Kapitel 8

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Jungkook Pov

Als ich Starbucks verlasse, lasse ich meinen Blick einmal durch die Gegend schweifen, um zu checken, ob ich bereits das Auto sehen kann. Es dauert keine zwei Sekunden, da erkenne ich bereits einen schwarzen Wagen, welcher etwas weiter rechts von meinem jetzigen Standpunkt parkt. Vor diesem steht ein Mann und beim genauen hinsehen weiß ich auch, dass ich dieses Gesicht schonmal gesehen habe. Da ich mir sicher bin, dass es der Chaffeur von Taehyung ist, setze ich einen Fuß vor den anderen. Er begrüßt mich höflich, was ich ihm gleich tue, ehe er die Tür für mich öffnet und mich einsteigen lässt, was ich mit einem dankenden Nicken quittiere.

Als er los fährt, nehme ich mein Handy hinaus und schaue ob ich eine eventuell weitere Nachricht von Taehyung erhalten habe, allerdings ist dem nicht so. Augenblicklich kreisen meine Gedanken um den letzten Satz, den er mir geschrieben hat und ich öffne unseren Chat, um diesen nochmal lesen zu können.

Er sagt es klipp und klar. Es sind tatsächlich Flirtversuche, die er unternimmt und ich habe nichts falsch verstanden oder falsch interpretiert. Allein der Gedanke daran lässt mein Herz schneller schlagen. Woran das liegt, kann ich nicht genau sagen, vielleicht weil es für mich so unerwartet ist. Es überrascht mich, dass solch ein Interesse von seiner Seite aus besteht.

Zudem ist er ein Käufer meines Gemäldes. Ich schätze, das macht die ganze Sache etwas seltsamer.

Die Zeit vergeht und wir halten vor einem riesigen Gebäude, das mich staunen lässt. Hier arbeitet er? Auch diesmal wird mir die Tür geöffnet und als ich aussteige, verbeuge ich mich höflicherweise einmal vor dem Chaffeur, welcher es mir gleich tut. Immernoch staunend betrachte ich das Gebäude vor mir, lege den Kopf etwas in den Nacken, um bis nach oben schauen zu können.

„Sie müssen Jeon Jungkook sein, mein Name ist Linya. Ich bin die Assistentin von Mr. Kim. Freut mich Sie kennenzulernen", eine junge Brünette begrüßt mich und reißt mich aus meinen Gedanken, was mich für einen Augenblick etwas überfordert. Kurz nicke ich ihr zu. „Freut mich ebenso," bringe auch ich leicht lächelnd hervor.

Mit der Hand deutet sie mir ihr zu folgen, was ich auch tue. Gemeinsam betreten wir das Gebäude, dann den Fahrstuhl und nachdem wir noch durch einige Flure gehen, halten wir vor einer Tür.

„Mr. Kim wird Sie gleich empfangen, Sie können drinnen auf ihn warten", informiert sie mich, wobei ein leichtes Lächeln ihre Lippem umspielt. „Dankeschön", entgegne ich ihr, betrete kurz darauf den Raum, woraufhin mir ein weiteres mal die Kinnlade hinunterfällt.

Das Büro ist riesig und hat eine unglaubliche Aussicht, die mir die Sprache verschlägt. Alles ist ordentlich eingerichtet und sieht zudem wirklich teuer aus. Ich habe fast Angst davor, etwas zu berühren und irgendwie kaputt zu machen. Meinen Blick lasse ich einmal durch den Raum gleiten, bis ich etwas erblicke, das meine komplette Aufmerksamkeit ergattert. Langsam gehe ich auf die Wand zu und unmittelbar schleicht sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen.

Plötzlich geht die Tür auf und ich drehe meinen Kopf zur Seite, wo ich Taehyung erblicke. Auch wenn seine Gegenwart mich immer nervös macht, bin ich gerade erstaunlicherweise ziemlich ruhig.

„Hallo Jungkook, ich hab dich doch nicht warten lassen?", begrüßt er mich, kommt auf mich zu und legt zusätzlich die Arme für einen Moment um mich. Ich erwidere die Umarmung leicht angespannt, schüttle dann aber den Kopf. „Überhaupt nicht", versichere ich ihm, als er sich wieder von mir löst und die Hände in seine Hosentasche verstaut, während sein Blick an mir haftet.

