«39» Beichten

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Zusammen mit Lotti und Johannah sitzen Louis und ich auf der Terrasse, während die anderen dann noch unterwegs oder in der Schule sind.

Louis hat noch immer kein Sterbenswörtchen über meine Schwangerschaft oder unserer Verlobung verloren. Er wartet auf den.richtigen Moment. Klar, nur wann dieser ist konnte er mir partout nicht sagen. Er schiebt es immer weiter und weiter vor sich hin und denkt überhaupt nicht daran, dass es wahrscheinlich von Minute zu Minute schwieriger werden wird - denn nicht bloß einmal wurden wir gefragt ob es bei uns etwas neues gibt. Ich verstehe es einfach nicht. Beides sind doch eigentlich relativ gute Nachrichten, meine Schwangerschaft kommt vielleicht etwas plötzlich und ungeplant, aber Louis Mum hat mir ja schon bewiesen, dass sie sich für uns freut und ich behaupte jetzt einfach mal, dass sie auch voll und ganz hinter uns stehen wird.

"Louis eigentlich haben Fizzy und ich ja jetzt einen bei dir gut, oder nicht?", bemerkt die jüngere Schwerster von meinem Verlobten nun und ich ahne so grob worauf es hinaus läuft. Louis allerdings anscheint nicht, denn er schaut seine Schwester genauso Fragend an wie Johannah auch. "Naja hatten wir nicht eine Abmachung, dass wir stillschweigend über diese eine Sache bewahren, wenn ihr uns das nächste Mal nach Flinders Island mitnehmt?", hilft sie ihm nun auf die Sprünge. Nun scheint es auch bei Louis klick gemacht zu haben. "Ähm, naja schon, aber es war ja ziemlich spontan und überhaupt nicht absehbar, dass wir beide dort waren.", versucht Louis sich zu verteidigen und ich schätze mal, dass es hier locker nach hinten los geht. "Über was genau solltet ihr beiden denn stillschweigen?", mischt sich nun meine Schwiegermutter in Spe ein. Louis schaut mich Hilfe suchend an, allerdings zucke ich nur mit den Schultern. Ich habe Louis gesagt er soll Johannah anrufen, als wir diese Salmonellenvergiftung hatten - aber der Herr meinte ja nur, sie würde sich viel zu viele Sorgen machen.

"Genau Louis, was war es noch mal, was wir vor Mama absolut geheim halten sollten?", gibt Lotti nun herausfordernd von sich. Louis gibt ein seufzen von sich und schaut seine Mutter an. "Vor ungefähr vier einhalb Monaten hatten Harry, Kiki und ich eine Salmonellenvergiftung, aber bevor du etwas sagst, es war überhaupt nicht schlimm wir drei Leben schließlich alle noch.", erzählt der Sänger nun. "Und wieso genau habt ihr mir davon nichts erzählt? Ich wäre doch nach London gekommen und hätte mich um euch gekümmert.", erwidert sie nun und schaut erst mich kurz an und dann Louis. "Naja....", Louis gerät ins stocken und sieht mich wieder Hilfe suchend um. "Schau mich nicht so an, ich wollte es deiner Mama sagen als wir mit ihr telefoniert haben aber wir war das? 'Achte ja darauf, dass wir Mama bloß nichs sagen. Sie macht sich nur viel zu viel Sorgen.'", ahme ich ihn nun nach, woraufhin Lotti anfängt zu lachen.

Er wirft mir ein bösen Blick zu und murmelt Verräterin, bevor er seine Mutter anschaut. "Eben drum weil du zu 99,99 Prozent nach London gekommen wärst. Wer hätte sich denn dann um die Kleinen gekümmert? Wir sind ja auch gut alleine zurecht gekommen. Liam hat deinen Job echt hervorragend übernommen.", erklärt er nun. "Wirklich sehr berürgend zu wissen, dass ich so alles mitbekomme, was im Leben meines Sohnes so vor sich geht.", erwidert sie nun und ich weiß ganz genau, dass sie jetzt wohl eher die Schwangerschaft meint als unsere Salmonellenvergiftung..... Unauffällig zwinkert sie mir zu und schaut dann Louis an. "Nur weil ich einmal etwas nicht gesagt habe, um dir Sorgen zu ersparen, heißt es noch lange nicht, dass ich dir nicht alles erzähle.", versucht Louis überzeugend von sich zu geben, scheitert dabei allerdings kläglich - jeder Fremde würde sofort raus hören, dass es alles andere als die Wahrheit betrifft. "Ist das so, ja?", hakt sie nach und ich trete Louis echt in den Hintern, wenn er nun wieder nichts sagt. "Ja.", beharrt er drauf und sieht mich an. "Manchmal gibt es allerdings einfach Dinge die man so lange heraus schieben muss, bis man den perfekten Moment findet."

"Warum schaust du nun Kiki an?", will Lotti neugierig von ihm wissen. "Sie weiß schon was ich meine." Ich nicke. "Und ich finde, der perfekte Moment ist jetzt.", lasse ich ihn wissen und schaue ihm dabei in die Augen. Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Findest du?" Überzeugt nicke ich. "Finde ich. Für sowas muss man nämlich nicht auf den richtigen Moment warten. Siehe Konny und Hanna: sie mussten ihre Neuigkeiten auch gleich verbreiten, weil sie wollten das man sich für sie mit freut und ihnen die ganze Sache nicht unangenehm war.", gebe ich nun bissig von mir, weil ich einfach keine Lust mehr habe hier weiter rum zu drucksen. Und wieso sonst, als das Louis sich mit all dem was uns betrifft nicht sicher ist, wollte er es seiner Familie so lange verschweigen? Ich hätte es am liebsten in der ganzen Welt heraus geschriehen, zu mindest den Teil mit unserer Verlobung.

Just like old times?Where stories live. Discover now