Wut

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Niall

„Was ist los Nialler? Ich dachte wir haben ein wenig Spaß?" Liam stieß mich neckend in die Seite aber mir war nicht nach Späßen.

Seit über einer halben Stunden waren Hayley und Louis wie vom Erdboden verschluckt und schon davor war meine Freundin nur bei Louis gewesen. Dabei wollten wir mal wieder gemeinsam feiern gehen und uns einen netten Abend machen.

Mir war klar, dass ich mich grade total eifersüchtig anhörte, aber das war ich auch. Louis sollte gefälligst seine Beziehung in den Griff bekommen und meine Freundin in Ruhe lassen. Hayley diente nicht zu seiner persönlichen Belustigung.

Zähneknirschend wandte ich mich Liam zu, der mittlerweile sichtlich genervt wirkte. Ihm war deutlich anzusehen, dass er jetzt viel lieber mit Emma zuhause wäre, die war bestimmt auch in besserer Stimmung als ich.

„Willst du sie suchen?" Liam machte eine ausschweifende Handbewegung und lächelte mich aufmunternd an. Ich nickte und sah über das Meer an Köpfen hinweg, Hayley war nirgendwo auszumachen und auch Louis war nicht zu entdecken.

Gemeinsam mit Liam bahnte ich mir einen Weg durch die Menge, immer auf der Suche nach braunhaarigen Frauen in schwarzen Kleidern. Ich fand einige davon, aber keine war die, die ich suchte.

Meine Laune sank von Sekunde zu Sekunde, so hatte ich mir unsere Partynacht nicht vorgestellt. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut mit meinen Freunden etwas trinken zu gehen und danach mit meiner heißen Freundin das Tanzbein zu schwingen. Aber dank Louis-mein-Leben-ist-scheiße-beachtet-mich-alle-ich-brauche-eine-Sonderbehandlung-Tomlinson war daraus ja nun nichts geworden.

Nach der dritten Runde über die Tanzfläche und an der Bar entlang war ich soweit einfach aufzugeben. Auf Liams Rat hin hatte ich Hayley schon einige Nachrichten geschrieben und sie sogar zwei Mal versucht anzurufen, aber sie reagierte nicht. Auch Louis war nicht erreichen.

„Mir reichts, ich hab kein Bock mehr", maulte ich wenig begeistert, ich war bereit, ohne meine Freundin nach Hause zu fahren.

„Lass uns noch kurz noch in den Logen nachsehen, da waren wir noch nicht." Liam klopfte mir auf die Schulter und ich nickte. Zwar glaubte ich nicht, sie dort zu finden, was sollten sie da denn auch?, aber ein Versuch war es wert.

Um Zeit zu sparen, beschlossen wir und aufzuteilen. Liam startete bei der Bar und ich beim Ausgang zu den Toiletten. Tür für Tür tastete ich mich voran. Vorbildlich klopfte ich vorher an, was bei der enormen Lautstärke zwar nichts brachte, aber so fühlte ich mich wenigstens nicht allzu schlecht, wenn ich ein knutschendes Paar oder einen Junggesellinnen Abschied störte.

Die Frauen hätten mich am liebsten als Stripper bei sich behalten und mich mit Haut und Haaren verschlugen, aber zum Glück kam der eigentlich engagierte Stripper genau in dem Moment, in dem die zukünftige Braut sich – offensichtlich sturzbesoffen – an meinem Gürtel zu schaffen machte.

So schnell ich konnte lief ich aus dem Raum und schloss die Tür, die hatten sie doch nicht mehr alle!

Liam war mittlerweile nur noch drei Türen von mir entfernt und ich hatte keine Hoffnung mehr, Hayley oder Louis noch zu finden. Lustlos klopfte ich an die nächste Tür, wartete ein paar Sekunden und drückte die Klinke hinunter. Erschrocken blieb ich stehen und starrte auf das Bild, was sich mir bot.

Ich war nicht fähig etwas zu sagen, geschweige denn mich zu bewegen. Stumm blinzelte ich und rieb mir über die Augen, das musste eine Sinnestäuschung sein. Leider blieb das Bild, die zwei Personen vor mir widerten mich an, so hart es auch klang.

Imperfect PerfectionWhere stories live. Discover now