19 - Ausflug

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Müde öffnete ich meine Augen und blinzelte einige Male. Ich lag auf der Couch und von Madara war keine Spur zu sehen. Langsam setzte ich mich auf und massierte ein wenig mit meiner rechten Hand meinen Nacken. „Nie wieder schlaf ich auf der Couch!", murmelte ich und stöhnte einmal schmerzhaft auf. Hinter mir ertönten auf einmal schwere Schritte und ich drehte mich ihnen zu. „Na! Bist du auch mal wach?", grüßte mich Madara, während er mit zwei Tassen Tee in den Händen auf mich zukam. Er setzte sich neben mich und reichte mir eine von ihnen. Ich nahm sie dankend an und trank einen Schluck, doch diesen spuckte ich sofort wieder in die Tasse zurück. „Vorsicht, heiß!", wies mich Madara grinsend darauf hin. „Ha Ha! Sehr witzig!" Meinen Tee stellte ich auf den Wohnzimmertisch ab und lehnte mich schmerzvoll stöhnend zurück. „Könntest du mir aus dem Medizinschrank im Badezimmer eine kleine weiße Tube holen? Ich hab ziemlichen Muskelkater", fragte ich Madara, denn ich hatte wirklich gar keine Lust den ganzen Tag mit Schmerzen zu verbringen. „Na klar. Moment", antwortete er schulterzuckend und machte sich umgehend auf den Weg. Jede einzelne Bewegung tat mir ungeheuer weh. Nach wenigen Minuten kam er mit besagter Tube in den Händen zurück. Aber anstatt mir diese zu geben, kniete er sich hinter mich und legte mir meine Haare über meine Schulter. Kurz danach hörte ich ein Klicken und mein Körper spannte sich an, als ich seine Finger mit der kalten Salbe auf meinem Nacken spürte. Vorsichtig massierte er die Creme auf meiner Haut. Wohlig seufzte ich und fing an mich langsam zu entspannen und schloss genüsslich meine Augen. Ob Tobirama auch so gut massieren konnte? Insgeheim stellte ich mir vor, dass es seine Hände waren, die mich so zärtlich berührten. „So, fertig", riss mich Madara aus meinen Gedanken. „Danke", meinte ich und wandte meinen Blick beschämt ab, aufgrund meiner Gedanken. Er achtete nicht weiter darauf. Sondern stellte die Tube auf den Wohnzimmertisch und widmete sich seinem Tee.

Plötzlich schwang die Tür auf und Hashirama stand verschlafen mit dunklen Augenringen und zerzausten Haar im Haus. „Ach herrje, du siehst aus wie ein zerrupftes Huhn", kommentierte ich seine bemitleidenswerte Erscheinung. „Hab die Nacht durchgearbeitet", antwortete er, ohne auf meine Stichelei einzugehen. „Selbst dran Schuld", meinte Madara nur schlicht. „Und? Wie war euer Abend?", fragte Hashirama nach und setzte sich zwischen Madara und mich, während er sich den Schlaf aus den Augen rieb. „Joa, ganz okay", antwortete ich schulterzuckend und versuchte anschließend vorsichtig einen Schluck von meinem Tee zu nehmen. Er war mittlerweile schon ziemlich abgekühlt. „Wo ist Mito?", fragte ich. „Sie ist gestern Abend schon Heim gekommen, also liegt sie wahrscheinlich noch im Bett", beantwortete mir Madara die Frage. „Wann kommt Tobirama eigentlich wieder?", erkundigte ich mich weiter und merkte, wie Madaras Laune um einiges sank. Hashirama öffnete seinen Mund, um mir eine Antwort auf meine Frage zu geben, da ging aber schon die Tür auf und ein gewisser weißhaariger trat in das Haus. „Hey!", grüßte ich ihn grinsend und hob meine Hand. Er lächelte mich an und setzte sich auf die andere Seite neben mich. Er lehnte sich nach hinten uns schloss seine Augen. „Da ist ja noch jemand ausgepowert", murmelte ich. Auf einmal legte sich etwas schweres auf meine linke Schulter. Tobiramas Kopf lag schlafend auf dieser. Ich lächelte und strich ihm einmal durch sein Haar. Ich konnte einfach nicht widerstehen.

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„Was haltet ihr davon mal ein bisschen außerhalb von Konoha ein paar Tage zu entspannen?", schlug ich beim gemeinsamen Essen begeistert vor, ,,Ihr arbeitet euch doch alle noch zu Tode! Ein bisschen Abwechslung wird euch nicht schaden!". Fest entschlossen blickte ich die anderen an, die wieder rum nicht grade begeistert aussahen. „Ich kann nicht einfach weg vom Dorf. Ich werde hierbleiben müssen", redete sich Hashirama raus und schüttelte seinen Kopf. „Ich werde auch nicht..." „Och bitte, kommt schon. Die paar Tage werden sich die Dorfbewohner bestimmt mit Hashirama allein zufriedengeben können", unterbrach ich Mito. Ein genervtes Stöhnen kam von den anderen. „So eine schlechte Idee ist es nicht. Es würde euch allen guttun", warf Hashirama dazwischen. Das war sozusagen der Startschuss, um ein paar Dinge einzupacken.

„Ich kann nicht fassen, dass ich das hier mitmache", seufzte Madara leise neben mir und schüttelte leicht ungläubig seinen Kopf. „Ach was! Das wird witzig", meinte ich und schlug ihm grinsend auf die Schulter. Wir liefen jetzt schon länger durch den Wald und langsam fingen meine Füße an zu schmerzen. Trotz meiner vielen Wanderungen, die noch nicht allzu lange her waren, hatten sich meine Waden und Füße noch immer nicht an das stetige Laufen gewöhnt. Eigentlich hätte man meinen können, dass ich längere Strecken ohne Probleme überwinden konnte. Durch mein langsames Tempo kamen wir nicht schnell voran. Da meine Gefährten nicht wussten, wo hin es ging, konnten sie auch nur hinter mir her. „Wo führst du uns eigentlich hin?", wollte sich Tobirama erkundigen, als er etwas später zu mir aufgeholt hatte und nun statt Madara neben mir herlief. Ich warf ihm ein geheimnisvolles Lächeln zu. „Wirst du schon noch sehen~", säuselte ich und tippte ihm kurz auf die Nasenspitze.

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„Da sind wir!", verkündete ich und breitete meine Arme präsentierend aus. Wir befanden uns an einem etwas größerem freien Platz mitten im Wald. Dort war ein schöner großer See und etwas weiter links am Rande des Waldes stand ein kleines unbewohntes Häuschen. Auf dieses ging ich zu und öffnete die Tür. Rechts war eine kleine Sitzecke, weiter hinten ebenfalls auf der rechten Seite befand sich eine Küche und links daneben eine Tür, die zum Badezimmer führte. Hier war auch ein Wohnzimmer mit Kamin und ein Doppelbett was einfach mal im Raum rumstand. Ich legte meinen Rucksack auf einen der Stühle und schmiss mich auf die Couch. „Schön hier", meinte Mito und setzte sich neben mich. „Und das Sofa ist sehr gemütlich", murmelte ich und schloss entspannt die Augen. „Mhm", entgegnete Mito, die sich ebenfalls entspannte und gleichzeitig mit mir ins Land der Träume abdriftete.

Verschollene SenjuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt