Mona ist zurück

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Mona ist zurück



Das morgendliche Licht durchflutete den Flur. Ich warf mir meinen Rucksack über die Schultern, während ich die Treppe nach unten zum Frühstück lief. ,,Du hast Besuch" sagte Finn, der an der Treppe stand, mit einem Nicken in die Küche. Stirnrunzelnd folgte ich seinem Blick. Da stand sie unschuldig wie eh und je. ,,Was willst du Mona" fragte ich, als ich wieder an Fassung gewonnen hatte. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sie die Dreistigkeit besaß mich nach alledem, was vorgefallen war, auch noch zu besuchen. ,,Ich wurde entlassen" erklärte sie schüchtern. ,,Und da wollte ich hi sagen." Fassungslos starrte ich sie an. ,,Hör zu, es tut mir alles so leid, Belle. Ich habe viele Fehler gemacht, aber mir geht es jetzt besser und deswegen möchte ich es wiedergutmachen." ,,Du erwartest doch nicht wirklich von mir, dass ich dir nach allem um den Hals falle, oder?" Meine Stimme klang schneidend. Mona schüttelte den Kopf. ,,Nein, natürlich nicht. Ich habe nur gehofft, dass zwischen uns kein böses Blut mehr fließt." Sie stand von dem Küchenstuhl auf, auf dem sie gesessen hatte und lief zur Tür. ,,Selbst als ich in Radley war, wusste ich das ich auf dich hier draußen zählen kann." Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Haus. Erst als die Haustür ins Schloss fiel, war ich fähig mich zu bewegen. Ich sah auf die Arbeitsplatte vor mir auf der ein Präsentkorb stand, der mit Muffins gefüllt war. Angewidert warf ich den Korb am Stück in die Mülltonne. ,,Was für ein glorreicher Auftritt" sagte Finn überzogen wie immer, als er die Küche wieder betrat. Er nahm ein Schluck von seinem Kaffee. ,,Pass bloß auf, dass du ihr nicht wieder den Rücken zukehrst. Am Ende steckt ein Messer drin." Die Gänsehaut auf meinem Körper breitete sich bei seinen Worten nur noch mehr aus. ,,Wieso hast du sie überhaupt reingelassen" hakte ich zähneknirschend nach. ,,Ach ich dachte, es könnte ein interessantes Schauspiel werden. Leider hast du mich enttäuscht. Keine Schreie, keine wüsten Beschimpfungen, nicht einmal eine Ohrfeige in ihr verräterisches Gesicht. Du rostest ein, Queen B." Meine Augen funkelten ihn an, doch das merkte er nicht, denn sein Kopf verschwand hinter der Tageszeitung.


Vor der Schule holte ich Hanna von zu Hause ab und lief dann mit ihr gemeinsam dorthin. ,,Hast du den Korb weggeworfen" fragte sie, nachdem ich meine Erzählung über Monas Besuch beendet hatte. Wie sich herausstellte war Hanna deutlich schlimmer dran, da Mona sie mitten in der Nacht heimgesucht hatte. ,,Natürlich" antwortete ich verbittert. ,,Wer weiß was in den Muffins war." Hanna verdrehte die Augen. ,,Was? Nach allem was sie uns getan hat, traue ich es ihr zu" verteidigte ich mich. Wir erreichten die Schule relativ zügig. Draußen vor dem Fahrradständer trafen wir auf Emily, Spencer und Aria. ,,Hey, ich dachte du wärst jetzt Monas Bodyguard" begrüßte uns Aria mit einem vielsagenden Blick zu Hanna. ,,Ich habe nur gesagt, ich bin für sie da" erwiderte Hanna. ,,Ich denke, wir sollten vielleicht alle ihre Freundinnen sein" warf Emily vorsichtig ein. Ich sah sie verblüfft an. ,,Wenn Mona weiß, warum Garrett gestorben ist, nachdem er die Geschichte über Arias Dad erzählt hat, ..." ,,Hör auf" unterbrach sie Spencer lautstark. ,,Was ist denn" fragte ich umsichtig. ,,Nichts, das ist nur keinThema" antwortete Spencer schnell. ,,Nicht doch. Ihr könnt gerne darüber reden, wenn ich weg bin" erklärte Aria eingeschnappt. ,,Aria" setzte Spencer an. ,,Was kommt dann" machte sie gekränkt weiter. ,,Werden wir uns fragen, ob mein Vater auch in dem Halloweenzug war?" ,,Was" fragte Hanna verwirrt. ,,Glaubst du wirklich" Aria richtete sich wütend an Spencer. ,,Mein eigener Vater würde mich unter Drogen setzen und in eine Kiste sperren?" Sie wandte sich von uns ab und lief in Richtung Schule. Plötzlich tauchte Mona auf. Ihre Haltung machte sie noch kleiner als sie ohnehin schon war. Alle Blicke richteten sich auf sie. Manche tuschelten wild miteinander, andere machten sich nicht einmal die Mühe ihren Hass oder ihre Häme zu verstecken. ,,Das wäre dann also Mona 2.0" sagte ich mit einem finsteren Blick auf sie. Ich konnte und wollte ihr, ihr Verhalten nicht verzeihen, denn es waren nicht einfach nur Fehler, die sie begangen hatte, sondern sie hatte unser Leben mutwillig aufs Spiel gesetzt.

Never trust a pretty girl with an ugly secret → 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt