3# - Geduld

30.7K 1.7K 265
                                    

Zurück aus dem Restaurant gehe ich zum Schrank und hole mir ein Nachthemd raus. Sie ist viel zu dünn und freizügig für meinen Geschmack, aber ich kaufe das alles ja nicht, sondern Ryan.
Ich will gerade ins Bad gehen, als Ryan mich aufhält. ,,Zieh' dich hier um. Ich bin kein Fremder, wie oft muss ich dir das noch sagen?", sagt er grimmig und zieht sich sein Jackett aus. Ich nicke und spüre jetzt schon, wie Ekel in mir aufsteigt.

Ich ziehe mir die High Heels und die Ohrringe aus, Schminke mich ab und will mir gerade das Kleid ausziehen, als ich plötzlich Ryan hinter mir spüre. ,,Ich mache das", sagt er leise und öffnet den Reißverschluss an meinem Rücken quälend langsam.

Das geht in keine gute Richtung...!
,,Du bist schon so lange bei mir...", flüstert er in mein Ohr. Ich schlucke schwer. Ganz ruhig, du darfst deine Maske nicht fallen lassen!
,,Nicht ein einziges Mal hast du mich dich berühren lassen..." Das Bordeaux farbene Kleid fällt zu Boden.

Nicht wimmern, beruhige dich!

,,Meinst du nicht, dass es langsam an der Zeit ist, das zu ändern?" Er drückt meinen Körper an sich. Ich spüre seine Bauchmuskeln an meinem Rücken, er hat obenrum nichts an.
,,Ryan, ich bin müde", versuche ich ihn zu überzeugen. ,,Können wird nicht morgen darüber reden?"

,,Und wieso? Ich habe dir in den letzten Monaten keinen Wunsch abgeschlagen. Du bereist mit mir die Welt. Du bekommst immer nur das Beste von allem, egal was es ist. Ich habe dir Diamanten, Schmuck, Kleider und noch so viel mehr gekauft, wofür andere Frauen töten würden! Dir hat nichts gefehlt Celeste!" Ich hasse es wenn er diesen Namen ausspricht, das darf nur Darrow!

,,Und trozdem darf ich nicht einen Schritt nach draußen!", sage ich wütend.

,,Warst du doch heute!"

,,Ja, aber nur weil du es wolltest. Und davor war ich vor drei Monaten draußen, aus dem selben Grund. Ich möchte auch mal dahin, wo ich hin möchte", sage ich sauer und doch mit respektvollem Ton.

,,Und wenn du raus dürftest, würdest du mit mir schlafen, huh?", fragt er mich und dreht mich zu ihm um.

,,D-Das habe ich nie gesagt", sage ich stotternd und blicke auf den Boden.

,,Wieso sollte ich es dir dann erlauben?", fragt er. ,,Etwa damit du abhauen kannst?"

,,Das versuche ich schon längst nicht mehr, das weißt du", sage ich.
,,Jetzt lass mich bitte los. Ich möchte mich anziehen." Ich stehe noch immer mit Unterwäsche vor ihm.

,,Oh nein. Du ziehst dich aus", sagt er mit kaltem Ton. Eine Gänsehaut legt sich auf meinen Körper.

,,Was?", frage ich ungläubig.

,,Du hast richtig gehört. Ich gehe mich jetzt duschen. Wenn ich zurück bin, liegst du nackt im Bett", befiehlt er.

,,Du willst doch nicht wirklich-"
Er unterbricht mich.

,,Wenn du brav bist, dann wird es nicht weh tun, versprochen. Aber wenn du mir widersprichst, dann wirst du Höllenqualen erleiden. Zwing mich nicht dazu!"
Er verschwindet im Bad. Ich bleibe wie angewurzelt stehen.

Ich muss hier raus!

Ich gehe schnell zur Tür. Sie ist verschlossen. Hat er das schon vorausgesehen? Deswegen ist er mit mir in ein Restaurant gegangen!
Ich laufe sofort zu den Fenstern. Verriegelt.
Was soll ich jetzt tun? Er wird es wieder tun! Alles aber nicht das!

His PrisonerWhere stories live. Discover now