Kapitel 3

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Den nächsten Morgen blieb ich lange im Bett, denn rausgehen war jetzt keine Option mehr. Irgendwann stand ich dann aber doch auf, weil ich mir noch Essen aus der Küche holen musste, bevor meine Mutter zuhause war.

Ich stopfte gerade einen süßen, roten Apfel in mich hinein, als Floh anrief.

"Guten Appetit", meinte er amüsiert, als er mich sah.

Ich musste erst einmal meinen Mund leer kriegen, bevor ich antworten konnte. "Hi."

"Warst du heute schon im Internet?", fragte er direkt.

"Noch nicht. Wieso, gibt es Neuigkeiten?"

"Und was für welche!" Er raufte sich das Haar. "Südamerika hat sich zusammengeschlossen, um im Krieg stärker zu sein. Und ihre erste Amtshandlung war es, Viren auf China und generell auf ganz Asien zu werfen!"

Ich verschluckte mich fast an meinem Apfel und musste husten. "Fuck! Und jetzt?"

"Jetzt hat China natürlich Viren auf Südamerika geworfen."

Ich schüttelte den Kopf. "Na super."

"Aber das war noch nicht alles. Syrien hat Moskau bombardiert. Die Stadt ist wie vom Erdboden verschluckt."

"Was?! Wieso tun sie das?"

Er zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Allerdings wurden daraufhin über Syrien und im gesamten Umland auch Viren verteilt. Natürlich von den Russen. Dabei wurde allerdings auch die Vereinigte Arabische Emirate getroffen. Und die haben jetzt alle Öllieferungen gecancelt. Egal, wohin das Öl gehen sollte."

"Ist das etwa alles in der Nacht passiert?", fragte ich geschockt.

"Jep. Irgendein Mitarbeiter beim Verteidigungsministerium in Amerika fand das mit den gekappten Öllieferungen aber überhaupt nicht toll und hat Langstreckenraketen Richtung Dubai geschickt. Erst vor einer Stunde ist dort alles in die Luft gegangen."

"Meine Gott! Was geht denn bitte bei denen momentan ab?!"

Floh fuhr sich durchs Gesicht. "Keine Ahnung. Aber ich denke, dass da noch was kommen wird."

"Ich glaube, das wird noch schlimmer, als ich dachte", meinte ich und legte den halb aufgegessenen Apfel weg. Mir war der Appetit vergangen.

"Morgen komme ich. Ich lasse mich heute auszahlen, weil sowieso Freitag ist und dann schmeiße ich den Job."

Ich riss die Augen auf und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. "Wirklich? Das wäre wunderbar!"

Auch Floh lächelte leicht. "Ich werde alles Mögliche mitbringen. Deine Eltern haben doch nichts dagegen, wenn ich die nächsten Tage bei euch übernachte, oder?"

"Keine Ahnung. Scheiß auf deren Meinung."

"Und ich werde die Gewehre mitbringen. Beide. Sicher ist sicher."

Ich nickte. "Okay. Und bring Essen mit. Falls wir uns einbunkern müssen, brauchen wir alles, was wir kriegen können."

"Ich gehe noch mal einkaufen. Irgendwann morgen Vormittag bin ich dann da."

"Gut, dann sind meine Eltern noch arbeiten. Aber tu mir einen Gefallen und lass in deinem Auto die Klimaanlage aus, ja? Je weniger Viren an dich drankommen, desto besser."

Er nickte. "Mache ich. Die Pause ist gleich um. Bis heute Abend also", schloss er lächelnd. "Ich liebe dich."

"Ich dich auch!"

Noch einige Sekunden, nachdem er den Anruf beendet hatte, saß ich einfach reglos da und lächelte. Er würde kommen. Ich würde ihn endlich wiedersehen!

Never Feel SafeDär berättelser lever. Upptäck nu