32.Kapitel: Give me a reason

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Schwer atmend starrte ich auf das Auto vor mir. Seine Scheinwerfer blendeten mich. Dann hupte der Fahrer. Schnell drehte ich mich um und ging auf den Bürgersteig.

"Eve?"

Fuck!

Ich lehnte mich an die Hauswand und rutschte an ihr auf den nassen Boden runter. Ich konnte nicht mehr.

"Eve!", der Fahrer war ausgestiegen und rannte auf mich zu. Du bist neben drei bestimmten Personen der letzte Mensch den ich jetzt sehen möchte!

"Verzieh dich!"

"Bist du verrückt? Die Welt geht gerade unter! Warum setzt du dich auf den Boden? Es regnet! Steh auf! Du wirst noch krank!", fuhr er mich an. Tyron kniete sich hin und hob seine Jacke über mich, um mich vor dem Regen zu schützen. "Komm steh auf!", er zog mich auf die Beine und führte mich zur anderen Seite seines Autos. Als wir beide im Auto saßen fuhren er los.

Tyron war praktisch mein Nachbar. Er wohnt nur drei Häuser neben mir. Auch in einer Bruchbude, die aussieht, als würde sie gleich zusammen fallen.

"Warum weinst du?", fragte er mich besorgt, als wir vor dem Haus meiner Eltern standen. Ich antwortete nicht. "Soll ich dich zu Cerny fahren? Oder zu Luisa? Oder zu Sam?" "Bloß nicht!" "Was ist passiert?" "Sie sind Arschlöcher!" Tyron schnaubte belustigt. "Was besseres fällt dir nicht ein? Ich meine, du bist doch mit allen dreien ziemlich dicke und so." "Ich will nicht darüber reden", murmelte ich und blickte aus dem Autofenster.

"Auch nicht, wenn ich dich zum Frühstück bei Ivy's einlade? Ihre frischgebackenen Muffins sind für mich immer Grund genug die erste Stunde zu schwänzen!", Tyron grinste mich an. Genervt verdrehte ich die Augen. "Ich werde nicht mit dir ins Bett springen!" Diesmal lachte er. "Will ich ja auch nicht! Eve, wir kennen uns seit der Grundschule und ich hab dich seit ich dich kenne noch nie weinen sehen."

Tyron schaute mir eindringlich in die Augen.

"Also komme was wolle. Ich werde dich morgen abholen, wir schwänzen die erste Stunde und während wir uns einen leckeren Muffin gönnen, erzählst du mir was dich bedrückt!"

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Es stellte sich heraus, dass Tyron eigentlich ein sehr netter Kerl war. Also beschlossen wir gleich die ersten drei Stunden zu schwänzen und stopften uns in der Zeit mit den Muffins voll, die es im neuen Cafe Ivy's gab. Wir unterhielten uns über Basketball, Schule und diskutierten darüber wie der perfekte Muffin schmeckt. Wir beschlossen am Ende der dritten Stunde loszufahren und da wir erstmal im Stau standen, kamen wir perfekt zum Ende der vierten Stunde, als es zur Pause gongte, in der Schule an.

Ich ging mit Tyron zu seinem Spind und redete dabei mit ihm. Und dann sah ich Sam.

Sie stand an einer Wand gelehnt neben Cerny und Stefano und führte mit ihnen ein hitziges Gespräch. Ihr Augen waren verquollen, als ob sie die ganze Nacht geweint hätte. "Da ist sie!", sagte plötzlich Stefano und wies auf mich. Sam drehte sich zu mir und ging auf mich zu. Tyron neben mir merkte, dass ich plötzlich nervös wurde und schaute mich fragen an. Ich hatte ihm nichts von all dem erzählt, was sich momentan mit Sam abspielt. Ich wollte mit niemanden reden und ich will auch definitiv nicht mit Sam reden.

Während sie also auf mich zu stolzierte, wurde ich wütend. Sie hat mich betrogen und angelogen. Wieso sollte ich mit ihr reden.

Total unüberlegt machte ich etwas, was ich nie in meinem Leben machen wollte. Ich drückte Tyron Lester gegen einen Spind und küsste ihn.

Als ich mich von ihm löste, schaute Tyron mich erschrocken an. Und ich lief los. Weg von Sam und Tyron. Weg von Cerny und Stefano und weg von meinen Problemen.

Wie immer.

Like a thunderstorm (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt