«48» Ganz normales Paar

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•26. SSW•

Mittlerweile, ziemlich Lustlos, laufe ich zusammen mit Louis durch das große Möbelgeschäft. Louis schaut immer nervös nach links und rechts um möglichst schnell mitzubekommen, wenn ein Fan ihn oder uns erkennt. Das Problem bei der ganzen Sache ist einfach, dass er sich überhaupt nicht auf das ganze einlassen kann und wir mittlerweile nach zweieinhalb Stunden noch immer keine einzige Entscheidung getroffen haben, allerdings schon zum gefühlt Tausensten Mal durch die Gänge laufen.

Ziemlich gefrustet bleibe ich stehen und wundere mich überhaupt nicht, dass Louis davon überhaupt nichts mitbekommen zu scheint. Wir hätten uns einfach Möbel im Kataloge oder im Internet suchen sollen, da wäre uns diese ganze überflüssige Situation erspart geblieben. Vielleicht hätten wir so die Zeit einfach besser nutzen können und uns zum Beispiel lieber Farbe oder Tapeten aussuchen können und dann auch direkt mit der Wandgestaltung starten können.

Ich verschränke die Arme vor der Brust – noch immer geht Louis seinen Weg weiter ohne zu bemerken, dass ich überhaupt nicht mehr an seiner Seite bin. Am Wochenende fliegen er und die Jungs, eigentlich, für drei Monate nach Amerika. Louis hat sich in den Kopf gesetzt immer nach London zu kommen, sobald sie ein paar Tage Luft haben, um mich hier zu unterstützen immerhin steht in den nächsten Wochen einiges an. So ist zumindest sein Plan. Ich hingegen bin nicht wirklich begeistert von seinem Plan, nicht weil ich ihn nicht gerne um mich habe oder froh bin, dass er für ein paar Wochen mal nicht da ist, sondern glaube ich einfach, dass es für ihn enorm viel zusätzlicher Stress ist, zu dem den er und die Jungs durch ihre Termine eh schon haben. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, ihm das zumindest Teilweise immer mal wieder aus zu reden, schließlich bringt es nichts wenn er irgendwann am Limit seiner Kräfte ist. Zusätzlich wollen die Jungs versuchen, dass Interview Termine so verlegt werden, dass sie entweder eine längere Pause haben oder vielleicht sogar schon etwas früher nach Hause kommen – wobei letztere Option natürlich bei weitem besser wäre, allerdings zugleich auch am unwahrscheinlichsten ist.

Ich beobachte Louis dabei, wie er sich in die Richtung dreht, wo ich normalerweise laufen sollte und ruckartig stehen bleibt und nochmal zur anderen Seite schaut und sich dann, ziemlich überrascht und etwas panisch umdreht. Ich winke ihm zu als er sich wieder zu mir umdreht und verschränke gleich wieder die Arme vor der Brust. „Was ist los?", will er von mir wissen, nachdem er sich mir mit großen, schnellen Schritten genähert hat. „Das Fragst du wirklich?" Er nickt. „Wir laufen hier schon seit fast zweieinhalb Stunden zusammen rum und du schaust dich nach keinem einzelnen Möbelstück um. Du schaust immer bloß panisch nach links und rechts und dabei fällt dir noch nicht mal auf, dass wir schon zum tausensten Mal an diesen bescheuerten Tisch vorbei gelaufen sind, geschweige denn das ich stehen geblieben bin.", lasse ich meine Wut freien Lauf. Louis runzelt die Stirn und beißt sich dann auf die Lippen. „Tut mir leid." Ich schüttle den Kopf. „Davon haben wir aber auch noch keine Möbel gekauft.", gebe ich von mir und hole tief Luft. „Vielleicht sollten wir einfach das jetzige Schlafzimmer mit nehmen und dann den Rest im Katalog kaufen."

Mein Verlobter schüttelt energisch den Kopf. „Nein! Es ist unsere erste gemeinsame Wohnung, die wir uns nicht mit Harry, sondern mit dem kleinen Stups teilen.", erwidert er und legt eine Hand auf meinen Bauch. „Deswegen, will ich es perfekt haben und dazu gehören neue Möbel und zwar aus dem Möbelhaus, wenn es geht und nicht aus dem Katalog.", setzt er nach und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Nase. „Wie ein ganz Normales Paar." „Dafür musst du dich hier allerdings auch erst einmal benehmen wie ein ganz normaler junger Mann und dich nicht ständig nach allen Seiten umsehen ob vielleicht nicht an der nächsten Ecke ein Fan auf dich aufmerksam geworden ist und uns jeden Moment anfällt.", kontere ich. Er seufzt. „Du hast Recht. Pass auf, was hältst du davon wenn wir hier abbrechen und in ein anderes, kleineres Geschäft fahren?", schlägt er nun vor. Ich ziehe eine Augenbrauche hoch. Ist das wirklich sein ernst? Da ich wenig Lust habe mich mit ihm zu streiten, zucke ich bloß mit den Schultern. „Wie du meinst."

Just like old times?Where stories live. Discover now