Augenblicklich muss ich an seine letzte Nachricht denken und ab diesem Punkt, schien die Ruhe mich wieder verlassen zu wollen. Doch bevor er etwas sagen oder machen konnte, worauf ich keine Antwort hätte, hob ich die Hand und deutete aufs Gemälde vor uns.

„Es überrascht mich, gerade dieses Gemälde hier hängen zu sehen", fange ich an, während mein Blick wieder zu ihm gleitet. Taehyung runzelt daraufhin kurz mit der Stirn. „Ach ja? Wieso das? Van Gogh ist ein hervorragender Künstler gewesen, findest du nicht?"

„Doch! Natürlich. So meinte ich das nicht. Ich liebe alle seine Werke, aber dieses spielt eine große Rolle für mich", erkläre ich ihm, doch bevor er fragen kann, fahre ich fort. „The Starry Night war das erste Gemälde, das mich wirklich inspiriert hat, der Grund dafür, dass ich mich dazu entschieden habe den Weg als Künstler einzuschlagen. Das Bild strahlt eine gewisse Ruhe, Trost und Hoffnung aus, findest du nicht?", mein Blick ist wieder auf das Gemälde gerichtet, was meine Augen strahlen lässt. Es herrscht eine kurze Stille im Raum, aber aus irgendeinem Grund empfinde ich sie nicht als unangenehm.

„Ich bin ganz deiner Meinung und die Tatsache, dass gerade dieses Gemälde so eine große Bedeutung für dich hat, macht dich nur noch interessanter", entgegnet er mir, woraufhin ich meinen Kopf wieder in seine Richtung drehe. Er tretet einen kleinen Schritt näher an mich heran, doch ich bewege mich kein Stück, sondern schaue ihm direkt in seine Augen. „Du musst wissen, dass ich nicht jedes beliebige Gemälde an diese Wand hänge. Van Gogh ist zwar mein Lieblingskünstler, aber dieses Gemälde ist auch für mich ein ganz besonderes."

Seine Worte lassen mich ein weiteres mal lächeln und augenblicklich, scheint Taehyung auch mein Interesse ganz geweckt zu haben. Es freut mich einfach, dass er die Schönheit und Bedeutung des Gemäldes erfasst hat, so wie ich.

Kurz mustere ich sein Gesicht genauer, nur um ein weiteres mal zum Entschluss zu kommen, dass absolut alles an diesem perfekt zu sein scheint.

„Also, Jungkook, wollen wir zum geschäftlichen kommen?", seine Stimme reißt mich aus meinem Trance ähnlichen Zustand und es dauert einen Moment, bis ich mich wieder ganz fange. „Na kl- Ich meine, natürlich", bringe ich stotternd hervor und lenke meinen Blick auf einen beliebigen Punkt im Raum. Ein leises Lachen verlässt seine Kehle, als er seine Hand hebt und sie auf meinen Rücken legt. „Setz dich", mit diesen Worten steuere ich den Stuhl vor seinem Schreibtisch an, auf welchem ich mich niederlasse.

Ab diesem Punkt fällt es mir um ehrlich zu sein etwas schwer, mich zu konzentrieren, denn irgendwie ist es er selbst, der mich immer wieder ablenkt.

Wir besprechen gewisse Dinge, einigen uns auf einen Preis und um ehrlich zu sein kann ich es immer noch nicht ganz glauben, dass ich mein erstes Gemälde verkauft habe. Insbesondere an jemanden wie Taehyung. Meine Hände lege ich auf den Tisch vor mir, als ich ihn dabei betrachte, wie er einen Scheck ausstellt. Er unterschreibt diesen noch, legt den Stift beiseite und schiebt das Stück Papier, welches einen ziemlich hohen Wert hat, zu mir rüber.

Meine Hand lege ich zögernd auf den Scheck, um diesen an mich nehmen zu können, allerdings spüre ich plötzlich eine Wärme auf meinem Handrücken, welche von seiner Hand ausgeht, als er diese auf meine platziert. Verwirrt hebe ich meinen Blick und schaue in seine Augen, durch welche er mich intensiv anschaut.

Es ist lediglich ein Blick von ihm nötig, um mich innerhalb einer Sekunde komplett unsicher werden zu lassen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als seine Lippen sich spalten, um mir etwas zu sagen.

„Jungkook, ich will dich unbedingt nochmal sehen. Lass mich dich zum Essen einladen."

***
Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

Starry Night || Vkook [Texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt