Passage 8

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Auch die nächste Woche verläuft stockend

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Auch die nächste Woche verläuft stockend. Natürlich erledige ich meine Arbeit so gewissenhaft ich kann, aber meine Gedanken schweifen immer wieder ab.
Ständig erscheinen diese grünen Augen, die in meiner Erinnerung so sexy sind. Und dann sticht es mir direkt in den Magen und mein Hals schnürt sich zusammen.
Er hat die Situation schamlos ausgenutzt. Und das ist wahnsinnig verletzend.

Als Jess mich donnerstags, immer noch unwissend, auf das Unique anspricht, erfinde ich Halsschmerzen um mich zu drücken. Doch typisch Jessica, gibt sie sich nicht geschlagen.

  „Ich will diesen Hardin nicht mehr sehen", gebe ich schließlich zu.

  „Na dann gehe ihm einfach aus dem Weg. Es wird sowieso wieder total voll und dann soll Chris uns eben bedienen", argumentiert sie achselzuckend.

Natürlich hat sie Recht. Es wird wieder proppe voll. Und natürlich wird es wohl möglich sein, ihm auszuweichen. Trotzdem kann ich dieses nagende Unbehagen nicht unterdrücken.
Erst nach einem ewigen Telefonat und viel gutem Zureden, knicke ich  doch ein und stimme zu.

Nervös stehe ich vor dem Spiegel. Ich möchte sexy und stolz wirken, in der Hoffnung mich selbst dann etwas sicherer zu fühlen.
Schließlich entscheide ich mich für mein schwarzes, enges Etuikleid und Stiefeletten.
  Wir treffen uns um 22 Uhr vor dem Eingang des Unique mit Marlon, Dean und Alex. Ich bin total aufgewühlt und meine Beine zittern, als ich die Treppen runter gehe.
Zum Glück ist es wirklich komplett überfüllt. Das gibt mir etwas Sicherheit, da ich das Gefühl habe, in der Menge unterzugehen.
  In der Sofaecke ist noch etwas Platz und wir setzen uns. Marlon und Dean holen unsere Getränke. Für die Männer Bier und für Jess und mich einen Kokos-Rum Cocktail.
  Langsam hellt sich meine Stimmung auf. Alle albern herum und zwischen Marlon und Alex fliegen die Sprüche nur so umher. Es ist wirklich amüsant wie sie sich ständig necken. Hin und wieder kommt ein Witz auf Jessicas Kosten. Es geht dann um ihre Trunkenheit letzte Woche und Marlon küsst sie danach jedes Mal entschuldigend.

Dean hat sich bereit erklärt die nächste Runde zu holen und fragt:

  „Tessa, kannst du mir tragen helfen?"

Da ist sie wieder, meine Nervosität.

  „Ähm... Ja klar", quäle ich aus mir heraus und Jessica wirft mir einen zuversichtlichen Blick zu.

An der Bar ist es nicht ganz so voll und Chris steht schnell bei uns. Unsicher klammere ich mich neben Dean an der Theke fest und schaue auf das Holz. Dean nimmt die drei Bierkrüge, als Hardin plötzlich vor mir steht. Schnell greife ich nach den Longdrinks und unsere Hände berühren sich zufällig.

  „Bitte, Tess, eine Minute", fleht Hardin.

Dean bleibt stehen bis ich ihm signalisiere, dass alles in Ordnung ist.

Ich fasse all meinen Stolz zusammen und sage:
  „Ich wüsste nicht, was es zu reden gibt. Ich will mit dir nichts zu tun haben."

  „Bitte, es war nichts zwischen uns", höre ich, „Tess, du bist mir umgekippt und ich habe dich mitgenommen damit du schlafen kannst."

Ich stehe wie angewurzelt da, dann funkle ich ihn mit wütenden Augen an.

  „Ich hatte nur noch Unterwäsche an."

  „Ja, meinst du ich lasse dich in den total verdreckten Hosen? "

Jetzt weiß ich nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Ich glaube ihm aber ich schäme mich nur noch mehr und bin immer noch wütend. Er fährt sich durchs Haar.

  „Verdammt, was ist los mit dir? Ich habe es bestimmt nicht nötig, besoffene Tussis auszunutzen", knurrt er.

  „Und ich habe es bestimmt nicht nötig, mich hier weiter mit dir zu unterhalten."

Ich nehme meine Gläser und gehe, bevor er noch etwas sagen kann.

Zurück am Platz erkundigt sich Jessica, ob etwas nicht stimmt und auch Alex schaut mich besorgt an.

  „Klar, alles super", lüge ich, während ich einen großen Schluck aus meinem Glas nehme.

„Besoffene Tussi", hallt es in meinem Kopf wieder und wieder und ich habe große Lust diesem aufgeblasenen Typen mal zu zeigen, was eine besoffene Tussi ist. Zügig lehre ich meinen Drink. Auf jeden Fall habe ich keine Lust mehr, mir von ihm meinen Abend versauen zu lassen. Er ist und bleibt ein Idiot.

  „Hast du Lust zu tanzen?", höre ich mich selbst sagen und schon ein paar Minuten später stehen wir auf der Tanzfläche.
  Die Musik ist fantastisch und es macht mir wirklich Spaß. Alex erweist sich als Gentleman. Er umfasst lediglich meine Hüften und schwingt mit mir zum lauten Bass. Mein Ärger über Hardin verfliegt allmählich. Nach einer Weile erst bemerken wir, dass Dean mit einer kleinen Brünetten an der Hand bei uns tanzt. Und auch Marlon und Jess stoßen zu uns. Ich habe das Gefühl, der kleine Club wird immer voller, denn es ist richtig heiß hier drin.

  „Ich muss mal zur Toilette", ruft mir Jessica über die Musik hinweg zu, „Kommst du mit?"

Zügig bahnen wir uns durch die drängende Menge hindurch. An den Toiletten müssen wir erst einmal warten, da sich die Schlange schon durch den Vorraum bis an die Garderobe zieht. Wenigstens ist hier die Luft besser.
  Während wir warten, beobachten Jess und ich die Leute, als die Tür zum Getränkelager aufgeht und Anthony, einer der Barkeeper, zwei Kästen hinaus schleppt, gefolgt von Hardin. Sofort treffen sich unsere Blicke. Sein Ausdruck ist hart und ich sehe seinen Unterkiefer malen.
Übertrieben betont verdrehe ich die Augen und wende mich ab.

  „Was ist da eigentlich in der Kneipe vorgefallen?", frag Jessica schließlich.

  „Ach gar nichts. Er ist einfach ein unverschämter Typ", lüge ich wieder, weil ich ihr die Geschichte jetzt nicht erzählen kann, und bin heilfroh, dass Hardin wortlos an uns vorbeigeht.

 Er ist einfach ein unverschämter Typ", lüge ich wieder, weil ich ihr die Geschichte jetzt nicht erzählen kann, und bin heilfroh, dass Hardin wortlos an uns vorbeigeht

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