Passage 40

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Es ist ein warmer Herbsttag, kaum eine Wolke ist am Himmel zu sehen

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Es ist ein warmer Herbsttag, kaum eine Wolke ist am Himmel zu sehen. Alle Gäste haben sich bereits in der feierlich mit Blumen dekorierten Kapelle versammelt, als die Musik ertönt und ich mit meinem traumhaften Kleid den langen Mittelgang zum Altar entlang schreite. Weiße Lilien zieren die alten, hölzernen Kirchenbänke, zwischen denen weiße Stoffbahnen gespannt sind.
Es sieht wirklich sehr festlich und romantisch aus. Ich bin so nervös, dass der kleine, elegante Strauß aus weißen Rosen in meinen Händen leicht zu vibrieren scheint, so wie ich seitlich neben dem Altar Stellung einnehmen und selbst zusehen kann, wie die wunderschöne Braut meines Vaters auf ihn zu schwebt. Mona sieht wirklich aus wie eine Märchenprinzessin, mit einem weit ausgestellten Kleid und dem Diadem im Haar.
Ihr Lächeln ist so reizend, auch wenn man merkt, dass die Nervosität unter der Oberfläche brodelt. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie beißt sich leicht auf die Unterlippe, als sie vor meinem Vater steht, der für einen Moment die Augen schließt und erleichtert seufzt.

Die Trauung ist unwahrscheinlich emotional aber, auch wenn ich mich sehr konzentriere, kann ich ihr nicht wirklich folgen. Dann höre ich nicht einmal mehr, was der Pastor sagt. Ich bin von Hardin, der in der zweiten Reihe sitzt, vollkommen abgelenkt. Er trägt ein weißes Hemd und einen schwarzen Anzug, ohne Krawatte. Seine Haare sind etwas mit Gel gebändigt.
Plötzlich bin ich so fasziniert von seinem Anblick, fühle mich zurückversetzt in die Zeit, in der ich verbissen gekämpft und immer das Gefühl hatte verloren zu haben. Und nun sitzt er hier, auf der Hochzeit meines Vaters, und sieht mich genauso innig an wie ich ihn. In diesem Moment muss ich mich anstrengen, mir nicht vorzustellen, wie ich auf meiner eigenen Hochzeit den Gang entlang gehe, nach vorne zu Hardin.

Ich unterbreche unseren Blickkontakt und schaue auf meine High Heels, die nur ein kleines Stück unter dem hellblauen, bodenlangen Kleid zum Vorschein kommen. Nach allem was wir erlebt haben, sind wir hier, zusammen und glücklich. Ich habe sein Herz erobert. Und nicht nur das, ich habe es gefunden, obwohl alle anderen daran zweifelten, dass er überhaupt eins besitzt. Er liebt mich und ich liebe ihn, diesen verunsicherten, dominant wirkenden Mann mit dem unbeschreiblich Dunklen an sich.

Ich besinne mich schnell, um mich wieder auf die Trauung zu konzentrieren. Die Zeremonie ist wunderschön, mir kommen die Tränen, als Mona beim Treueschwur an meinen Vater ein kleines Schluchzen entfährt. Mona ist wirklich wundervoll, und obwohl ich gerade auch an meine Mutter denken muss, wünsche ich den beiden alles Glück der Welt. Meine Eltern waren einfach nicht mehr glücklich, sie stritten nur noch und haben sich ständig angeschrien. Es hat einfach nicht mehr gepasst und ich freue mich für meinen Vater, dass er in Mona sein Gegenstück gefunden hat. Nach dem Sektempfang direkt auf dem Kirchenplatz, fahren wir zum Haus meines Vaters, da sie geplant haben, die Feier bei sich daheim auszurichten.

Als wir durch die offene Balkontüre treten, sehe ich wie bezaubernd sie den Garten verwandelt haben. Ein weißes Zelt nimmt fast die komplette Rasenfläche ein und die Veranda ist mit unzähligen Lichterketten und Blumen geschmückt. Es ist ein beeindruckender Anblick. Hardin steht neben mir und hält meine Hand.

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