Shards of Desire

Alex

Du brauchst keinen Lipgloss, ich versichere dir, dass du schön bist, nein, wunderschön. Immer und immer wieder. Ich lasse nicht zu, dass du es wagst, auch nur ein kleines bisschen an dir zu zweifeln. Dafür liebe ich dich zu sehr. Du verdienst nur das Beste, immer. Du sollst schön sein, dich schön und geliebt fühlen, aber nur durch mich.

Ich kann dir nicht von meinen Problemen erzählen, von den tiefen Schluchten in mir, die drohen dich zu verschlingen. Es ist finster in meiner Welt, zu finster und zu kalt. Aber du sollst für mich da sein, ich brauche dich, aber je mehr ich dich hineinziehe, desto schwerer wird es für uns.
So war es jedes Mal.

Und dann lassen Sie mich im Stich. Keine Anrufe. Keine Nachrichten. Und schließlich kein einziges Wort mehr. Aber ich kann sie nicht gehen lassen. Ich liebe sie viel zu sehr. Ich bin es leid der Zurückgewiesene zu werden.

Emma, sie hat mich auch abgewiesen. Wie alle anderen. Wie oft wartete ich Stunden im Auto vor ihrem Haus um zu sehen was sie macht. Unzählige Liebeserklärungen habe ich ihr von meinem Handy geschickt. Sie kam niemals zu mir raus. Dann hat sie ihre Nummer gewechselt.

Wir waren uns so verdammt nah. Aber sie hatte in mir nur einen guten Freund gesehen. Ich wollte ihr unbedingt weiter nahe sein. Ich wartete vor ihrer Arbeit. Ich wartete vor ihrer Wohnung. Ich suchte sie und fand sie, egal wo sie war. Ich schrieb ihr Mails und Briefe, fest entschlossen sie so oft um noch ein Treffen zu bitten, bis sie einwilligten würde.
Aber sie glaubte nicht an unsere Liebe.

Sie sagte, sie fühle sich eingeengt, erdrückt, trieb es sogar so weit, dass sie eine einstweilige Verfügung erstand. Ich wollte ihr aber doch keine Angst machen. Ich liebte sie. Sie sollte doch einfach nur bei mir sein. Nur bei mir. Sie alle haben mich enttäuscht und ich wünschte mir so sehr, dass jede Einzelne von ihnen verschwindet und dafür die Eine kommt, die passt. Die, die nur mir gehört. Die versteht was wahre Liebe ist.

Ich war nie einsam. Ich habe meine Freunde. Aber ich brauchte mehr. Und dann kamst du und ich hatte wieder neue Hoffnung.
Es hat lange gedauert bis ich nahe genug an dich heran kam. Immer war diese Mauer zwischen uns. Ständig drängte er sich zwischen uns. Zwischen unser Glück. Ich konnte gar nicht mehr anders, als innerlich auszurasten, während wir ins Kino gingen oder im Café saßen, bei Regen und leiser Musik. Du erzähltest, wie sehr er dich verletzt und ich saß da und hörte dir zu. Ich war immer da. Aber du warst wie alle andern, die mich einfach nicht gesehen haben. Ich wollte, dass du bemerkst, dass ich der Richtige bin.

Ich spüre, wie die alten Wunden aufreißen. Doch dieses Mal sollte es anders werden. Dieses Mal wollte ich mir nicht nehmen lassen, was mir gehören sollte. Du sollst mich lieben, weil ich dich so sehr liebe. Ich werde kämpfen. Wenn es sein muss mit allen Mitteln und du wirst mir irgendwann dankbar dafür sein, wenn du erkannt hast, dass dich niemals jemand so liebt wie ich. Du hast mich angezeigt, dafür gesorgt, dass ich vor Gericht muss und einen meiner besten Freunde einsperren lassen. Aber ich verzeihe dir. Ich liebe dich und du mich doch auch.