Defeated

7. Kapitel

Ich hörte leises Getuschel, alle starrten sie mich an. Keiner schien wirklich zu wissen, was man tun sollte. Peinliches Schweigen erfüllte die Halle. Ich hatte das Gefühl, es war an mir etwas zu tun oder zu sagen, doch mir fiel beim besten Willen nichts ein. Alle starrten sie mich abwartend an. Ich schluckte, hob die Hand zum Gruß und sagte das geistreichste, was mir einfiel. "Hi."

Jemand lachte leise auf, doch in dem Moment rettete mich Jassi, indem sie zu klatschen begann. Die anderen stimmten bis auf wenige Ausnahmen mit ein und jubelten mir zu. Ich verwandelte mich prompt wieder in die Tomaten-Lia, weshalb ich sofort den Kopf senkte. Das ganze war schon peinlich genug.

Ali räusperte sich wieder: "Da ihr nun alle Lia kennengelernt habt, geht wieder ans Trainieren." Innerhalb weniger Sekunden waren alle wieder vertieft in das Schlagen von Boxsäcken oder Zweikämpfe. "Ich dachte vormittags findet die Theorie statt", stellte ich leicht verwirrt an Ali gerichtet fest. Dieser bedeutete mir zu folgen, während er mir das ganze erklärte: "Das stimmt, nur am Samstag und oft auch am Sonntag gibt es keine Theorie, sondern nur praktisches Training." Ich nickte, während ich mit den Augen nach Jassi suchte. Das Mädchen stand inzwischen in einer vierköpfigen Gruppe und winkte mir aufgeregt zu. Ich schenkte ihr ein strahlendes Lächeln und widmete mich wieder Ali.

"Und was trainiert ihr so?" Ali führte mich in die Mitte der Halle: "Heute Nahkampf, aber das variiert von Tag zu Tag." Ich nickte. "Da drüben", Ali zeigte auf eine Frau, die sicher schon Mitte zwanzig war und ihre Haare zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, "ist An, sie ist wie ich eine Trainerin." Sein Blick streifte wieder durch die Halle. "Das", er zeigte auf einen blonden, jungen Mann, der gerade mit einem rothaarigen Jungen über eine Matte rollte, "ist Jess. Und das ist Olli", er zeigte auf einen afrikanischen Mann, der sicher nicht älter als ich war und gerade einen Boxsack vermöbelte. "Du kannst immer zu uns kommen, wenn du irgendetwas brauchst", erklärte mir Ali und ich nickte ihm dankbar zu.

Ali schlängelte sich zwischen den Kämpfenden hindurch und ich folgte ihm so dicht wie möglich, um keinen Fuß oder ähnliches ins Gesicht zu bekommen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich sowas jemals machen würde. Das war nichts für mich.

"Du hast natürlich viel Nachholbedarf, schließlich fehlen dir fast fünf Monate Training. Es wird hart werden, aber ich bin überzeugt, dass wir das schaffen werden." Unsicher starrte ich in die Menge der Kämpfenden. Ein blondes Mädchen schlug unbarmherzig auf einen brünetten Jungen ein, der vergeblich versuchte die Schläge zu blocken. Das ich das nachholen konnte, war recht unwahrscheinlich. "Wie soll ich das denn alles nachlernen?" Das war unmöglich.

"Du musst eigenständig trainieren. Das Training endet um fünf, aber du kannst danach noch hier bleiben und den verpassten Stoff nachholen. Vielleicht kannst du ja auch Jess oder Olli fragen, ob sie dir helfen können. Die beiden sind die besten im Kämpfen." Entsetzt starrte ich ihn an, doch Ali war noch nicht fertig, "Natürlich gibt es dann auch noch die Theorie. Komm am besten nach dem Training heute zu mir, dann kann ich dir den Stoff der letzten fünf Monate geben. Du kannst das zu Hause nachlernen." Ungläubig zog ich die Augenbraun nach oben. Das war schlicht und ergreifend unmöglich. Doch Ali schien das anders zu sehen.

"Am besten gehst du jetzt zu irgendeinem der Rekruten und lässt dir ein paar Kampftechniken zeigen. Wenn es Fragen gibt, kannst du dich immer an mich oder andere Trainer wenden." Ich war so überrumpelt, dass ich kurzerhand nickte und mich an den Matten und Boxsäcken vorbei zu Jassie schlängelte, die inzwischen neben einer Brünette stand und zwei anderen Mädchen beim über die Matten rollen zusah.

"Hey." Lächelnd stellte ich mich neben die Braunhaarige. Jassi lächelte mir begeistert zu. "Das ist Mila, meine beste Freundin." Freundlich lächelte ich dem braunhaarigen Mädchen zu und hielt ihr meine Hand hin. "Ich bin Lia." Doch sie ergriff sie nicht. "Was willst du?", knurrte sie. Irritiert sah ich sie an. "Naja, ich hatte gehofft ihr könntet mir ein bisschen helfen und ein bisschen was zeigen", setzte ich an. Die Augen des Mädchens weiteten sich vor Empörung: "Wie kommst du darauf, dass ich dir etwas zeigen würde?" Erschrocken über ihre Reaktion öffnete ich den Mund, doch es kam kein Ton heraus.

Mila hatte noch einiges zu sagen. Wütend spuckte sie mir den nächsten Satz an den Kopf: "Du bist an dem Tod meines Bruders schuld!" Erschrocken riss ich die Augen auf und öffnete den Mund, um mich zu entschuldigen, doch sie war noch nicht fertig: "Und dann tauchst du hier auf, ohne jegliche Schuldgefühle oder sonstiges. Du bist so ein arrogantes Miststück." Mit verletztem Gesichtsausdruck stolzierte sie davon und die beiden Mädchen auf der Matte folgten ihr.

Traurig senkte ich den Kopf. Mila hatte recht, ich war zum Teil schuld und jetzt hasste sie mich deswegen. Mit gutem Grund.

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2153 Wörter🍪

Ein bisschen länger als sonst🍩

Hab mir vorgenommen heute mal ein bisschen mehr zu schreiben und noch ein zweites Kapitel zu produzieren 🍫

Das Kapitel widme ich paperchick , da ich ohne ihrem Paperaward wahrscheinlich nie angefangen hätte dieses Buch zu schreiben 🍬

Außerdem habe ich eine Kurzgeschichte veröffentlicht, namens "An einem bessern Ort".🍭

Ist wirklich sehr kurz und bei einem Wettbewerb entstanden (bei dem ich zweiter wurde *Ahhhhhhhh*)🍮

Ihr könnt gerne mal vorbeischauen🍦

Außerdem nimmt diese Story jetzt bei dem PlatinAward 2018 von Angora77 teil und ich freue mich total, dass ich angenommen wurde🎂

Das waren jetzt alle Neuigkeiten, bis zum nächsten Kapitel🍰

Geschrieben am 13.08.2017🍿