"Sie sollte besser vor mir davonlaufen. Und ich sollte sie entkommen lassen, statt ihr nachzujagen."
Tessa hat sich gerade erst von der Trennung ihres Freundes erholt und ist eigentlich noch lange nicht bereit, sich auf ein neues Abenteuer einzulass...
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Gerade als wir ankommen, beginnt die Band zu spielen und vor der kleinen Bühne wird es voll. Alex strahlt mich an und legt mir seinen Arm um die Schulter:
„Hier ist viel mehr los als ich erwartet hätte."
Ich nicke. Alex positioniert mich vor sich, zwischen seinen Beinen, und ich lehne mich an seine Brust, während wir für eine Weile der Band zuhören.
„Sag mal, ist da noch etwas zwischen dir und Hardin?", fragt er wie aus dem Nichts.
„Ähm, nein", murmle ich und er redet weiter, „Gut, es ist nur, er schläft jedes Wochenende mit einer Anderen und manchmal sogar mit mehr als einer Frau."
In meinen Ohren rauscht es und plötzlich wird mir richtig heiß. Unwillkürlich weiche ich etwas von mir Alex ab.
„Alles okay?", fragt er.
„Ja, mir ist nur etwas schummrig", lüge ich.
Was ist eigentlich los mit mir? Alex ist nett. Er ist höflich, gut aussehend und er behandelt mich gut aber er muss nur einmal Hardin erwähnen und schon kann ich nur noch an ihn denken. Es ist verletzend zu hören, wie egal ich Hardin allen Anschein nach war und irgendwie macht mich Alex' Aussage auch sauer. Ich stapfe aus der Menge, während mir Alex folgt und meine Hand nimmt.
„Möchtest du vielleicht etwas trinken oder etwas essen?"
Ich ringe mir ein Lächeln ab. „Ja, gerne."
Hand in Hand führt mich Alex zu einem der Imbissstände und bestellt zwei Cola und eine Portion Pommes frites.
„Du hast bestimmt zu wenig gegessen", sagt er, als er alles auf den Tisch an den Bierbänken stellt.
Er hat Recht. Um ehrlich zu sein, habe ich heute noch nicht einmal gefrühstückt. Schnell schnappe ich mir mit den Fingern eine Pommes und stecke sie mir in den Mund. Alex lacht und tut mir gleich. Während wir auf der Bank sitzen und essen, spielt die Coverband ein paar Songs von Bon Jovi. Als ich klein war, waren diese Männer meine absoluten Idole.
„Ist das Hardin da drüben?", schreckt mich Alex plötzlich auf.
Ja er ist es wirklich. Er läuft mit einem Kumpel, der auch stark tätowiert ist und den ich noch nie gesehen habe, in Richtung Bierstand. Mein Herz scheint einen Schlag auszusetzen und ich hoffe wirklich, dass er uns nicht sieht.
„Ja, ich glaube schon", antworte ich Alex, wobei ich mir Mühe gebe entspannt und gleichgültig zu wirken.
Aber das bin ich ganz und gar nicht. Nervös rutsche ich auf der Bank herum und wünsche mir einfach unsichtbar zu werden. Unverhofft dreht er sich um und sieht tatsächlich direkt in unsere Richtung. Schnell starre ich auf meine Hände, die das Glas Cola umklammern und bete, dass er nicht rüber kommt.
