Starry Night || Vkook [Texting]

Kapitel 30

Jungkook Pov

Taehyung seufzt auf meine Aussage und schüttelt den Kopf. „Das ist es wirklich nicht. Ignorier es einfach", entgegnet er mir, doch mit der Antwort bin ich wirklich nicht zufrieden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es nicht wichtig ist, wenn die Person, die ihn zu erreichen versucht, immer wieder anruft. „Wie soll ich das denn ignorieren, es klingelt die ganze Zeit", übertreibe ich es ein wenig, während mein Blick auf ihn gerichtet ist.

Das Buch legt er kurz beiseite, dann nimmt er sein Handy in die Hand und legt einen kleinen Schalter an der Seite um, woraufhin ein Klicken zu hören ist. „Ich habe es auf stumm gestellt, jetzt wird es nicht mehr klingeln." Er legt es wieder auf den Beistelltisch und lenkt seinen Blick auf mich.

Meine Augen verengen zu schlitzen und ich schaue ihn skeptisch an, doch anstatt ihn einzuschüchtern und die Wahrheit so aus ihm zu kitzeln, schaffe ich das absolute Gegenteil. Mit seinem Finger stupst er einmal mein Kinn an. „Du bist süß, wenn du so guckst", lacht er. Nun beugt er sich zu mir und gibt mir einen kurzen Kuss, dann lehnt er sich wieder zurück.

„Sagst du mir wenigstens, wer es ist?" Er seufzt, als ich das Thema wieder aufgreife. „Baby, du bist ganz schön hartnäckig", entgegnet er, anstatt mir einfach die Frage zu beantworten. Vielleicht bin ich das wirklich, aber es interessiert mich nunmal. Es ist heute nicht das erste Mal, dass er diesen Anrufen aus dem Weg geht, demnach ist es doch verständlich, dass ich nachfrage. „Und du versucht meinen Fragen auszuweichen", konter ich. Ich unterdrücke mir ein siegessicheres Grinsen, als er ein weiteres Mal seufzt. „Es ist nur eine alte Bekannte, die wieder Kontakt zu mir sucht. Das Interesse beruht jedoch nicht auf Gegenseitigkeit."

Kurz zucke ich mit den Augenbrauen. Er hat die Nummer nicht einmal eingespeichert, demnach ergibt seine Aussage auch irgendwie Sinn. Nur verstehe ich nicht, wieso diese alte Bekannte so oft anruft, ich meine, wieso möchte sie so dringend den Kontakt zu ihm? Vermutlich weiß Taehyung es, nur bin ich mir sicher, dass er es mir nicht sagen wird. Zumindest jetzt nicht. Immerhin konnte ich ihm gerade so diese Information entlocken.

Da ich wirklich müde bin und zumindest halbwegs weiß, um wen es sich bei dieser Person handelt, nehme ich es erst mal einfach so hin und lege meinen Kopf auf seiner Brust ab. „Ich glaube ich schlafe ein wenig... ich bin müde", gebe ich ihm Bescheid, ehe ich meine Augen schließe. Und zusätzlich hab ich noch Schmerzen, also kann ich ohnehin nichts anderes tun, als im Bett rumzuliegen.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, doch irgendwann öffne ich meine Augen. Taehyung liegt nach wie vor neben mir und ist wieder damit beschäftigt sein Buch zu lesen, also habe ich wahrscheinlich nicht allzu lange geschlafen. Sonst wäre er schließlich selber eingeschlafen oder wäre aufgestanden, um was anderes zu machen. Neben mir zu liegen, während ich schlafe, klingt schließlich nicht unbedingt interessant.

Meine Augen lasse ich wieder zufallen und schmiege mich ein wenig enger an ihn. Wahrscheinlich werde ich niemals Genug von seiner Nähe kriegen. „Bist du wach, Baby?", fragt er, ohne von seinem Buch aufzusehen. Dabei sieht er, nebenbei bemerkt, unglaublich heiß aus. „Mhm", beantwortete ich ihm die Frage und vergrabe mein Gesicht an seiner Brust.

So verweilen wir eine Weile, bis ich mich dann langsam dazu bewegen kann mich aufzusetzen. „Stört es dich, wenn ich ein wenig male?", frage ich ihn, da ich das lange nicht mehr getan habe und plötzliche Motivation verspüre. „Ich liebe es, dass mein Baby künstlerisch begabt ist, also wie könnte ich da jemals „ja" sagen?", erwidert er bloß, weswegen ein leichtes Lächeln auf meine Lippen schleicht. „Soll ich dir mein Atelier zeigen?", lautet meine nächste Frage, nachdem ich kurz nachgedacht habe. Er war zwar schon einmal in meinem Atelier, aber da hatte ich keine Zeit gehabt, ihm alles ausführlich zu zeigen und wirklich lange war das auch nicht gewesen.