Kapitel 71

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Jimin Pov

Es hat etwas gedauert, bis Jungkook, Taehyung dazu kriegen konnte, uns beide alleine zu lassen. Letztendlich hat es ja funktioniert, ob ich darüber froh sein soll, weiß ich an der Stelle jedoch auch nicht mehr. Vor einigen Minuten noch war ich, dank der Anwesenheit der Beiden, noch ganz entspannt und sicher, doch jetzt scheint es wieder so, als würde ich in meine Anfangslage zurückfallen. Es ist nicht so, dass ich die Zweisamkeit mit Yoongi unangenehm finde, eigentlich ist sogar das komplette Gegenteil der Fall. Es ist viel mehr das Thema, das ich ansprechen möchte, welches mich so nervös werden lässt, was eigentlich ziemlich unüblich für mich ist.

Im Gegensatz zu meinem besten Freund sehe ich manche Dinge nämlich etwas lockerer und so verhalte ich mich dementsprechend dann auch, das hier ist jedoch eine komplett andere Situation. Yoongi ist mir wichtig und ich möchte ihn nicht verlieren und auch, wenn das ein Risiko ist, dass ich jetzt eingehen muss, fällt es mir unglaublich schwer den nächsten Schritt zu machen.

Langsam überkommt mich wieder diese Unruhe und ohne es wirklich zu merken, fange ich an mit meinem Bein auf und ab zu wippen, während ich mit meinen Händen über meine Oberschenkel fahre. Ein Blick zu Yoongi verrät mir, dass er die Ruhe selbst ist, was mich nur noch nervöser werden lässt. Wie kann ein Mensch so eine unfassbare Ruhe ausstrahlen? Es ist nahezu faszinierend.

Die Idee mit dem Doppeldate kam mir, um die Stimmung davor etwas zu lockern, was mich ja eigentlich beruhigen sollte. Das ich jetzt wieder so drauf bin, gehòrt eigentlich nicht zum Plan. Ich beiße mir auf die Unterlippe und strecke meine Hand nach dem Glas Wein, aus welchem ich einen großen Schluck nehme, da ich das gerade wirklich brauche.

„Was hast du denn, Baby?", ertönt schließlich seine raue Stimme, woraufhin ich meine Augenbrauen hochziehe und mich zugegebenerweise ertappt fühle. Das Glas stelle ich wieder ab, allerdings ruhen meine Hände immer noch auf dem Tisch und ich nehme mir einige Sekunden, um wieder durchzuatmen und nicht mehr so unruhig zu wirken, was mir jedoch nicht so gelingt. „Wie kommst du darauf, dass ich etwas hätte?", frage ich ihn.

Auf meine Frage hin muss er schmunzeln, ehe er sich etwas nach vorne beugt, eine Hand auf meinen Oberschenkel legt und mich so daran hindert, weiterhin mit meinem Bein auf und ab zu wippen. „Es ist nur mehr als offensichtlich, dass du nervös bist." Er drückt sanft mit seiner Hand zu, will mir damit wahrscheinlich sagen, das mein unruhiges Bein mich verraten hat. „Außerdem kaust du auf deiner Unterlippe herum und redest etwas schneller als sonst, also sag schon, was ist los?" Kaum spricht er diese Worte aus, lasse ich auch schon von meiner Lippe ab, ändere meine Haltung etwas und nehme mir vor, darauf zu achten, langsamer zu sprechen. Wieso achtet er auf solche Kleinigkeiten?

Wie dem auch sei, spätestens jetzt gibt es kein zurück mehr. Ich hätte sowieso nicht gewusst, wie ich das Thema hätte anschneiden sollen, also nutze ich diese Gelegenheit jetzt aus und atme nochmal tief durch.

„Ich muss dir etwas Wichtiges sagen, Yoongi", beginne ich schließlich. Er schaut mich mit einem unfassbar weichen Gesichtsausdruck an, was mich schon fast wie ein verträumter Teenager seufzen lässt, und lehnt sich wieder zurück, wobei er auch seine Hand an sich nimmt. Im nächsten Moment drehe ich mich mit dem Körper auch schon zu ihm und nicke kaum merklich, während ich mir ein wenig Mut zuspreche, indem ich murmele: „Okay, du kannst das..."

Ab diesem Punkt ist es mir auch nicht länger möglich, meine Nervosität zu verstecken, wie von selbst fange ich wieder damit an, auf meiner Lippe herumzukauen, allerdings ist das jetzt nur Nebensache. Mein Blick ist etwas nach unten gerichtet und für einen kurzen Moment scheint es so, als würde ich tatsächlich kalte Füße bekommen. Wie kann man nur so nervös sein? Ist das überhaupt noch normal? Sollte ich mir vielleicht Sorgen machen?

Starry Night || Vkook [Texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt