Unterhaltungen

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Emma

Gemütlich auf dem Sofa eingekuschelt sah ich meinem Mann dabei zu, wie er versuchte in der Küche ein annehmbares Abendessen zu fabrizieren. So wie es klang würden wir aber wohl sehr wahrscheinlich wieder bei Giovanni, dem Italiener unseres Vertrauens, bestellen.

„Oh verdammt", hörte ich Liam einen Fluch ausstoßen. Vermutlich hatte er mal wieder vergessen, dass das Backblech heiß war.

„Liam wenn es nichts wird, dann ist das okay. Ich hab nichts gegen Pizza", rief ich in die Küche und hörte ihn erneut Fluchen. Mit hochrotem Kopf kam er zu mir ins Wohnzimmer und sah mich verzweifelt an.

„Wir bestellen ja sowas von Pizza", grummelte er genervt und ließ sich neben mich auf die Couch fallen. Amüsiert schüttelte ich den Kopf. Ich wusste, dass Liam nur die einfachen Gerichte kochen konnte. Dementsprechend erstaunt war ich, als er heute Morgen stolz verkündete, dass er unbedingt Quiche Lorraine machen wollte. Jetzt sah er allerdings alles andere als begeistert aus und schmollte vor sich hin.

„Das ist doch nicht schlimm." Vorsichtig setzte ich mich rittlings auf seinen Schoß und kraulte ihn im Nacken. „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, wenn du noch etwas übst, dann wird es nächstes Mal bestimmt gut."

Liam schlang seine Arme um mich und zog mich dicht zu sich heran. Eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper als er mir kleine Küsse vom Kiefer bis zur Halsbeuge aufhauchte und ich seufzte unbewusst zufrieden auf.

„Wir bestellen also Pizza", murmelte ich, einfach um mir meine Schwäche vor ihm nicht anmerken zu lassen.

„Mhh, Pizza, Filme und meine wunderschöne Frau. Besser kann mein Abend gar nicht sein", wisperte er lächelnd.

„Du bist ein kleiner Schleimer", neckte ich ihn und fuhr durch sein weiches Haar.

„Mhh, aber dein Schleimer und Ehemann", lachte er und zog mich noch etwas dichter an sich heran. Mein Herz schlug sofort noch etwas schneller und ich konnte mein Glück mal wieder kaum fassen. Liam hatte sich tatsächlich für mich entschieden, obwohl alles gegen uns sprach.

Niemand wusste, durch welche Prüfungen Liam und ich bestehen mussten, bevor wir es letztendlich zum Paar geschafft hatten.

„Woran denkst du?" Liams Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Langsam rutschte ich von seinem Schoß und lehnte mich stattdessen an ihn. Ich griff nach seiner tätowierten Hand und betrachtete sie eingehend.

Der Löwe hatte eine ganz spezielle Bedeutung, nicht nur für Liam, sondern auch für mich. Er war ein Symbol für die Kämpfe, die wir bis jetzt durchgestanden hatten und stand gleichzeitig für die Herausforderungen, die wir zusammen noch meistern würden.

„An uns...daran, was wir letztes Jahr durchgestanden haben", flüsterte ich leise.

Liam schlang einen Arm um mich und küsste mich zärtlich auf die Schläfe. Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander und verloren uns einen Moment in den Erinnerungen.

„Welche Pizza willst du?" Liam lächelte mich sanft an und erhob sich von der Couch. Kurz darauf kam er mit dem Telefon zurück und wählte Giovannis Nummer.

„Hawaii", formte ich lautlos mit den Lippen und zog meine Beine an. Das Kinn auf die Knie gestützt sah ich aus dem Fenster auf die dunkeln Straßen Londons und erinnerte mich an einen der schlimmsten Tage in meinem Leben.

Es war ungefähr ein Jahr her und ich kannte Liam noch nicht so lange. Wir hatten uns an einem Sonntag verabredet und waren zusammen essen. Danach wollten wir noch im Wald spazieren gehen.

Imperfect PerfectionWhere stories live. Discover now