Grace zuckte mit den Schultern und betrachtete Mia eine Weile. „Ich will nicht, dass das Kind mir eines Tages vorhält, dass es Maddie ersetzt und grade habe ich das Gefühl, dass wir genau das tun. Maddie ersetzten."

Leise seufzend nahm ich Grace Mia ab, als sie anfing zu quengeln und sich suchend umsah, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie Hunger hatte. „Allein die Tatsache, dass du dir darüber Sorgen machst, zeigt doch, dass dieses Baby nicht Maddie wird und ihr sie ganz bestimmt nicht ersetzt. Und vielleicht wird es ein Junge. Wenn ihr in nicht grade Maddox nennt, dann wird er es euch nicht vorhalten."

Grace nickte und erhob sich dann vom Sofa. „Ich lass dich mal in Ruhe Stillen, solange führen Noah und ich eine ernsthafte Unterhaltung über Eifersucht und Benimmregeln."

Schmunzelnd sah ich Grace nach und widmete mich dann meiner Tochter, die sofort gierig saugte, als ich sie zum Stillen anlegte. „Sieht so aus, als ob es hier bald vor Kindern nur so wimmeln würde. Was meinst du? Wir zwei freuen uns für die anderen oder?" Lächelnd betrachtete ich meine Tochter, die langsam immer müder wurde und schließlich noch beim Essen einschlief.

Vorsichtig legte ich sie in ihre Wiege und schloss ebenfalls meine Augen, als ich es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte. Es war so angenehm ruhig in meinem Haus, ich hatte ganz vergessen, wie sich diese Ruhe anfühlte. Es dauerte nicht lange, da war ich eingeschlafen.

„Und was machn wia jez?"

„Jetzt gucken wir mal, ob Mia deinen Hasen auch so interessant findet wie die Grimassen, die du schneidest."

Leise drangen Stimmen an mein Ohr und jetzt merkte ich, dass mich jemand zugedeckt hatte. Gespannt lauschte ich meinem Sohn und Grace, ich nahm jedenfalls stark an, dass es Grace war.

„Und?"

„Sieht so aus, als fände sie dich toller als den Hasen."

„Mia baucht auch ein Tussltier."

Ich hörte Grace lachen und öffnete nun vorsichtig meine Augen. Sie strich meinem Sohn sanft über den Kopf und saß mit ihm zusammen bei Mia, die auf einer Decke auf dem Boden lag und strampelte. „Dann müssen wir ihr mal eins besorgen. Wie wäre es wenn wir deine Mama fragen, ob du mal mit mir einkaufen gehen darfst?"

Mein Sohn nickte und beugte sich zu seiner Schwester. Einen Moment befürchtete ich, er würde sie wieder schlagen, aber zu meiner Verwunderung strich er ihr nur über den Bauch. „Sie hat so tomische Speckrolln."

„Die haben alle Babys. Du hattest die auch, Noah." Mein Sohn kicherte und ließ sich von Grace durchkitzeln und ich blieb einfach so liegen und beobachtete das Spiel. Ich hatte Noah schon lange nicht mehr so ausgelassen lachen hören.

„Wann dehn wia zusammn einkaufn?"

„Wenn Mama einverstanden ist, könnten wir übermorgen gehen, da hab ich frei."

Ich konnte meine Augen gar nicht so schnell schließen, wie Noah aufsprang und zu mir rannte, um mich am Arm zu rütteln. „Mama, Mama, daf is mit Tante Gace eintauf gehen?"

Mein Sohn war ganz aufgeregt und kletterte nun auch noch auf mich rauf. Lächelnd umarmte ich meinen Sohn. „Klar darfst du. Aber sei lieb."

Noah sah mich empört an und verschränkte seine Arme niedlich vor der Brust. „Is bin imma lib, Mama."

„Oh ja, das bist du." Grace lächelte Noah an und strich sich über den Bauch, was wiederum mich Lächeln ließ. Sie würde bestimmt eine tolle Mutter werden. „Soll ich ihn übermorgen früh abholen? Dann hast du einen Tag mit Mia an dem du vielleicht etwas ausspannen kannst."

Imperfect PerfectionWhere stories live. Discover now