30 - Rettung naht

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Mein Kopf schmerzte immer mehr, je klarer mein Verstand und mein Bewusstsein wurde. Ich ärgerte mich darüber, dass ich keine Gelegenheit bekam mich zu wehren. Stattdessen wurde mir mit voller Wucht auf den Kopf geschlagen. Welcher Arsch machte so etwas? Langsam öffnete ich meine Augen und erschrak noch mehr, als ich erkannte, dass ich mich in einer Höhle befand. Hinzu kam, dass ich gefesselt auf einem Stuhl saß. Hastig rüttelte ich mit meinen Händen und versuchte sie irgendwie aus den Schlaufen zu quetschen, doch es half alles nichts. Mein Hirn suchte angestrengt nach einer Fluchtmöglichkeit und ich wurde immer panischer je länger ich hier saß und nichts einfiel. Doch dann erkannte ich die Seile an den Seiten der Rückenlehne. Da kam mir eine Idee. Ich benutzte mein Chakra-Skalpell und versuchte damit vorsichtig die Seile am Stuhl zu durchschneiden. Es war schwieriger als ich dachte, denn meine Hände konnte ich durch die Fesseln kaum hin und her bewegen. Es dauerte sehr lange, doch es gelang mir schließlich die Fesseln zu lösen. Doch kurz bevor ich aufspringen und durch den durch Gestrüpp versteckten Eingang der Höhle fliehen konnte, betrat sie jemand und stellte sich mit verschränkten Armen vor mich. Finster starrte ich ihn an. „Wer bist du und warum bin ich hier?", fragte ich ihn sauer, doch er lachte einmal kurz auf. „Das wirst du noch früh genug erfahren", antwortete er mit einer dunklen Stimme, die mir eine sofortige Gänsehaut über den Körper jagte. Anders als ich dachte ließ er mich in Ruhe. Er stand einfach nur herum und schien zu warten. Anscheinend war er nur derjenige, der mich herbringen sollte. Aber warum? Was war an mir bitte so besonders, dass man mich entführte?! Am besten ich verschwand von hier so schnell ich konnte, bevor der Boss hier auftaucht! Die Fesseln war ich ja schon los, also musste ich nur irgendwie an dem Brocken vorbei. Er war nur ziemlich aufmerksam und ließ mich nicht aus den Augen. Ablenkung war nötig! Dann packte ich wohl am besten mal das unnötigste Wissen aus, welches ich besaß!

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„Ach und wusstest du das eine durchschnittliche Frau in fünf Jahren 1,7Meter Lippenstift verbraucht? Einfach der Wahnsinn!", lachte ich, während meinem Aufpasser immer mehr die Nerven blank lagen. Er nahm mich nun nicht mehr als eine „ernste Bedrohung" wahr, wenn er mich überhaupt jemals als solche sah. „Halt jetzt endlich deine scheiß Klappe! Ich kann dein dummes Geschwätz nicht länger ertragen!", keifte er erbost und starrte mich mehr als wütend an. Okay, anscheinend trug mein Plan doch keine Früchte. Zumindest nicht so wie ich es wollte. Doch er drehte sich tatsächlich um und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. „Wo bleibt er denn?", fragte er sich selbst in einem leisen Ton. Das war meine Chance! Schnell sprang ich auf, rannte auf ihn zu und sprang auf seine Schultern. Er war so überrascht, dass er erst einmal nichts tat und das machte ich mir zu nutze. Ich versuchte ihn herum zu wirbeln und schaffte es tatsächlich in zu Fall zu bringen. Krachend überschlug er sich und schrie einmal kurz auf. Er hielt sich seine Nase und Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor. Ich hatte ihm wohl die Nase gebrochen. Doch ich versuchte mich nicht davon aufhalten zu lassen. Schnell kletterte ich von ihm runter und hastete auf den Ausgang zu und ich schaffte es tatsächlich nach draußen! Ich war frei. Nur wenn ich jetzt weiter trödeln würde, dann würde der dicke Klops mich wieder einfangen.

Ich rannte immer weiter und achtete auch gar nicht wohin ich lief. Die Äste peitschten mir ins Gesicht und hinterließen brennende Kratzer auf meinem Gesicht. Es war mir einfach egal. Es gab wichtigeres in diesem Moment als ein makelloses Gesicht. Ich hoffte einfach, dass ich den richtigen Weg fand und mich jetzt nicht noch hoffnungslos im Wald verlief. Mein Kopf schmerzte noch immer und mein Schwindel nahm auch immer mehr zu. Ich war kurz davor zu kollabieren. Mein Kopf war noch immer von dem heftigen Schlag betroffen und ich torkelte mehr als ich rannte. Ich war fertig. Durst. Ich musste etwas trinken! Die brennende Hitze machte die Situation nicht wirklich besser.

Die hektischen Rufe und Geräusche hinter mir, die immer näherkamen, ließen mich jedoch weiterlaufen.

„Stehen bleiben!", rief jemand extrem wütend von hinten. Es geschah schon automatisch, dass ich mich zu ihm umdrehte. Augenblicklich packte mich der großgewachsene Kerl an der Kehle und hob mich hoch. Ich konnte das ekelhafte Gefühl, wenn einem die Kehle abgeschnürt wurde, gar nicht beschreiben. Hektisch strampelte ich mit meinen Beinen und versuchte seine Hände von mir zu lösen. Doch er war eindeutig stärker als ich. „Du blöde Schnepfe hast meine Nase ruiniert!", grummelte er sauer und drückte noch einmal feste zu. Röchelnd zappelte ich herum, doch ich gab es irgendwann auf mich zu wehren. Ich hatte keine Kraft mehr irgendwas zu tun. Meine Augen waren schon geschlossen, doch dann verschwand sein fester Griff um meinem Hals und ich schlug auf dem harten Boden auf. Augenblicklich schnappte ich wieder nach Luft und heftiger Husten schüttelte meinen Körper. Mein Hals kratzte fürchterlich und ich merkte, wie er immer mehr anschwoll. Es überraschte mich wie schnell das ging. Als ich meine Augen öffnete, hätte ich vor Freude weinen können, wenn ich nicht kurz davor wäre mein Bewusstsein zu verlieren. Madara und Tobirama waren gekommen, um mir zu helfen! Der schwarzhaarige war in diesem Moment in einem Kampf mit dem komischen Kerl verwickelt. Doch er hatte die Oberhand und schien eher auf ihn einzuprügeln. „Madara, bring ihn nicht um! Tod bringt er uns nicht viel", entgegnete Tobirama ruhig, welcher auf mich zukam und mich sanft hochhob. „Hey, es tut mir leid. Ich bring dich so schnell wie möglich wieder zurück nach Hause." Ich krallte mich in sein Shirt und nickte bloß. Endlich würden sie mich wieder nach Hause bringen.

Verschollene SenjuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt