Einsames Cowgirl

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Einsames Cowgirl



,,Wir hätten uns doch nochmal die Krankenschwesternuniformen anziehen sollen" warf Hanna ein, als wir fünf leise über den Schulflur schlichen. ,,Was hätte des gebracht" entgegnete Emily fragend. ,,Wir hätten mit Jenna reden können, anstatt am Empfang weggeschickt zu werden" antwortete Hanna offensiv. ,,Leute, jetzt seit leise, bitte" flehte Aria und deutete auf den Korridor. ,,Wir wollten uns hierher zurückschleichen." ,,Ich glaube, Mr Facinenelli hat gesehen das die ganze Reihe fehlt" erwiderte ich unruhig. ,,Trotzdem will ich meinen Abschluss schaffen" verdeutlichte sich Aria. ,,Aufwachen Schätzen, wir schaffen ihn alle nicht" unterbrach sie Spencer. ,,Okay, Spencer sollte nochmal mit Shana reden. Vielleicht sagt sie noch was" erklärte Hanna überzeugt. ,,Was? Wieso" fragte Spencer entsetzt. ,,Deswegen. Wenn Cece versucht hat Jenna zu ertränken, weiß sie den Grund." ,,Warum vertrauen wir ausgerechnet Shana" erwiderte Emily missmutig. ,,Warum vertrauen wir Jenna" stellte Hanna die Gegenfrage. ,,Ich vertraue niemandem" endete Aria. ,,Und ihr seit gerade so leise wie Monstertrucks. Haltet jetzt die Klappe!" ,,Gut, ich gehe zurück zur Quelle" setzte Hanna von neuem an, während wir unseren Weg vorsetzten. ,,Zur Quelle" wiederholte ich sie ungläubig. ,,Cece war schon verschwunden, als Wilden noch gelebt hat. Du wirst sie jetzt nicht einfach Kleidchen faltend im Diva-Dish treffen." ,,Na dann durchforste ich eben jede Hipster-Boutique, bis ich sie finde" entgegnete Hanna optimistisch. Erneut hielten wir auf dem Korridor an. Emily starrte wie gebannt auf ihr Handy. ,,Das darf doch nicht war sein" flüsterte sie. ,,Was ist denn los" fragte Aria besorgt. ,,Eine Nachricht von -A" fuhr Spencer fort. ,,Nicht ganz" setzte Em an. ,,Meine Mutter. Mrs Dilaurentis hat uns eingeladen bei ihr zu wohnen." ,,In Alis Haus" hakte Aria erschrocken nach. ,,Du schläfst in ihrem alten Bett" entgegnete ich fassungslos. ,,Nein, ich werde bestimmt nicht da einziehen" antwortete Emily ganz bleich im Gesicht. ,,Doch wirst du" platzte es aus Hanna heraus. Wir sahen einander argwöhnisch an. ,,Du musst das tun. Es ist vielleicht unsere einzige Chance Cece zu finden." Das Läuten der Pausenklingel ließ unser Gespräch abrupt verstummen. Mit einem letzten Blick verabschiedeten wir uns voneinander und unsere Wege trennten sich.

,,Du hättest ruhig ein bisschen sensibler sein können" meinte ich an Hanna gewandt, als wir gemeinsam aus dem Klassenzimmer liefen. ,,Sie hat gerade kein Zuhause und jetzt soll sie im Zimmer unserer toten Freundin schlafen. ,,Ja, genau, unsere Freundin ist auch Ceces. Vielleicht ist dort irgendwas, das uns hilft sie zu finden" antwortete Hanna. ,,Das Zimmer ist gruselig" fuhr ich fort. ,,Alis Mutter hat es in einen Schrein verwandelt." ,,Soll ich dir sagen was gruselig ist? Der Typ in Emilys Motel, der Eiswürfel in seiner Achselhöhle zertrümmert." Ich verzog bei Hannas Worten das Gesicht. ,,Sie sollte vorschlagen bei einer von uns zu wohnen." ,,Ich glaube im Augenblick will meine Mutter keine Gäste" sagte Hanna entschieden. ,,Es fällt ihr schwer genug sich jeden Morgen anzuziehen." ,,Vielleicht würde sie das ablenken" warf ich vorsichtig ein. ,,So sehr sie Emily mag, ich denke nicht, dass sie vor ihr weinen will." Ich nickte verständnisvoll. ,,Ja." ,,Wir sehen uns nachher, ja" verabschiedete sich Hanna mit einem Blick zu Caleb, der ein paar Meter entfernt stand. ,,Okay."

Das Klappern an der Tür zum Englischraum erregte einen Moment später meine Aufmerksamkeit. Ich wandte mich in die Richtung um und erkannte Ezra, der verzweifelt am Türschloss rüttelte. ,,Hey, soll ich mal versuchen" fragte ich und trat näher an ihn heran. ,,Dank Spencer, habe ich im Schlösser knacken einige Erfahrung. Natürlich nur theoretisch. ,,Nein. Nein, danke" winkte er erschöpft ab. Er wirkte abwesend und fertig. ,,Ich gehe runter zum Hausmeister. Ich hatte gehofft das vermeiden zu können. Schon das zweite Mal heute." Ezra wandte sie völlig durcheinander von mir ab. Ich sah zu Boden, seine Tasche stand noch dort neben den Spinden. ,,Mr Fitz" rief ich und eilte ihm hinterher. ,,Ja?" ,,Hier." Ich reichte ihm schwach lächelnd die Tasche. ,,Danke." Er wandte sich wieder um. ,,Gerne." Ich blieb mit fragendem Blick zurück. Normalerweise wirkte er immer so kontrolliert und nicht so wie heute.

Never trust a pretty girl with an ugly secret → 2Where stories live. Discover now