Passage 12

2.5K 132 4
                                    

Nachdem wir unseren Kaffee getrunken haben, fahren wir zu meiner Wohnung

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Nachdem wir unseren Kaffee getrunken haben, fahren wir zu meiner Wohnung. Hardin entscheidet sich unten zu warten.

  „Pack' einfach ein paar Sachen zusammen und beeil dich. Ich habe nämlich Bärenhunger", motzt er und lehnt sich gegen den parkenden Wagen.

Also suche ich schnell ein paar Tops, eine Hose und Unterwäsche zusammen, bevor ich meine Stechkarte fürs Geschäft in die Tasche werfe. Im Badezimmer putze ich mir noch schnell die Zähne und ziehe mir etwas Sauberes an. Dann packe ich auch meine Zahnbürste und etwas Make up ein und bin wieder gehbereit.
Unten steht Hardin immer noch gegen sein Auto gelehnt und spielt mit seinem Handy herum. Kurz mustert er mich und sein Grinsen wird breiter, als er meine Jeanshotpants bemerkt.

  „Ziemlich sexy", bemerkt er und zwinkert mir zu, während er mir die Autotür aufhält.

  „Hershall hat mir geschrieben. Er hat heute noch einen Termin mit dem Steuerberater und muss danach noch ein paar Dinge erledigen. Das heißt, ich werde für heute auf Rosko aufpassen müssen, sonst sitzt der arme Kerl den ganzen Tag in der Wohnung", erklärt er mir beim Losfahren.

  „Rosko, sein Sohn?", frage ich und Hardin lacht laut:

  „Nein, Shit, sein Hund. Hershall hat mir seinen Schlüssel unter die Fußmatte gelegt. Am besten wir holen uns unterwegs etwas zu essen."

Die Sonne scheint warm. Es duftet herrlich nach Wildblumen und gemähtem Gras. Erinnerungen an meine Kindheit, bevor sich meine Eltern haben scheiden lassen, werden in mir wach.

  „Wir sind früher oft hier für ein paar Stunden am Flussufer zwischen den Feldern spazieren gegangen", erzähle ich Hardin, in der Hoffnung auch aus ihm etwas Persönliches heraus zu kitzeln.

Ich möchte die Zeit nutzen, um so viel wie möglich über ihn zu erfahren. Zu meiner Enttäuschung geht er aber nicht darauf ein.
Also hake ich nach.

  „Was ist mit deinen Eltern? Habt ihr ein gutes Verhältnis?"

Sein Gesicht zeigt keine Regung, während er mir antwortet.
  „Ich kenne meinen Dad eigentlich nicht. Er war verheiratet und sie hatten nur eine kurze Affäre. Meine Mutter, Trish, ist vor ein paar Jahren gestorben."

Mir bleibt buchstäblich die Luft weg.

  „Das tut mir leid", murmle ich.

  „Das muss es nicht."

Rosko, ein alter Golden Retriever, trottet gemütlich vor uns her.

  „Musst du heute denn eigentlich nicht arbeiten?", frage ich, um das Schweigen zu brechen.

  „Nein ich arbeite samstags nie. Irgendwann möchte ich ja auch einmal ausspannen."

Fragend runzle ich die Stirn und als könnte Hardin meine Gedanken lesen, redet er weiter.

  „Hast du denn gedacht, ich arbeite nur im Unique? Als Barkeeper verdient man nicht unbedingt genug, um sich die Wohnung und ein Auto leisten zu können, vor allem nicht, wenn man nur am Wochenende jobbt. Ich bin Gestalter in einem Verlag. Nichts Großes aber es gefällt mir. Den Job im Unique mache ich nur, um ein paar alte Schulden loszuwerden."

Ich bin etwas überrascht und auch beeindruckt, dass Hardin doch so ein bodenständiger Typ ist und dazu allem Anschein nach noch eine kreative Ader hat. Insgeheim beneide ich Menschen, die in ihrer Arbeit aufgehen, da ich selbst die Ausbildung damals mehr auf Drängen meiner Eltern angenommen habe.
Nachdem wir eine ganze Weile spaziert sind, setzen wir uns in den Schatten eines großen Baumes, der nahe am Wasser steht. Hardin legt sich mit dem Rücken ins Gras und schaut in den wolkenlosen Himmel, während Rosko es sich an seinen Beinen gemütlich macht.
Als ich mich schließlich zu ihm in den trockenen Rasen lege, dreht er sich zu mir und stützt den Kopf auf seinem Arm ab. Zart streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wobei seine Hand für einen kurzen Moment auf meiner Wange ruht. Seine Berührungen, welcher Art auch immer, rauben mir den Atem.

  „Glaubst du an so was wie die große Liebe?", fragt er überraschend.

  „Ja natürlich", antworte ich leise. Stumm rollt er sich zurück auf seinen Rücken.

  „Und du?", möchte ich wissen.

  „Ich weiß nicht. Bis vor kurzem habe ich nicht einmal daran geglaubt, dass ich überhaupt etwas führen kann."

Er lächelt schwach ohne mich anzusehen. Seine Worte sind mir ein Rätsel.

  „Wir sollten langsam wieder zurück laufen", drängt er nach wenigen Minuten des Schweigens zwischen uns.

Ehe ich mich versehe wird es langsam dunkel und wir machen uns auf den Weg um Rosko im Corners abzusetzen.
Da wir beide vom Laufen und der vielen frischen Luft recht müde sind, suchen wir auf Hardins Laptop nach einem Film, den wir gemeinsam schauen können. Der Thriller läuft eine ganze Weile, als er sich zu mir dreht. Seine Augen sind schwarz vor Begierde.

  „Weißt du, dass ich mir so ungefähr hundert Mal am Tag vorstelle dich zu vögeln?"

Mir stockt der Atem, als er weiterspricht.

  „Und ich weiß, dass du es auch tust. Du fühlst das auch, seit unserer ersten Begegnung."

Mein Wimmern geht in seinem Kuss unter, als er mich auf sich zieht und ein Beben durch meinen Körper geht. Er grinst, weil er genau weiß, was für eine Wirkung er auf mich hat. Und er hat Recht, nach jedem unserer heißen Erlebnisse, wollte ich ihn nur noch mehr.

 Und er hat Recht, nach jedem unserer heißen Erlebnisse, wollte ich ihn nur noch mehr

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
Shards of Desire Where stories live. Discover now