Geschwisterdiebe

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Geschwisterdiebe


Emily stand mit verschränkten Armen vor dem Fenster in Spencers Zimmer, den Rücken mir und Spencer zu gewandt. ,,Leslie Stone" setzte sie in zweifelndem Tonfall an. ,,Das ist doch irre." Em drehte sich um. ,,Dachte ich auch, aber vielleicht ist es das gar nicht" entgegnete Spencer erregt. Ihre Augen leuchteten dabei. ,,Du warst im selben Raum, wie diese Person" fuhr Emily eindrücklich fort. ,,Ja und sie hatte eine Maske auf" sagte Spencer. ,,Mona wollte nie richtig erzählen, wie sie Leslie kennengelernt hat und jetzt wissen wir wieso" schaltete ich mich ein. ,,Sie waren Zwangsjacken-Freundinnen." ,,Belle ..." stammelte Em. ,,Jetzt denk doch mal nach" unterbrach ich sie barsch. ,,Mona hatte da unten eine Gasmaske und sie hat Saft serviert, während wir anderen gecheckt haben, ob unsere Nieren noch da sind." Emily atmete schwerfällig aus, ehe sie unruhig im Zimmer auf und ab ging. ,,Hanna sollte längst hier sein." ,,Sie muss Mona wahrscheinlich an ihren Haaren herschleifen" warf Spencer trocken ein. ,,Spencer. Belle" ergriff Em nachdrücklich das Wort. ,,Wir haben -A von einem Gebäude springen sehen. -A hat ein Untergrundverlies mit mehr Ausrüstung ausgestattet, als die CIA. Und jetzt frage ich euch ganz ehrlich, glaubt ihr wirklich Leslie Stone hätte ..." ,,Em" fiel ihr Spencer ins Wort. ,,Menschen können einen überraschen. Mona hatte die ganze Zeit einen Einserschnitt und perfekt gestylte Haare, während sie die Polizei abgehört hat." ,,Wir waren auch davon überzeugt, Andrew wäre es gewesen" erwiderte Emily wenig überzeugt. ,,Aber er hatte kein Motiv, Leslie schon" meinte ich angespannt. ,,Sie denkt wir hätten Bethany auf dem Gewissen."

Die Tür zu Spencers Zimmer öffnete sich und Hanna trat ermattet herein. ,,Ich konnte sie nicht abholen" erklärte sie kurz angebunden. ,,Wieso" fragte Spencer fassungslos. ,,Ist Mona abgehauen" machte Emily verärgert weiter. ,,Nein. Monas Mum weiß von ihrem Ausflug ins Radley" antwortete Hanna erklärend. ,,Sie hat sie total abgeschottet. Mona darf nicht einmal ihr Zimmer verlassen." ,,Ach vergiss es" sagte ich verbittert und ließ die Arme sinken. ,,Sie wäre sowieso keine Hilfe gewesen." ,,Das sagst du mir jetzt" entgegnete Hanna empört. ,,Nachdem ich versucht habe die Dachrinne heraufzuklettern?" ,,Also ich muss jetzt los" erklärte Emily abgespannt. ,,Meine Mum hat einen Termin für Mutter und Tochter bei Dr. Sullivan ausgemacht." Hanna sah sich suchend in Spencers Zimmer um. ,,Wo ist Aria?" ,,Sie schmuggelt im Hollis Clarks Negative in die Dunkelkammer zurück" antwortete ich kurzerhand. ,,Also wie ist der Plan" hakte Hanna neugierig nach. ,,Machen wir uns auf die Suche nach Leslie? Fahren wir nach Philly?" Emily schaute uns nacheinander bekümmert an. ,,Ich muss zur Gehirnwäsche." Spencer warf ihre Arme in die Luft. ,,Ernsthaft?" Hanna starrte sie verständnislos an. ,,Ich glaube es nicht. Was ist los mit euch? -A ist immer noch da draußen. Wir müssen zusehen, dass wir dieses Biest irgendwie zu fassen kriegen."

Bevor Jason zur Arbeit ins Büro musste, hatten wir uns zum Frühstück in seiner Wohnung verabredet. Deswegen hatte ich auf dem Weg von Spencer zu ihm einen Zwischenstopp im Brew eingelegt und frische Croissants besorgt. Während ich dabei war den gerade gebrühten Kaffee in zwei Tassen zu gießen, kam Jason aus dem Schlafzimmer, damit beschäftigt sein Hemd zu zu knöpfen. ,,Und hast du für heute Mittag schon irgendwelche Pläne" hakte er interessiert nach, ehe er sich neben mich setzte. ,,Wir könnten uns in meiner Pause treffen." Ich nahm einen Bissen von meinem Croissant und dachte über seine Worte nach. ,,Leider nicht" antwortete ich ein wenig schuldbewusst. ,,Wieso? Was hast du vor?" Er sah mich fragend an. ,,Oh, ich bin mit Hanna verabredet. Sie hat einen Termin in Philly und ich fahre sie hin." Ich setzte ein strahlendes Lächeln auf. ,,Aber wir können uns heute Abend sehen, wenn ich zurück bin." ,,Okay, gut" meinte Jason nickend. ,,Hast du dich schon wegen dem Dekorationskomitee entschieden" wechselte er schließlich das Thema. ,,Ja, ich feile gerade am letzten Schliff" antwortete ich erleichtert. ,,Es war der einfachste Weg, um meine Mum zu beruhigen. Du weißt ja, wie sie ist." Jason lachte amüsiert. ,,Ja, ich kann es mir vorstellen. Aber ich bin froh, dass du dich dafür entschieden hast. Vielleicht hilft es dir einen freien Kopf zu bekommen." Er beugte sich zu mir herüber und drückte fürsorglich einen Kuss auf meine Wange.

Never trust a pretty girl with an ugly secret → 2Where stories live. Discover now