3.Kapitel: Was ist los?

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Abends lag ich auf meinem Bett, hörte Musik und dachte mir eine Taktik aus. Nur hatte diese Taktik rein gar nichts mit Basketball zu tun. Ich überlegte fieberhaft, wie ich diesen Engel, mit diesen strahlend blauen Augen, aus meinen Gedanken halten kann. Aber desto länger ich versuchte mich mit anderen Sachen abzulenken, sah ich sie und ihr unwiederstehliches Lächeln wieder. Hörte sie lachen. Sie reden. Verdammt.

Da ich keine Lust hatte die ganze Zeit rumzuliegen, an die Decke zu starren und an dieses Mädchen zu denken, beschloss ich aufzustehen. Ich ging runter ins Wohnzimmer, wo meine Eltern saßen. Meine Mutter strickte an ihrem Pullover von gestern Abend weiter, während sich mein Dad ein Basketballspiel im Fernseher ansah.

"Ein Wunder, dass sich diese Jugend überhaupt noch blicken lässt!", schimpfte mein Dad, als er mich erblickte. "Wo warst du?" "Oben, Dad." "Ach ja? Und wo ist dein Bruder?" Meine Mutter verdrehte leicht genervt die Augen. "Er hat Training, Aiden. Wie jeden Dienstag Abend. Eve, wärst du so lieb und reichst mir die Schere?" Bevor ich ihr antworten konnte klingelte mein Handy.

Es war Cerny. Leider verpasste ich ihren Anruf, da ich mir eine Schimpftirade von meinem Vater anhören musste, über den Gebrauch von Handys im Wohnzimmer, aber dank meiner Mutter artete dies nicht in einen rießen Streit zwischen mir und Dad aus. Schließlich setzte ich mich in den Garten und rief Cerny zurück.

Wir redeten ein bisschen über die Zwillinge, hauptsächlich über Stefano, denn immer wenn Cerny Sam's Namen in den Mund nahm, wechselte ich so schnell wie möglich das Thema. Letztendlich fragte mich Cerny warum ich so früh gehen musste. So wie sie mich kannte, hat sie sofort gewusst, dass das mit dem Garten eine Lüge war. "Stefano hat mich die ganze Zeit gefragt, warum ihr keinen Gärtner habt", erzählte Cerny. "Erzähl ihm, dass ich meinen Gärtner lebendig in meinem Garten vergraben habe, weil er einen Marienkäfer zertreten hat", witzelte ich. "Dann kriegt Stefano bestimmt Angst!", lachte Cerny. "Macht doch nix. Wenn er im dunklen etwas zum kuscheln braucht, kann er sich sicherlich mit in deinem Bett verkriechen!" "Du Depp!".

"Also...warum bist du so früh gegangen?", fragte meine beste Freundin. "Ich...ich war...ich war müde", log ich. "Schließlich hast du mich um 9 Uhr geweckt!" "Ohhhh, arme Evelyn! Das erklärt warum du Sam so komisch angestarrt hast." Nein tut es nicht. "Jaaaaa. Sam. Ich war total verwirrt, als plötzlich noch eine Person dazu gekommen ist ohne, dass ich es bemerkt habe!", log ich wieder. Ich hörte Cerny auf der anderen Seite der Leitung lachen. "Sam hat uns übrigens zu sich eingeladen", informierte mich Cerny. "Oh", war das einzige was ich sagen konnte. "Dann werde ich also an diesem Tag einfach ausschalfen, damit ich fit bin!", scherzte ich. "Oder du beherrscht dich und starrst sie nicht so an!", lachte Cerny.

Was?  "Oder du machst es nicht so auffällig! Und Himmel Herr Gott, du musst ihren Hintern sehen!", sagte Cerny. War da grad wirklich meine beste Freundin am Telefon? "Ich will auch so ein Hintern!", jammerte sie. Ja da ist sie wieder. "Wird Stefano bestimmt gefallen", sagte ich, um wieder vom Thema abzulenken. Und schon erzählte sie mir, dass sie seine jetzt seine Nummer hat und was sie schon alles miteinander geschrieben haben. Gott sei dank!

Später als wir unser Gespräch beendet haben, legte ich mich in die Hengematte, die über der Terrasse hing und blickte in den Mond. Ich dachte noch einmal an Sam und an ihre schönen Augen. War es möglich, dass ich mich in sie verliebt habe? Das Problem war, dass ich nicht wusste, wie es sich anfühlte verliebt zu sein. Vielleicht war ich wirklich nur müde. Vielleicht.

Like a thunderstorm (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt