«66» (Nervige) Vorbereitungen

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Letztes Kapitel, in Kürze folgt nur noch der Epilog....

25. März

Hätte ich gewusst, dass Hannah so anstrengend sein kann, hätte ich mich niemals auf dieses komische Doppel Hochzeitsding eingelassen. Eigentlich habe ich gedacht, dass wir alles ganz locker halten. Das wir zusammen mit unseren Freunden und Louis Familie in Juli nach Flinders Island reisen, ein paar schöne Wochen zusammen verbringen und zwischen durch ganz locker und ungezwungen Heiraten. Das wir ein paar Vorbereitungen treffen müssen, das ist mir von Anfang an klar gewesen, aber ich habe eher dran gedacht, dass mein Bruder schaut, wann der Pastor in der Zeit frei hat und dann die ganz normalen Vorbereitungen im Hotel ablaufen.  Wir haben ein paar feste Menüvorschläge für Tage wie diese Vorbereitet, haben einen Zeitlichen Ablaufplan wenn eine Hochzeit ansteht. Es hätte alles so einfach sein können – wenn da nicht Hannah und mein Bruder wären.

Irgendwie fällt nun die ganze Planung, die wir so hart ausgearbeitet haben, um den Paaren einen wunderschönen Tag zu bereiten, weg. Ich bin mir nicht sicher ob das alles bloß auf den Mist von meiner fast Schwägerin gewachsen ist und sie meinem Bruder nur damit infiziert hat oder ob sie einfach beide total durchgeknallt sind. Es verging bisher kein Tag an dem einer der beiden angerufen hat um mit uns ein paar Details zu besprechen. Mir persönlich ist es völlig egal, ob wir nun blaue oder rote Blumen auf den Tisch stehen haben, ja von mir aus können auch blaue und rote Blumen dort stehen oder auch gelbe. So Kleinigkeiten, sind mir einfach nicht wichtig. Hauptsache ist doch, dass wir alle zusammen sind. Randsteine für den Weg zum Pastor, sind mir genauso unwichtig wie die Bezüge der Stühle oder die Farbe der Tischdecke. Ich bin halt einfach gestrickt und lege Wert auf andere Dinge.

Hannah und Konny hätten auch einfach sagen können, sie treffen die Entscheidungen alleine. Organisieren es so wie sie es für richtig halten und Louis und ich stoßen dann einfach dazu. Viel dran ändern hätten wir dann zu dem Zeitpunkt eh nicht mehr.

Seit gestern ist die Verlobte meines Bruders nun in London, weil sie sich fest vorgenommen hat, dass wir beide das gleiche oder zumindest ein ähnliches Kleid tragen werden. Bis dato hatte ich mir noch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, was für ein Kleid ich überhaupt haben will. Selbstverständlich habe ich zusammen mit Kate, Sophia und Liz unzählige Zeitschriften durch geblättert und ein wenig abgewogen was ich schön finde und was nicht und mit Fizzy, Lottie und Johanna war ich in Sheffield auch schon in einem Brautmodengeschäft, aber ich habe mir immer nur ein paar Eindrücke geholt. Geschaut was es so alles gibt.

Heute allerdings laufen wir schon durch das vierte Geschäft und Hannah ist mit so überhaupt nichts zufrieden. Ich glaube auch sie hat noch keine wirkliche Vorstellung wie das Kleid aussehen soll oder sie sind so ausgeprägt, dass nicht eins wirklich daran kommt. Wirklich auf einen Nenner kommen wir allerdings auch nicht. Die Australierin hätte es gerne Buschig und mit viel Glitzer, richtig Prinzessinenhaft, während für mich eher etwas Schlichteres in Frage kommt. Nicht zu lange, denn wir sollten daran denken, dass wir über Sand laufen, wo hohe Schuhe auch schon mal nicht in Frage kommen.

Ich schaue auf die Uhr und bin richtig froh, dass ich gleich von Liz und Nelly Unterstützung bekomme, während meine beiden anderen Freundinnen es leider nicht einrichten konnten. Hannah hat sich ja auch ziemlich spontan angekündigt. Seit Harry, Nelly in der Stadt getroffen hat, die beiden sich ausgesprochen haben und sich einige Zeit gedatet haben und nun fest zusammen sind, ist die Freundschaft zu ihr wieder einiges stabiler als zuvor. Ich bin mir zwar noch immer nicht sicher, warum sie sich urplötzlich für eine Weile zurückgezogen hat. Ich würde nicht behaupten, dass wir nun freundschaftlich schon wieder dort sind wo wir mal waren, aber ich bezweifle es auch irgendwie das es genauso wieder sein wird – denn das Vertrauen, will einfach nicht wieder zurück kommen und das Gefühl, dass man sich 100%ig auf sie verlassen kann, wo es umgekehrt auf jeden Fall so ist, habe ich und auch Kate, absolut nicht.

Just like old times?Where stories live. Discover now