13. Kapitel: All the time

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Ich stand gerade im Wohnzimmer, trank meinen Becher leer und schaute den Gästen meiner Schwester beim tanzen zu, als Sam auf mich zu gerannt kam. "Eve!", rief sie und fiel mir um den Hals. Ihre Wangen glühten und ihr Atem roch nach Alkohol. "Wir müssen noch tanzen!" Ich verzog das Gesicht. "Ich kann nicht tanzen", murmelte ich. "Komm schon. Ein Lied!", bettelte Sam und nahm meine Hand, um mich in die Richtung der tanzenden Leute zu ziehen. Letztendlich folgte ich ihr widerwillig.

Auf der Tanzfläche begann Sam schließlich ihren Körper rhythmisch zum Takt zu bewegen, während ich nur versuchte nicht umzukippen. Die vier Gläser Bier und die zwei Shots habe ich wohl nicht so gut wegstecken können wie Sam. Diese drehte sich gerade zu mir um und lächelte, als sie meine unbeholfene Versuche zu tanzen sah. Sie nahm meine Hände und bewegte mich mit diesen zur Musik. Sie drehte mich manchmal, aber als sie merkte, dass sowas in meinem Zustand nicht so gut ist, hörte sie auf damit und legte nur ihre Arme um meine Hüfte, um mich vor einen Sturz zu bewahren und tanzte weiter. Als ich die plötzliche Nähe von ihr wahrnahm musste ich dämlich grinsen. Ich betete nur zu Gott, dass sie mich nicht in diesem Moment anschaute, weil mein Blick an ihrem Hals entlang runterglitt und ich ihr regelrecht in den Ausschnitt starrte. Und holy shit! Sie war ziemlich gut....Okay, nein! Eve, du bist betrunken!

Ich wendete meinen Blick von Sam ab und erblickte ein Mädchen, die sehr lasziv mit einem Kerl tanzte. Sie starrte mich die ganze Zeit an und grinste. Sie zwinkerte mir zu und genau in diesem Moment, drehte Sam mich zu ihr. Ihr Blick war etwas verärgert, aber ich wusste nicht wieso. "Eve, gehen wir ins Zimmer?", fragte sie mich. In diesem Moment schossen mir tausende Bilder durch den Kopf von Sachen, die ich dort oben mit....Betrunken, Eve. Du bist betrunken. Beherrsch dich! "J...ja. Ja klar!", stotterte ich und taumelte ihr hinterher.

Als Sam bei der Treppe sah, dass ich Mühe hatte zu laufen, stützte sie mich und schleppte mich regelrecht ins Zimmer. Total erschöpft ließ ich mich aufs Bett fallen. "Hast du noch nie Alkohol getrunken?", fragte sie mich belustigt. "Nein!", antwortete ich und massierte meine Schläfe. Sam lachte. "Warte ich hol dir Wasser!", sagte sie und ging aus dem Zimmer, nur um paar Minuten später mit einer Wasserflasche und einem Eimer wieder zu erscheinen. "Trink", sagte sie und reichte mir die Flasche. Ich setzte mich auf und trank was. "Willst du noch einen Film anschauen oder gleich schlafen?", fragte sie mich. "Ich glaub eine Film schaffe ich noch!"

Letztendlich lagen wir nebeneinander im Bett und schauten uns einen Horrorfilm an. An einer gruseligen Stelle versteckte ich mich unter meiner Decke und als noch eine Figur im Film abgeschlachtet wurde, versteckte ich mich auch noch unter Sams Decke. "Eve!", kicherte diese und versuchte ihre Decke zurück zu ziehen. Als der Film endlich aus war gab ich ihr sie immer noch nicht zurück. Dafür hatte sie es sich auf meinen Rücken gemütlich gemacht und legte ihren Kopf auf meine Schulterblättern.

Es herrschte kurz Stille. Das einzige was wir in diesem Moment hörten war die Musik aus dem Wohnzimmer und das regelmäßige Atmen von Sam. "Sam?" "Ja?" "Bist du noch wach?" Sie kicherte. "Ja!" "Erzähl mir was?" "Was soll ich dir erzählen?" "Keine Ahnung." Wieder kicherte Sam. Sie legte wieder ihr Gesicht auf meine Schulter. Ich spürte ihren warmen Atem an meinen Nacken und bekam sofort eine Gänsehaut. "Zu welchen Liedern tanzt du eigentlich noch einmal?", fragte ich. "Zu vielen!", erwiderte Sam. Wieder herrschte Stille. "Habe ich nicht letzten Samstag versprochen dir was vorzutanzen?", fragte sie mich. "Ich denke schon", erwiderte ich. "Dann mach ich das jetzt mal!", sagte sie und stand auf. Ich drehte mich auf dem Bett um zu ihr zu schauen. Sie lief zu ihrer Tasche und packte ihr Handy aus, um nach einem passenden Lied zu suchen.

Was sie wohl tanzen würde? Zu One Direction? Neeein! Auf gar keine Fall. Vielleicht Justin Bieber oder so. Was mir persönlich sehr gefallen würde, wäre eine scharfe Nummer zu dem Lied "Nasty naughty Boy" von Christina Aguilera. So bei gedämmten Licht, Sam leicht bekleidet in einer Schlafzimmer Robe, während ich auf dem Bett liege und ihr zusah wie sie ihre Hüften hin und her schwingen lässt. Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen als Sam rief. "Zu was soll ich tanzen? Zu einem schnellerem Lied oder willst du eher was langsames?" "Ich glaube mein Hirn kann nichts schnelles vertragen!" Genau in diesem Moment ertönten die ersten Takte von dem Lied "All the time" von Jeremih. "Ach du heilige Scheiße!", murmelte ich, als Sam ihren Cardigan auszog und auf den Boden warf. Im nächsten Moment saß sie auf meinen Schoß und flüsterte mir genau zwei Wörter ins Ohr.

"Genieß es!"

Dieses Kapitel ist nicht so spannend und ereignisreich geworden wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte, aber es ist eine kleine Überleitung zum nächsten Kapitel. Ich werde wahrscheinlich erst dieses Wochenende updaten. Falls ihr bis dahin nicht warten könnt, könnt ihr euch von Jeremih das lied all the time anhören und euch dabei überlegen was als nächstes passieren könnte!

Like a thunderstorm (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt