunutzen. Es wird Zeit dir Stück für Stück zurückzuzahlen." der Lehrer lächelte sanft und stand auf um das vor Aufregung zitternde Mädchen zu umarmen. "Clara. Meine süße kleine Clara...", er streichelte ihren Kopf, ganz sanft und beruhigend. Dann ließ er etwas locker und beugte sich runter um White direkt in die Augen zu sehen "Du bist stark. Und ich weiß dass wenn du etwas willst, dann schaffst du es.", redete er leise, fast flüsternd, "Aber eines musst du wissen. Ich brauche kein Geld von dir. Und ich werde auch nichts anderes von dir fordern. Unser Deal war dass du mir im Haushalt hilfst und ansonsten tust was du kannst. Wenn du arbeiten willst, will ich dich nur dazu ermutigen. Aber nicht um mir zurückzuzahlen, sondern um dich selbst zu stärken.", er beugte sich noch ein stück vor, doch als sich ihre Lippen fast berührten schien er es sich anders überlegt zu haben und gab ihr nur einen kleinen Kuss auf den Kopf. Dann kicherte er. "W-was lachst du...", fragte Claire schüchtern. Alton flüsterte ihr ins Ohr: "Du stinkst."- "WIE BITTE?", das Mädchen sprang zurück und der Lehrer lachte zufrieden. Nach einigen Momenten lachte auch Clara mit. "Ich gehe mal duschen."- "Super Idee.", sagte Alton und warf ihr ein Handtuch aus dem Schrank zu. 

Die nächsten Tage war Claire krampfhaft damit beschäftigt einen Job zu finden. Zu ihrem Glück wurde sie schon bald in dem Café am Parkrand angenommen. Das Kollegium war sehr nett und rücksichtsvoll. Nach dem ersten Tag vergingen die Wochen wie im Flug. Die Arbeit im Café machte Spaß und White lernte schon bald nicht nur viel über den Umgang mit Klienten sondern bekam auch Übung in der Zubereitung von Kaffee, Kuchen, Torten und Eisdesserts. Die Besucher waren sehr gemischt, von Familien mit Kindern über Teenager bis zu älteren Leuten war alles dabei. Nach der Arbeit kam Claire immer in bester Laune nach Hause und kümmerte sich um den Haushalt. Der Tag ging meistens damit aus dass Alton und Claire einen Film schauten und dabei nicht selten einschliefen. Nichts schien schief zu gehen und bald feierte man auch Weihnachten und Silvester. In diesem Jahr gab es nicht besonders viel Schnee aber die Straßen strahlten mit ihren Lichterketten und dem Weihnachtsschmuck. Weihnachten feierte Claire mit Alton und ihren Mitarbeitern zusammen im Café. Kurz darauf war es schon Zeit für Silvester. Am dreißigsten Dezember holte Herr Cohlen das Mädchen von der Arbeit ab. "Wohin geht's?", strahlte das Mädchen ihn an als sie ins Auto stieg. Alton lächelte. "Du hast dich viel verändert in letzter Zeit, Clara."- "Echt? Ist das gut oder schlecht?", grinste sie zurück. "Mich freut es zu sehen dass es dir so gut geht. Und ich möchte dass es das gesamte nächste Jahr so bleibt.", der Motor sprang an und das Auto fuhr los, "Ich möchte dich mitnehmen auf die Silvesterfeier mit meinen Freunden. Da werden sehr viele Leute sein. Glaubst du du kannst mir den Gefallen tun mich zu begleiten?"- "Klar! Das wird bestimmt eine super Feier! Aber... Ich hab gar nichts das ich anziehen könnte..."- "Ganz genau."- "Willst du sagen du..."- "Heute bin ich deine Fee und du, Cinderella, bekommst dein Traumkleid. Deal?"- "Ich glaub's nicht!", Claire lachte glücklich.

Clara kam raus aus der Umkleide. "Das sieht doch super aus!", sagte die Verkäuferin. Alton sah auf den Stapel der schon anprobierten Kleider, dann auf das feuerrote, glitzernde, anliegende Minikleid auf Claire's unsicherer Pose und schüttelte den Kopf. Clara war mehr als dankbar dafür denn sie fühlte sich sehr, sehr unwohl. "Probiere schon mal das blaue an. Ich komme gleich wieder." sagte Alton und begab sich wieder in den Laden. Die Verkäuferin hatte jede menge Kleider ausgesucht da sie regelrecht beeindruckt war von Claras Figur und Aussehen. Aber jedes Stück dass sie anzubieten versuchte war entweder eng anliegend, oder kurz oder mit zu großem Ausschnitt, manchmal sogar all das kombiniert. Clara stand schüchtern in dem Himmelblauen paillettenbesetzten Kleid. Als Herr Cohlen wieder kam musste er schmunzeln als er sah wie die Frau krampfhaft versuchte sie dazu zu überreden dass Clara gut darin aussieht. "Ich hab was für dich.", lächelte Alton sanft und übergab dem Mädchen ein zartes weißes Kleid mit einem puffigen Rock und märchenhaften aufgenähten Blumen...

", lächelte Alton sanft und übergab dem Mädchen ein zartes weißes Kleid mit einem puffigen Rock und märchenhaften aufgenähten Blumen

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Claire kam aus der Umkleide mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. "Das ist perfekt!", Alton klatschte in die Hände, dann umarmte er Claire und wirbelte sie in der Luft herum. "Endlich! Und jetzt komm, ich habe einen Bärenhunger.", sagte er und setzte das überglückliche Mädchen ab. 

Auf dem weg nach Hause war Clara eher still. "Hast du keine gute Laune? Das Kleid fandest du doch auch toll, oder?"- "Das Kleid ist wundervoll! Von so etwas habe ich bisher nur träumen können. Aber... Glaubst du ich passe zu der Gruppe? Ich mein, ich kenne dort keinen. Was wenn sie mich komisch finden? Ist da überhaupt jemand in meinem Alter?" das Fahrzeug hielt sachte vor dem Haus an. Alton beugte sich rüber zu Clara um ihre Stirn zu küssen. Clara sah in seine mysteriösen aber freundlichen Augen. "Clara. Ich bin mir mehr als nur sicher dass du in der Gemeinschaft meiner Freunde gut aufgehoben bist. Niemand wird dich negativ aufnehmen, allein schon aus dem Grund dass du alle in den Schatten stellst.", sagte er. Gerade als er die Tür öffnen wollte griff Clara ihn am Kragen und zog ihn zu sich. Kurz hielt sie an. Alles war still und leise. Dann küsste sie ihn. Nicht lange, aber sinnlich genug um den Lehrer aus der Fassung zu bringen. Dann sah sie ihm in die Augen und flüsterte: "Danke, Alton."

Im HimmelWhere stories live. Discover now