22.Kapitel: Like a Thunderstorm

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Frohes neues Jahr!!!!

Wir schwiegen für einen Moment. Dann räusperte Sam sich. "Also...was ich sagen will ist, dass es...dass es mir leid tut!", sagte sie leise. "Deine Entschuldigung interessiert mich nicht", erwiderte ich und fuhr mir durch die Haare. "Ich will wissen warum du es getan hast." Ich blickte Sam an, doch sie wich meinen Blick aus. Als sie mir nicht antwortete stand ich auf. "Komm schon, Sam! Sag mir endlich warum du es getan hast!", rief ich. "Ich weiß es nicht!", sagte Sam leise.

Ich drehte mich um und gab meiner Tasche einen Tritt, sodass sie donnernd gegen die Wand knallte. "Komm mir bitte nicht mit 'Ich weiß es nicht'!", fauchte ich sie an. "Was soll ich den sonst sagen?", fauchte sie zurück. Gespielt überrascht machte ich einen Schritt zurück. "Oh, ich weiß nicht. Vielleicht kannst du mir ja mal erklären, was der ganze Scheiß am Geburtstag meiner Schwester soll. Ich mein, so wie ich das sehe war der Lap Dance total freundschaftlich. Der Kuss danach und am nächsten Tag auch. Und für mich ist es total nachvollziehbar, dass du nichts von mir willst, nachdem du an mir einige Stunden zuvor rumgemacht hast!", fuhr ich sie genervt an.

"Ich hab nicht an dir rumgemacht!", verteidigte Sam sich. "Der Lap Dance und der Kuss am nächsten Tag gingen von dir aus!", erwiderte ich. "Ich war betrunken, okay? Und du auch!", nun stand auch Sam auf. "Meinetwegen. Du warst betrunken. Und ich auch. Beim Lap Dance. Und nicht beim Kuss. Beim Kuss waren wir beide NÜCHTERN!", schrie ich zurück. Sam drehte sich genervt weg von mir. "Weißt du was, Eve. Du kannst mich mal!" Sie ging zur Tür. "Du mich auch!", sagte ich und starrte sie an.

Sam drückte die Klinke runter, um das Zimmer zu verlassen, aber die Tür war noch immer abgeschlossen. Genervt nahm Sam ihr Handy aus ihrer Hosentasche und rief Cerny an. Unter einem von Cernys Kissen, hörte ich urplötzlich das Lied Purple Lamborghini und als ich die Kissen vom Bett warf, lag dort ein Handy, auf dessen Bildschirm ein absolut hässliches Duckface-Bild von Sam erschien und der Kontaktnamen Sammy Boo.

"Glaub mir. Ich töte sie eines Tages", murmelte ich. Sam starrte nur wütend auf Cerny' s Handy. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich erschöpft an die Bettkante. Luisa hat mir gesagt ich soll meinen Scheiß mit Sam klären und auch Cerny hat es gesagt und hier sitze ich. Eingesperrt mit Sam in einem Zimmer, während wir uns um die Wette anbrüllten. Irgendwie traurig, wenn man bedenkt, dass ich hier nur rauskomme, wenn ich das Problem aus der Welt geschafft habe. Ich schaute zu Sam rüber, die nun auf das Display ihres Handys einprügelte, als würde ihr Leben davon abhängen.

"Was machst du da?", fragte ich. "Stefano reagiert nicht auf meine Anrufe. Ich schreib ihn, dass er rüber kommen soll, um seiner Freundin zu sagen, dass sie mich hier rausholen soll!", fauchte sie mich an. Ich stand auf und lief zu ihr. Der Text, denn sie ihren Bruder schrieb war ellenlang und bevor sie ihn absendete, nahm ich ihr ihr Handy aus der Hand und legte es auf die Kommode neben der Tür. "Was soll das?", fragte Sam. "So wie ich Cerny kenne sitzt sie momentan unten im Wohnzimmer und zieht sich irgendeinen kitschigen Liebesfilm mit Stefano rein. Er wird weder auf deine Anrufe noch auf deine Nachrichten antworten, weil Cerny ihm die ganze Sache hier erklärt hat", Ich setzet mich wieder vor dem Bett auf den Boden. "Das einzige was wir jetzt machen können ist warten. Oder unseren Streit klären."

Nach einer Weile setzte Sam sich neben mich und wir schwiegen uns wieder an. Wir saßen dort ein viertel Stunde ohne etwas zu sagen, bevor ich meinen gesamten Mut zusammen nahm und das Schweigen brach. "Ähm, als ich dich kennen gelernt habe, da...ich kann bis heute nicht erklären was da mit mir los war, aber ich...ich denke seitdem nur noch an dich", murmelte ich. Ich spürte Sams Blick auf mir, ich sah sie jedoch nicht an, da ich wusste, dass ihre Augen mich wie immer total ablenken würden. "Ich hatte immer Angst gehabt, dass du mich dabei erwischt, wie ich dich viel zu lange anstarre und...scheiße hört sich das creepy an!" Ich schwieg kurz.

"Ich wollte eigentlich nicht neben dir sitzen in der Schule. Genau deswegen. Aber als ich bemerkt habe, wie locker du mit meiner Unbeholfenheit umgegangen bist, ist es mir egal geworden. Und ich hab mich immer mehr...", ich brach mitten im Satz ab. "Als ich gemerkt hab, dass ich etwas für dich empfinde, da habe ich versucht mich von dir zu entfernen. Ich meine...ich hatte so etwas noch nie bei jemanden. Und dann bist du mit nach LA zu meiner Schwester und da war Alkohol und dieser Tanz und ich konnte mich einfach nicht beherrschen." Ich starrte auf den Boden.

"Für einen Moment hab ich gedacht, dass du meine Gefühle erwiderst, dass du sowas ähnliches empfindest wie ich. Aber ich...ich kann das verstehen, das Argument mit dem Alkohol", dann brach meine Stimme ab. Verlegen räusperte ich mich. Und dann kehrte wieder Schweigen ein. "Zwei Tage vor Abby' s Geburtstag, hab ich dieses Lied gehört und hab mir dazu eine Choreo ausgedacht. Das ich sie jemals ausprobieren würde und das auch noch an dir hab ich überhaupt nicht geahnt. Und ich hab auch nicht damit gerechnet, dass das alles so ausartet", erklärte Sam.

"Ich bin seitdem ein wenig durcheinander. Und ich versteh die Welt nicht mehr so ganz und David hat gemeint...", ich unterbrach Sam schnell. "Hast du was mit meinem Bruder?" "Nein. Er ist ein Kumpel von meinem Bruder und ich versteh mich super mit ihm. Er ist für mich wie...ein bester Freund. Wie ein Bruder. Aber ich hab nichts mit ihm!", verteidigte Sam sich. Erleichtert atmete ich auf. "Aber du...du bist wie ein verdammter Sturm. Wie ein verfluchtes Gewitter. Ich sehe dich irgendwo einfach so, wie du wie ein Blitz erscheinst und dann...Bum. Verschwindest du einfach mit dem Donnergrollen, während ich vom Regen durchnässt werde und ich mich die ganze Zeit Frage, warum zum Teufel du mir so verdammt wichtig bist, obwohl du so ein Depp bist und mich mit deinen Aktionen komplett verwirrst!", fuhr sie mich wütend an.

Ich schaute sie fragend an. "Hast du mich grade wirklich mit einem Gewitter verglichen?", fragte ich sie. "Ja. Du bist laut, nervig, unerwünscht und niemand mag dich!", fauchte Sam mich an und schaute mich wütend mit ihren grauen Augen an. Ein Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht. "Hör auf zu lachen! Das ist nicht lustig!", murmelte Sam. "Nein, es ist nicht lustig", erwiderte ich und grinste weiter. "Magst du Gewitter?", fragte ich nach einer Weile. "Nicht wirklich. Aber ich mag dich. Und ich will auf gar keinen Fall, das irgendetwas zwischen uns kommt. Du bist mir einfach zu wichtig geworden. Und ich weiß nicht, was genau bei mir momentan seitdem Kuss abgeht, aber bitte gib mir einfach Zeit, damit ich mir im klaren bin, was ich wirklich möchte und was nicht!"

Und mit diesem Satz beendete sie unser Gespräch.

Like a thunderstorm (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt