2 - Mein neues Heim!

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Ich saß immer noch im Krankenhaus fest und wartete darauf, dass endlich jemand kam und mich befreite. Ich hasste Krankenhäuser. Das Essen war auch nicht unbedingt das Beste. Besonders der Spinat, der sah meist immer aus wie frisch aus dem Magen. Na ja, zumindest war das so bei mir zu Hause. Als ich heute aufwachte, musste ich das, was ich gestern erfahren hatte, erst einmal von Neuem verdauen. Ich hatte erfahren, dass die Welt von Naruto tatsächlich existierte und ich eigentlich Teil dieser war. Wie ich hierhergekommen war, weiß ich nicht, scheinbar durch die Auflösung eines Jutsus. Der Typ von gestern hatte also die Wahrheit gesagt oder ich steckte doch in einem sehr realistischen Traum fest. Das klang einfach so verrückt. Seufzend sah ich aus dem Fenster. Ich konnte nicht entscheiden, ob ich diese Situation jetzt gut oder schlecht fand. Hier würde ich Jenna und ihre Familie missen, mein gewohntes Umfeld, die Technologie. Doch hier konnte ich endlich die Personen kennenlernen, die ich als Kind vergöttert hatte, dieses Umfeld und das Leben, welches hier geführt wurde, hatte mich schon immer angezogen. Auch wenn Jenna ein Totalverlust wäre, hatte ich mir immer gewünscht, woanders leben zu können. Seit meiner Kindheit wurde ich gemobbt, verspottet und von der Gesellschaft verstoßen, weil ich nicht in die Mehrheit passte. Vielleicht war dies hier der Ort, wo ich endlich akzeptiert wurde?

Ohne vorher anzuklopfen, platzte eine Krankenschwester ins Zimmer und unterbrach meinen inneren Konflikt. „Wenn Sie wollen, können Sie jetzt gehen", sagte sie und verschwand wieder. Endlich! Ich sprang aus meinem Bett, zog mich an und irrte durch die Gänge, in der Hoffnung den Ausgang zu finden. Verlaufen war vorprogrammiert! Ich musste auf jeden Fall die Treppen nach unten. Aber hier waren so viele Gänge, da konnte man sich nur verirren. Bei Nacht war es hier bestimmt richtig gruselig. Das erinnerte mich an einen Horrorfilm, Grave Encounters. Der Film an sich war nicht so schlimm, aber diesen Horror in echt mitzuerleben, wäre ziemlich beschissen. Auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter. Erschrocken drehte ich mich um. Eine kleine Krankenschwester schaute mich verdutzt an. Sie hatte mir an den beiden Tagen meines Aufenthalts mein Essen gebracht. „Sind Sie nicht schon entlassen?", fragte sie mich verwundert. Oh Mann, ist das peinlich. „Äh ... ja, aber ich finde den Ausgang nicht", antwortete ich verlegen und kratzte mich am Hinterkopf. Sie fing breit an zu grinsen. „Sie gehen auch in die falsche Richtung. Ich bring Sie zum Ausgang", lachte sie, drehte sich um und stiefelte voran. Eilig folgte ich ihr, bis wir nach ein paar Minuten beim Ausgang ankamen. Nachdem ich mich bedankt hatte und durch die Tür nach draußen getreten war, betrachtete ich ruhig die Umgebung. Sie war sehr schön. Keine Autos und keine geteerten Straßen. Die Blätter der Bäume waren in einem saftigen Grün und manche zierten wunderschöne rosa Blüten. Konoha strahlte im Gesamten eine friedliche Atmosphäre aus, die ich bei mir daheim auf jeden Fall vermissen würde. Sollte ich nie wieder Heim kommen, sollte ich vielleicht das Beste aus der Situation machen. Etwas anderes würde mir nicht viel bringen außer Schmerz und Kummer. Jetzt wo ich anscheinend normal in der Gesellschaft zu sein schien, könnte es vielleicht endlich mal gut für mich laufen.

„Hey, Kida!", hörte ich auf einmal jemanden rufen. Aufmerksam schaute ich mich um. Hashirama stand nicht allzu weit von mir entfernt und winkte mir zu. „Hallo", begrüßte ich ihn leicht lächelnd und lief auf ihn zu. „Ich hoffe, bei euch gibt es besseres Essen als da drin!", sprach ich und verschränkte meine Arme hinter meinem Rücken. Er lachte amüsiert und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. „Keine Sorge, wir haben eine sehr gute Köchin!" „Das will ich doch hoffen!" Lachend machten wir uns auf den Weg zu meinem neuen Zuhause. Ich war schon so gespannt!

Wir waren mittlerweile beim Marktplatz angekommen. Überall waren Verkaufsstände aufgebaut, die verschiedene Dinge anboten, wie zum Beispiel gebratene Tintenfische, Schmuck oder Kleidung. Auch einige Eisverkäufer gab es, wo sich tausende von Kindern um das Eis kloppten. Die Häuser waren höher, als ich gedacht hatte und auf dessen Dächern konnte man sogar einige Ninjas herumhüpfen sehen. Neid durchfuhr mich. Ich wollte das auch können! Vielleicht werde ich ja auch unterrichtet? Auf dem Weg unterhielten wir uns über allerlei Dinge. Dabei stellte sich heraus, dass meine Eltern mich damals wirklich Kida genannt hatten und ich beschloss, den Namen zu übernehmen. Mein 'vorheriger' bedeutete mir nichts. Er wurde mir nämlich von dieser grimmigen Waisenhaus-Tussi gegeben. „Wie ist dein Bruder eigentlich so?", fragte ich ihn schließlich neugierig. Seine Augen vergrößerten sich kurz überfragt, bis er achselzuckend versuchte ihn zu beschreiben: „Nun ja, er ist eigentlich eine nette Person. Stark, fleißig, intelligent und sehr vertrauenswürdig. Dennoch war er schon in frühen Jahren zu reif für sein Alter. Man könnte behaupten, er sei kalt und emotionslos, aber wenn man ihn erst einmal kennenlernt, ist er gar nicht so übel."

Verschollene SenjuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt