Verärgert warf Ryan die Hände in die Luft. Er hasste es, dass sein Vater seine Meinung nicht respektierte und auch nicht ernst nahm. Das er immer nur "Es reicht" sagte, um so jede Diskussion zu beenden.
"Dad, ich geb ihm Recht. Das arme Mädchen hat doch gar nichts damit zu tun", mischte sich jetzt auch die junge Frau ein und legte ihre Hand auf den Arm von Ryan, um ihm zu zeigen, dass sie auf seiner Seite war. Der Braunhaarige schenkte seiner Schwester ein leichtes Lächeln. Sie half ihm immer und stand hinter ihm. Es hatte Zeiten gegeben, in denen sie unzertrennlich waren, doch inzwischen sahen sie sich kaum noch.
"Sie hat nichts damit zu tun?" Die Stimme seines Vaters wurde lauter und Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Er ist ihr Bruder und du sagst, sie hat nichts damit zu tun?" Die letzten Worte brüllte der Mann und sein Gesicht wurde immer röter.
Auch Ryans Miene wurde finsterer. "Aber sie ist nicht ihr Bruder. Sie hat ihn seit Ewigkeiten nicht gesehen!" Sein Vater sah ihn fassungslos an und strich sich kopfschüttelnden über die kurzen Haare, bevor er leise und bedrohlich fragte: "Bist du so doof oder tust du nur so?" Wütend starrte Ryan ihm in die gräulichen Augen und der älter Mann starrte zurück, bis sich Ryan schließlich erhob. "Dir ist doch eh egal, was ich sage", fauchte er seinen Vater an und drehte ihm den Rücken zu. Die Frau schenkte dem Ältesten ein entschuldigendes Lächeln, bevor sie ebenfalls aufstand, um ihrem Bruder hinaus zu folgen.
"Er hört mir nicht zu", seufzte Ryan, als die beiden wieder im Dunkeln auf der Straße standen. Aus traurigen Augen sah ihn seine Schwester an und nahm ihn in den Arm. "So ist er halt." Eine Weile standen sie so da, Arm in Arm, bis sie schließlich fragte: "Und, wirst du es machen?" Ryan sah sie lange an, in Gedanken bei dem Auftrag seines Vaters, den er ihm schon vor einigen Stunden eröffnet hatte.
"Ich weiß es nicht. Einerseits will ich ihn kriegen, aber andererseits nicht so." Er senkte den Blick. "Außerdem vertraut sie mir eh nicht mehr. Du hättest diesen Ausdruck in ihren Augen sehen müssen." Mitleidig sah seine Schwester ihn an und wuschelte ihm durch die dunkelbraunen Haare. "Ich glaube du würdest es hinkriegen. Wenn du nur willst."
Er legte den Kopf schief. Der nächtliche Wind fuhr ihm durch die Haare und er schloss die Augen, genoss den Augenblick. Das brünette Mädchen wollte ihm nicht mehr aus den Gedanken gehen, doch er durfte auch nicht vergessen, dass er höhere Ziele verfolgte. Er musste das System aufrecht erhalten. Denn in einem hatte sein Vater recht, er war Soldat und hatte Verpflichtungen gegenüber seinem Land. Nachdenklich sah Ryan wieder in die Augen seiner Schwester. Er wollte dafür aber auch niemanden verletzen oder hintergehen.
"Das Problem ist, ich weiß nicht, was ich will."
Seine Schwester löste sich leicht aus seinem Arm und sah ihn an. "Ryan, ich weiß wie schwer das ist", murmelte sie leise. "Ich mache das selbe wie du, schon vergessen?" Unentschlossen blickte er in ihre hellblauen Augen, hin und hergerissen. "Das System ist es wert und du weißt das auch. Wir können endlich unser Leben führen, so wie wir es immer wollten. Es trennt uns nicht mehr viel davon", redete sie leise auf ihn an. "Das ist nur ein kleines Opfer für alles, was wir am Ende dieses Kampfes erreichen werden." Ryan lauschte ihren Worten ohne etwas zu erwidern.
"Es sind nur noch wenige Schritte", versuchte die Frau ihn weiter zu überzeugen. Ryan zögerte. "Aber wenn sie doch nichts dafür kann? Ich habe sie kennengelernt, Evelyn. Sie hat niemandem etwas getan", erklärte er und vergrub die Hände tiefer in den Jackentaschen.
"Woher willst du das wissen? Du kennst sie wie lange? Einen Monat?", spottete Evelyn und schüttelte den Kopf. "Außerdem ist ihr Bruder ein Mörder. Einer der gefährlichsten Gegner des Systems - woher willst du wissen, dass sie nicht auch so wird?" Ryan zuckte ahnungslos mit den Schultern. Er wusste, dass er sich nicht so viele Gedanken darüber machen sollte. Sie war eine Deutsche, dass war es, was alle sagten. Er war etwas besseres, er musste sich nicht mit ihr abgeben. Er stand über ihr. Er sollte nicht einmal Bedenken dabei haben. Es war etwas selbstverständliches.
"Tu es für mich, wenn du es schon nicht für das System tun willst." Seine Schwester sah ihn flehend an. "Du musst sie ja nicht umbringen, zumindest noch nicht." Ryan nickte langsam. "Es ist schließlich normal, nicht?", fragte er leise und sie nickte sofort. Ryan schluckte hörbar.
"Geh wieder rein", forderte er seine Schwester auf, "und sag Dad, dass ich es mache."
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1076 Wörter
Das war der Epilog😀
Was haltet ihr von Ryans Familie?😅
Um welchen Auftrag denkt ihr handelt es sich?😇
Das ganze sollte schon mal so ein bisschen auf das nächste Buch einleiten, da ich mir darüber Gedanken gemacht habe😃
Es folgen noch Danksagung, FunFacts, Nominierungen und die Infos über die Fortsetzung😄
Und, wir haben 500 Reads! 😆
Das ist so der Hammer!🎊🎉🎀
Omg!! 🎁😍😭😱
Danke dafür💕❤
Geschrieben am 31.08.2017😁
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Defeated
Science Fiction"Wer seid ihr?" "Wir sind die UK, die Untergrundkämpfer. Wir sind da, weil wir etwas ändern wollen. Wir sind da, weil wir etwas ändern werden." ---- Nachdem der dritte Weltkrieg verloren wurde, ist für viele alles anders. Nicht nur die Tatsache, das...
Epilog
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