«13» "47 Tage"

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•••Kiki•••

Schon den ganzen Tag fühle ich mich ausgelaugt und schlapp, noch dazu rebelliert mein Magen schon wieder den ganzen Morgen. Im Normalfall wäre ich heute einfach im Bett geblieben, hätte mich ausgeruht und wäre erst aus meinem Bett gekrochen, wenn ich heute Nachmittag den Arzt Termin hätte, allerdings haben wir heute Abend hier im Hotel eine Hochzeitsfeier und ausgerechnet heute haben sich ein Haufen Leute Krank gemeldet, weswegen ich nun auch das eine oder andere hier erledigen muss, auch wenn wir gestern schon einiges gemacht haben. Zusammen mit einem der Zimmermädchen habe ich heute insgesamt fünf Zimmer hergerichtet und laufe nun mit einer Liste durch die Gegend um zu kontrollieren was schon erledigt ist und was nicht.

Nelly geht mir schon die ganzen Tage aus dem weg und ehrlich gesagt bin ich es wirklich langsam aber sicher leid, ständig zu versuchen mit ihr zu reden und dann doch immer und immer wieder von ihr abgeblockt zu werden. Auf so eine Freundin kann ich gut und gerne verzichten, auch wenn Louis und Harry meinen, dass ich ihr einfach noch ein wenig Zeit lassen soll. Aber warum bin eigentlich immer ich der Buhmann? Ich die ihr eigentlich nur helfen will. Die beiden können das auch überhaupt nicht beurteilen.

"Die Suit ist fertig. Welches Zimmer ist als nächstes dran?", will Nelly kalt von mir wissen und taucht plötzlich neben mir auf. So wie sie mich behandelt, kann man sich echt schwer vorstellen, dass wir beide eigentlich sehr gut befreundet sind und ich mich nur um sie gesorgt habe oder mich nur um sie Sorge. "Die fünf ist noch nicht fertig. Du kannst dich mit Ilona absprechen wer das Zimmer macht und wer hier unten im Service noch mit hilft. Es sind nämlich noch nicht alle Tische fertig.", lasse ich sie wissen. "Ich denke ich mach das Zimmer, aber ich spreche mit Ilona und schicke sie dann eventuell runter.", erwidert sie, dreht sich um und verschwindet ohne mich ein weiteres Blickes zu würdigen. Bin n ich wirklich eine so schlechte Freundin?

Um zu mindest für den Augenblick nicht weiter drüber nach zu denken, gehe ich in richtung Küche und schiebe unterwegs noch ein paar Gläser grade. "An den Hinteren Tischen fehlen noch ein paar Weißweingläser, dafür stehen da Rotweingläser, schaut ihr bitte das es noch geändert wird?", bitte ich Katja die unter anderem auch für den Service zuständig ist. "Elli hat grade den ganzen Karton Weißweingläser fallen gelassen, den du vor zwei Wochen bestellt hast.", lässt sie mich wissen. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schaue sie genau an um herauszufinden ob es wirklich so war oder ob sie wieder mal nur die Schuld in die Schuhe unserer Auszubildenen versucht zu schieben - das wäre nämlich nicht das erste mal. "Habt ihr schon geschaut ob unten noch ein Karton ist? Ich habe ja nicht nur einen bestellt.", will ich von ihr wissen. Katja zuckt mit den Schultern. Innerlich verdrehe ich die Augen. "Dann schau du bitte nach und wenn nicht, zähle einmal schnell durch wie viele genau fehlen und ruf bei Ramazotti's an und frag ob sie uns bis morgen mit den Gläsern aushelfen können.", bitte ich sie. "Okay, aber die Getränke müssen auch noch aufgefüllt werden.", kommentiert sie. "Ja dann seh zu.", ist das einzige was ich dazu sage und gehe weiter in die Küche.
Bis ich in der Küche angekommen bin, habe ich mit unserem Lieferanten telefoniert, weil dieser vier Kisten Apfelsaft statt Apfelwein geliefert haben, habe Lena eine aus unserem Service, nach Hause geschickt, weil es ihr nicht gut ging und schnell noch Ersatz besorgt. "Kiki du bist echt blass, setzt dich mal ne Minute hin.", fordert Ilse von mir. "Ja gleich. Erst mal muss ich schauen wie weit hier die Küche ist. Denn irgenwie läuft hier alles drunter und drüber und ich hoffe nun einfach, dass hier alles grün läuft.", gebe ich von mir und schaue den Küchenchef Fragend an, der bloß ein Geduscht verzieht. "Ich war grade auf dem Weg zu dir. Der Lieferant hat statt Himmbeeren, vier Killo Brombeeren geliefert und ehrlich gesagt bin ich mir ziemlich sicher, dass es so überhaupt nicht schmecken wird.", informiert er mich.

Just like old times?Where stories live. Discover now