«23» "Mit was?" - "Mit allem."

929 68 2
                                    

Ich wünsche euch einen schönen vierten Advent
~*~*~*~*~*~*~

Das Bad mit Louis tat einfach nur unheimlich gut. Ich habe wirklich das Gefühl, dass das warme Wasser und seine Nähe zum ersten Mal seit Tagen dafür gesorgt haben, dass sich meine Muskeln etwas entspannen. In der Wanne haben wir nicht viel geredet, sondern einfach nur die gemeinsame Zeit so lange genossen bis uns langsam kalt wurde. Erst als wir aus der Wanne gestiegen sind und uns in je einem Handtuch gewickelt haben, ist mir aufgefallen das es vielleicht nicht ganz so klug war, da meine Sachen in einem ganz anderen Zimmer sind. Louis sah da allerdings kein Problem und hat mir kurze Hand von ihm ein Tshirt und eine Hose gegeben - es wäre ja schließlich nicht das erste mal, dass ich seine Klamotten trage.

Mittlerweile liegen wir nebeneinander im Bett und wie erwartet bekomme ich einfach kein Auge zu. Mir entweicht ein seufzen, woraufhin sich Louis neben mir regt. Er knipst die Nachttischlampe an und dreht sich auf die Seite in meine Richtung. "Was ist los?", will er wissen. "Ich kann überhaupt nicht schlafen.", antworte ich ihm. "Vielleicht sollte ich einfach rüber gehen, dann kannst du wenigstens noch ein wenig die Augen zu machen.", schlage ich vor und will mich grade lösen. Louis streckt die Arme nach mir aus und zieht mich näher zu sich. "Kommt überhaupt nicht in Frage.", stellt er klar und drückt mir ein Kuss auf die Halsbeuge. "Bist du nicht müde?" "Vielleicht ein bisschen, aber ich bleibe lieber wach und kuschel mit dir, als dich in dein Zimmer gehen zu lassen.", erwidert er. Da ich mir ziemlich sicher bin, dass eine Diskussion mit ihm auswegslos ist, rücke ich die letzten Millimeter zu ihm.

"Magst du mir erzählen, was die Ärzte gesagt haben?", fragt er mich. "In London oder hier?" "Sowohl als auch."
"In London der Arzt war ein ziemlicher Idiot. Er hat mir nur an den Kopf geknallt, dass ich Schwanger bin und mich in der nächsten Zeit mit meiner Frauenärztin zusammen setzen soll, um zu bereden wie es weiter geht.", erzähle ich ihm während er mit meinem Haar spielt. "Hier die Ärztin war hingegen ziemlich nett. Sie hat ich Zeit genommen, mir sogar ein Ultraschallbild ausdrucken und mir ein Mutterpass ausgestellt.", erzähle ich weiter. Seine Hand liegt plötzlich auf mein Bauch. "Wie weit bist du eigentlich?", fragt er nach. "Neunte Woche." "Die Salmonellenvergiftung.", stellt er fest. Ich nicke. "Tut mir Leid. Ich hätte eigentlich dran denken müssen, dass die Pille nicht ihre normale Wirkung haben kann, wenn sie ständig wieder ausgebrochen wird. Ich habe ei..." - "Psssst. Es ist alles gut und du brauchst dich auch überhaupt nicht entschuldigen. Zum einen hätte ich auch dran denken können und zum anderen ist es passiert und wir beide müssen jetzt einfach das beste draus machen.", unterbricht er mich, nachdem er einen Finger auf meine Lippen gelegt hat. Ich senke den Blick. "Wir bekommen das hin. Zusammen.", gibt er von sich und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Ich weiß."

"Weißt du auch das ich mich eigentlich echt freue? Ich mein klar, geplant war es nicht, aber wenn ich mir vorstelle, dass wir in etwa sieben Monaten eine kleine Kiki oder ein kleiner Louis um uns haben, kann ich es echt kaum noch abwarten.", gesteht er mir nun und bringt mich ein wenig zum grinsen. "Nun übertreibt mal nicht." "Ich meine das wirklich so.", erwidert er ernst und überzeugt mich direkt. "Ich glaub dir.", lasse ich ihn wissen und streiche ihm über den Arm. "Was ist mit dir? Ich mein du hast von Anfang an gesagt, dass du auf keinen Fall abtreiben willst, was ich auch wirklich niemals zugelassen hätte, dennoch scheinst du nicht ganz so glücklich zu sein.", stellt er fest. Ich zucke mit den Schultern. "Ich habe einfach noch nicht die Ruhe gefunden mich damit auseinander zu setzen. Mal davon abgesehen, dass es mir bisher nur Kummer bereitet hat.", gebe ich von mir. "Sei mir nicht böse, aber...." - "Ich bin selber schuld?", beende ich sein Satz. "Ja ich weiß.", setzte ich nach. Ich höre wie Louis seufzt. "Kiki..." - "Alles gut. Ich glaube wir sollten doch noch ein wenig schlafen.", unterbreche ich ihn weil mir plötzlich nicht mehr nach reden ist. Ich drücke ihm schnell einen Kuss auf die Lippen und drehe mich dann auf die Seite. "Gute Nacht.", gebe ich noch von mir und schließe die Augen, in der Hoffnung, dass das ruhige Atmen von Louis mich ebenfalls müde stimmt. Ich merke noch wie Louis die Lampe ausmacht.

Just like old times?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt