Kapitel 5

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Jungkook Pov

„Hallo, Taehyung", erwidere ich, im Gegensatz zu ihm auch um einiges schüchterner.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Hände zittern, weswegen ich sie am liebsten in meine Hosentaschen geschoben hätte. Aber dadurch, dass er mir seine Hand zum schütteln hinhält, kommt das nicht in Frage. Es ist schließlich unhöflich seine Hand zu ignorieren und komisch rüber kommen würde es auch.

Demnach ermahne ich mich innerlich selber, reiße mich zusammen und ergreife seine große Hand, welche ich zur Begrüßung schüttele. Er hat einen unglaublich festen Griff, was man von mir nicht behaupten kann.

Grad, als ich seine Hand loslassen will, zieht er mich an meiner Hand in eine innige Umarmung. Ein wenig unbeholfen stehe ich rum, ehe ich mich aus meiner Starre löse und seine Umarmung erwidere. Zwar kommt das mehr als nur überraschend, jedoch wäre es gelogen, wenn ich behaupten würde, dass es mir nicht gefällt. Er riecht unglaublich gut und es wundert mich, dass mir das nicht früher aufgefallen ist.

Eine kleine Enttäuschung macht sich in mir breit, als er seinen Griff von mir allmählich löst und dennoch gehe ich sogleich auf Abstand. Räuspernd und ein wenig verlegen lasse ich meine Hand zu meinem Kopf wandern und lasse meine Finger durch meine Haare gleiten.

So nervös, wie ich bin – dank der Umarmung auch gleich ein wenig aufgewühlt –, habe ich absolut keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll oder wo meine Hände hinsollen.

„Möchtest du vielleicht etwas trinken?", frage ich ihn schließlich.

„Ein Americano klingt gut", stimmt er zu, was ich mit einem Nicken notiere.

„Setz dich, ich bin gleich wieder da", bitte ich ihn, da er wegen mir wieder aufgestanden ist und verschwinde wieder hinter der Theke bei Jimin.

„Bist du dir sicher, dass es bei euch nur darum geht ein Gemälde zu verkaufen?", kommentiert Jimin das, was er beobachtet hat und lässt es sich nicht entgehen, mir zusätzlich zuzuzwinkern.

„Sei still, du Idiot", warne ich ihn kleinlaut und greife nach einem Becher, um Taehyungs Bestellung fertig zu stellen.

„Solltest du nicht auch langsam Pause machen?", frage ich ihn, wenn auch ein wenig aufdringlich. „Nein, eigentlich hab ich noch etwas Zeit", erwidert er, während er seinen Blick zur Uhr schweifen lässt. Sobald sein Blick aber wieder zu mir wandert und meine Miene bemerkt, beginnt er breit zu grinsen.

„Ahh, verstanden. Du willst alleine mit ihm sein", amüsiert er sich über die Situation. „Das hab ich nicht gesagt. Du hast dir die Pause bloß verdient", versuche ich mich rauszureden, während ich den Deckel des Bechers drauf mache, nachdem ich den Kaffee hinein gefüllt habe.

„Aber natürlich, weil du sonst ja auch so fürsorglich bist, wenn es um mich geht, huh?" Darauf erwidere ich nichts mehr. Stattdessen ignoriere ich ihn und steuere auf den Tisch von Taehyung zu. Als ich noch einmal einen Blick nach hinten zu Jimin werfe, nehme ich wahr, wie er im Hinterzimmer verschwindet. Schmunzelnd wende ich mich Taehyung zu und stelle ihm den Americano hin.

„Das geht auf's Haus", lächele ich ihn an, während ich ihm gegenüber Platz nehme.

„Das ist nicht nötig, Jungkook."

„Nimm das einfach an. Bitte."

Zu meinem Glück geht er da gar nicht mehr drauf ein. Stattdessen lehnt er sich zurück und lässt seinen Blick über mich wandern. Ich kann schwören, dass mein Herz droht mir aus der Brust zu springen.

Wieso hat er bloß diese Wirkung auf mich?

Wieder lasse ich ein Räuspern meine Kehle verlassen und platziere meine Hände auf dem Tisch.

Starry Night || Vkook [Texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt