«61» Ein paar Problemchen

473 45 0
                                    

Es folgen nun immer wieder ein paar "Zeit-Hoppser", ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel 🙈

24. Januar

Mit geschlossenen Augen taste ich nach Louis und tippe ihn an, als ich ihn im Dunkeln ertaste. Grummelnd dreht er sich und zieht seine Decke höher. Ist das sein Ernst?

„Lou, der Kleine weint – du bist dran mit aufstehen.“, gebe ich von mir und tippe nun energischer gegen seine Schulter. „Stimmt nicht.“, murmelt er. Verdammt, doch es stimmt. Eigentlich wechseln wir uns nachts immer ab mit aufstehen. Wobei die Betonung auf eigentlich liegt. Erst vor drei Stunden war ich auf und habe Jayden seine Windel gewechselt. Wir sollten aufhören ihm so viel zu trinken anzubieten, dann müssen wir auch nicht ständig aufstehen oder wir besorgen Louis ein paar Neue Ohren, dass er es auch mal mitbekommt und ich nicht immer gleich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich ihn an stupse, damit auch er mal aufsteht.

„Doch.“ Mittlerweile ist der kleine Mann ein Monat alt und hält Louis und mich extrem auf trapp. In den ersten Tagen nach Weihnachten, hatten wir hier noch viel mehr Unterstützung, die vorallem mir manchmal tierisch fehlt. Abgesehen von Fynn, der mit Angie das Hotel renoviert, sind alle wieder dort wo sie im Normalfall sind. Konny hat es ganz schön Überwindung gekostet unser Hotel auf Flinders Island ganze drei Wochen alleine zu lassen, aber der Urlaub tat ihm und auch Hannah richtig gut, auch wenn wir sie hier etwas mit eingespannt haben – wobei ich glaube, dass mein großer Bruder es genossen hat, mich, und auch ein wenig Louis, zu verwöhnen.

Louis Mum hingegen schaut immer mal wieder hier vorbei, bleibt dann meisten bloß ein paar Stunden und verschwindet meist noch am selben Abend. Ich weiß nicht genau ob sie dann wieder nach Hause fährt, oder sich ein Hotelzimmer nimmt,  aber es ist schade und wahrscheinlich auch tierischer Stress für sie, aber sie lässt es sich absolut nicht ausreden.

„Er hört sich an als hätte unser Nimmersatt mal wieder Hunger, hast du nochmal Abgepumpt, nachdem ich wir ihm gestern Abend das Fläschchen gegeben haben?“, höre ich Louis Fragen. Kurz überlege ich…... Stöhnen schlage ich die Decke zur Seite. „Hätte ich gewusst, dass ich andauernd aufstehen muss, hätte ich mir das mit dem Stillen anders überlegt.“, meckere ich und schwinge die Füße aus dem Bett. „Du müsstest nur mal dran denken, abzupumpen, dann wäre es überhaupt kein Problem.“, kommentiert er. „Du könntest mich auch mal dran erinnern, dann wäre es auch kein Problem.“, kontere ich angepisst und verlasse das Zimmer. Er könnte ja auch mal sagen „Hey, wenn er Hunger hat stehst du auf – ansonsten ich.“, aber nein, er ist froh, wenn er auch mal länger als zwei, drei Stunden am Stück schlafen kann und ich wette, dass er gleich schon wieder Tief und fest im Land der Träume ist, wenn ich zurück komme.

In Jaydens Zimmer angekommen, nehme ich ihn auf den Arm und setzte mich in den Sessel. Gut, dass ich ihn aussuchen durfte ohne ihn wäre ich nämlich schon längst aufgeschmissen gewesen – Louis will nämlich partout nicht einsehen, dass wir zumindest den Stubenwagen in der ersten Zeit Nachts hier ins Schlafzimmer stellen. Ich müsste nicht mindestens zwei Mal die Nacht aufstehen und ins Kinderzimmer rennen. Als ich unseren Sohn gefüttert und dafür gesorgt habe dass er sein Bäuerchen macht, bleibe ich noch eine weile mit ihm auf dem Sessel sitzen und merke wie mir während des Kuschelns immer und immer wieder die Augen zufallen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ich hier die halbe Nacht verbringe. Ich stille ihn zuende und sorge dann dafür, dass er sein Bäuerchen macht. Als ich ihn hin und her wiege und er seine Augen schließt habe ich auch keine wirkliche Lust wieder aufzustehen um ins Bett zu kriechen, weil ich bald sicherlich bald wieder aufstehen muss. Ich ziehe die Kuscheldecke die auf den Fußteil liegt höher und breite sie über uns aus, bevor ich sie Augen schließe und für eine Weile einschlafe.

Just like old times?Where stories live. Discover now