19. Kapitel

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Endlich klingelte es. Schnell nahm ich meine Hefte und stopfte sie mit meinen Büchern in meine Tasche. Ohne zu zögern lief ich aus dem Klassenzimmer und schenkte meinen Klassenkameraden dabei keine Beachtung. Während ich mir einen Weg durch den mit Schülern gefüllten Gang bahnte, hörte ich wie Luisa nach mir rief. An meinem Spind holte sie mich ein.

"Mensch, Eve. Du hättest wenigstens auf mich warten können!", schnaufte sie. "Du weißt haargenau, dass Cerny oder Sam dieses warten auf dich genutzt hätten, um mit mir zu reden und ich will nicht mit ihnen reden!", antwortete ich kalt und sortierte meine Bücher im Spind. "Es sind fast zwei Monate her, als du das letzte Mal mit Sam normal geredet hast. Gut kann ich verstehen. Aber bei Cerny nicht. Sie ist deine beste Freundin!", stellte Luisa fest und musterte mich.

Ich nahm meine Sporttasche aus dem Spind und lief mit ihr zur Turnhalle. Es stimmt. Es sind schon zwei Monate vergangen und ich hab mit Sam in dieser Zeit nur über wichtige Schulsachen geredet und nicht über das was auf der Feier von Abby passiert ist. Sam hatte zwar ein paar Mal versucht mit mir zu reden, aber ich hab entweder das Thema gewechselt oder hab nicht darauf reagiert oder ich bin einfach weggelaufen.

"Ich versteh nicht warum du nicht mehr so oft mit Cerny abhängst", wunderte sich Luisa, als wir in der Umkleide ankamen. Aller Mitspieler waren schon in der Halle, also waren wir alleine hier. "Egal wo Cerny ist Sam ist immer bei ihr. Und wenn ich mich mit ihr treffen möchte, kommt Sam auch noch dazu...", antwortete ich. In diesen Moment warf mir Luisa ihren Basketballschuh an den Kopf.

"Aua! Was soll das?", rief ich erschrocken und rieb die Stelle meines Kopfes, die getroffen wurde. "Du bist so scheiße feige! Du bist so ein riesengroßes Arschloch!", fuhr Luisa mich wütend an. Erschrocken starrte ich sie an. "Was?" "Cerny ist seit JAHREN mit dir befreundet und du ignorierst sie einfach, weil sie mit einer Person abhängt, mit der du ein kleines Problem hast. Du sagst ihr nicht einmal was das Problem ist!" Ich machte ein Schritt weg von Luisa, da sie ihren zweiten Schuh in der Hand hielt und wild mit ihm in der Luft rumfuchtelte. "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Menschen haben eine Körperöffnung, die sich Mund nennt. Dieser Mund ist zum kommunizieren da!" Luisa schleuderte ihren Schuh wütend auf den Boden.

"Nutz endlich mal deinen Mund und erkläre Cerny was los ist! Oder klär endlich mal deine Scheiße mit Sam!" Noch immer geschockt starrte ich Luisa an, die sich schnell umzog und ihre Schuhe nahm. Bevor sie die Umkleide verließ, drehte sie sich nochmal zu mir und sagte:" Nur zur Info, Young. Cerny ist mit Stefano zusammen und könnte momentan eigentlich der glücklichste Mensch auf diesen Planeten sein. Aber sie leidet darunter, dass ihre beste Freundin nicht mit ihr redet. Also geh zu ihr und rede mit ihr. Bitte." Dann drehte sie sich um und ging.

Like a thunderstorm (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt