27 - Das große Thema "Madara"

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Entgegen aller meiner Hoffnungen erwartete Tobirama uns schon in dem riesigen Anwesen. Er war außer sich vor Wut auf den Uchiha, dass er mich so angebrüllt hatte. Ich fand das Ganze noch immer ein bisschen übertrieben. Immerhin war jeder mal sauer und wurde dabei lauter. Das war ganz normal. Schon richtig genervt stiefelte ich an ihm vorbei in Richtung Esszimmer, wo das Abendessen schon auf uns wartete. Mito und ich waren tatsächlich so lange unterwegs gewesen. Es hatte sich überhaupt nicht wie ein ganzer Tag angefühlt. Auch wenn der Tag echt toll war, so fühlte ich mich als hätte ich den Tag verschwendet. Das tat ich immer, wenn er sich mal wieder zu kurz anfühlte. Als wir nach dem Essen noch beisammen aßen, hatte sich die Stimmung endlich wieder beruhigt und Madaras Wutausbruch vergessen. Wir befanden uns alle in der Bibliothek. Mito und Hashirama kümmerten sich um irgendwelche Papiere bezüglich unseres Clans. Tobirama las in irgendeinem Buch und ich saß an dem kleinen Tisch und schrieb einen Brief. Diesen würde ich am nächsten Tag an die Familie Kabashi schicken. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich ihnen nicht schon viel früher geschrieben hatte. Sie hatten sich bestimmt tausende Gedanken gemacht, was nun mit mir passiert war. Zumindest nahm ich es an, weil ich so denken würde. Außerdem wollte ich sie hier nach Konoha einladen, damit man sich nochmal sehen konnte. Ich würde ihnen die Stadt zeigen und in ein nettes Lokal zum Essen einladen. Mit einem guten Gefühl übergab ich den Brief einem Dienstboten, der ihn mittels einer Brieftaube verschicken sollte. Nun hoffte ich, dass ich schnell eine Antwort bekommen würde, da ich ziemlich ungeduldig werden konnte.

„Was wollte Madara eigentlich von dir?", fragte mich Tobirama, als wir in unserem Zimmer waren. Ja, es war jetzt unser Zimmer. Ich hatte meine sieben Sachen zusammengepackt und war mit in sein Reich gezogen. Wir dachten, dass sich ein separates Zimmer für mich sowieso nicht mehr lohnte, wenn ich jede Nacht bei ihm schlief. „Schon wieder dieses Thema", entgegnete ich genervt, während ich meine Decke zur Seite warf. „Bei Madara muss man eben aufpassen. Ich habe das Gefühl du vergisst gerne mal wer er eigentlich ist", meinte er. Ich sah ihn zweifelnd an. „Ich weiß, dass du den Uchihas und besonders Madara gegenüber Misstrauisch bist, aber glaube mir einfach, wenn ich dir sage, dass du es schlimmer siehst als es ist", meinte ich und setzte mich mittlerweile auf die weiche Matratze des Bettes. „Madara war sauer und hat dementsprechend seine Stimme erhoben. Das war alles und solche Reaktionen sind menschlich." Er steig nun auch zu mir ins Bett und seufzte. „Da hast du auch vollkommen Recht. Nur umgibt ihn etwas Dunkles, dem ich nicht traue." Ich erwiderte nichts mehr darauf. Deswegen so zu diskutieren fand ich sinnlos. Außerdem würden wir beide dabei nicht auf einen Nenner kommen, was das ganze nochmal ein bisschen unnötiger machte. Ich wusste, dass er nicht begeistert von den Uchihas war. Er hasste sie nicht, doch der Einfluss den Madara hatte beunruhigte ihn einfach. Viel konnte ich dazu nicht sagen, da Madara zu mir stets freundlich und locker war. Er machte haufenweise Späße, die man seinem eigentlich zunehmend ernsten Charakter nicht zumutete. Das alles sah Tobirama jedoch nicht und konnte dementsprechend auch nicht denken. Umstimmen konnte ich ihn sowieso nicht. Er hatte schließlich auch mehr Erfahrungen mit dem Clan und Madara im Kampf selbst. Deshalb hielt ich mich in dieser Hinsicht aus der Sache raus.

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„Ich habe momentan eher weniger zu tun. Wenn das so bleibt, was haltet ihr davon nochmal zu Fudo's zu gehen?", fragte Hashirama beim Frühstück, während er sich durch seine Unterlagen blätterte. Tobirama, als auch Mito fanden die Idee toll und stimmten sofort zu. Doch nur ich war ziemlich verwirrrt. „Fudo's?", fragte ich nach und veranlasste Hashirama damit seinen Blick von den Papieren zu lösen. Verständnislos sah er mich an. „Das glaub ich einfach nicht. Dann haben wir dir so viel beigebracht was ein Ninja wissen und können muss, aber das Wichtigste haben wir vergessen!", beschwerte er sich und schlug sich auf die Stirn. „Jetzt übertreibst du aber, Bruder!", kam es von Tobirama der in aller Ruhe seinen Tee trank und die morgendliche Zeitung las. Er schaute nicht einmal auf und wie so oft dachte ich mir, wie konnte ich diesen Menschen nur dazu bringen sich in Mich zu verlieben. Hashirama räusperte sich kurz und faltete seine Hände. „Fudo's ist mit Abstand die beste Taverne, die es im ganzen Feuerreich gibt!" Tobirama räusperte sich. „Ähm, das Fudo's ist eines der Besten Tavernen, die es in Konoha gibt", verbesserte sich Hashirama sofort. Ich fand es lustig, wie er sich manchmal von seinem jüngeren Bruder unterbuttern ließ und auf ihn hörte. „Es ist sehr edel und dort gibt es den besten Sake", hing er noch erklärend dran. „Dementsprechend teuer ist es auch", warf Tobirama ein und erhielt ein einstimmiges Nicken der Anwesenden, außer mir versteht sich. „Das würde ich wirklich gerne mal sehen!" Und so war es beschlossene Sache. Ich war jetzt schon aus dem Häuschen, dabei stand es noch in den Sternen, wann diese Tour losging.

Gegen Mittag machte ich mich auf den Weg zu Madara. Ich wollte die Sache mit ihm geklärt haben, da ich das Gefühl von Streit einfach nicht mochte. Immerhin verstanden wir uns ziemlich gut und das wollte ich nicht einfach so wegschmeißen. In dem Viertel wurde ich ziemlich angestarrt. Es kam ja nicht jeden Tag vor, dass jemand aus dem Senju-Clan dieses Viertel betrat. Eigentlich kam es genau gesagt überhaupt nicht vor, da sich die Clans noch immer nicht wirklich wohl gesonnen waren. Bei dem riesigen Anwesen angekommen, führte man mich in den ebenso großen Garten des Grundstücks, in dem er sich befinden sollte. Und das tat er auch. Er saß auf einer Bank und schrieb irgendwas auf ein Stück Pergament. Als er mich kommen sah, lag er es sofort zur Seite und stand auf, um sich höflich zu Verbeugen. Das musste man ihm lassen. Er hatte trotz seines riesigen hitzköpfigen Dickschädels gepflegte Manieren. „Hallo Madara!", grüßte ich ihn und verbeugte mich ebenso. „Hallo! Was machst du denn hier?", fragte er mich, setzte sich wieder auf die Bank und deutete mir mich ebenfalls niederzulassen. „Ich bin hier wegen neulich. Ich hasse Streit und deswegen möchte ich das gerne geklärt haben." Er nickte verstehend und atmete einmal tief ein. „Du musst mir nichts sagen, was für dich unangenehm ist, aber ich will, dass du meine Entscheidungen akzeptierst. Es ist mein alleiniges Recht und du hast keine Befugnis deswegen so einen Aufstand zu machen. Tut mir leid, dass so sagen zu müssen", erklärte ich ihm meinen Standpunkt so ruhig wie ich konnte. Das dümmste was ich jetzt tun könnte, wäre herumzuzicken. Das würde seine Wut nur wieder anfachen und dann wäre ein rationales Gespräch nicht mehr möglich. 

Verschollene SenjuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt